Ketsch. Gerade an Weihnachten haben Traditionen nach wie vor eine große Bedeutung. Sie seien grundsätzlich eine Rückversicherung. Familiäre Traditionen zielten darauf ab, die Gemeinschaft zu festigen. Selbst, wenn nicht alle an Jesus glauben, macht es für sie Sinn, zu Weihnachten zusammenzukommen, gemeinsam zu essen und zu trinken, Zeit miteinander zu verbringen. Dabei spielten Rituale wie der gemeinsame Besuch der Gottesdienste an den Festtagen eine insgesamt ganz wichtige Rolle.
Mit drei unterschiedlichen Gottesdiensten feierte die evangelische Kirchengemeinde in Ketsch den Heiligen Abend. Der Gottesdienst mit Krippenspiel am frühen Nachmittag des Heiligenabends in der katholischen Sebastianskirche erwies sich für die evangelische Gemeinde einmal mehr als wirklicher Besuchermagnet. Genau aus diesem Grunde war man seitens der evangelischen Gemeinde letztlich ja auch mit diesem Gottesdienst in das Gotteshaus der katholischen Schwestergemeinde umgezogen.
Edles Gewand trifft Alltagskleid an Weihnachten in Ketsch
Diakonin Stefanie Uhlig und ihr Team hatten mit einer Gruppe von rund 15 Kindern ein Krippenspiel vorbereitet. Hirten auf den Feldern von Bethlehem hören von der Geburt des Heilands im Stall. Vor dem Aufbruch der Hirten gibt es unter ihnen skeptische Stimmen: „Ist das Ganze nicht nur etwas für die Reichen – und wir arme Hirten werden da gar nicht zugelassen?“
Schließlich finden sich dann doch alle bei dem Kind in der Krippe ein: Die Könige mit ihrem prächtigen Schmuck und die Hirten in ihrer verschmutzten Alltagskleidung. Alle gehen gesegnet und beschenkt durch die Begegnung mit dem Jesus-Kind zurück in ihren Alltag, beschreibt der evangelische Pfarrer Christian Noeske die Situation vor mehr als 2000 Jahren sehr eindrucksvoll während des stimmungsvollen Gottesdienstes an Heiligabend.
Bewegende Feiern: Christvesper und Christmette in der Johanneskirche
Der Christvesper-Gottesdienst am Heiligen Abend wurde dann wieder in der eigenen evangelischen Johanneskirche gefeiert. Der gut besuchte Gottesdienst wurde durch eine Klarinettengruppe des Musikvereins 1929 Ketsch bereichert.
Pfarrer Christian Noeske sprach in seiner Predigt über die Geschenke, die zu Weihnachten gehören. Ein ganz besonderes Geschenk sei es, dass Gott sich den Menschen in Jesus zuwende, so der Seelsorger in seiner Predigt.
Noch einmal öffneten sich die Türen der Johanneskirche an diesem besonderen Tag um 22 Uhr zur Christmette. Musik von Orgel und Trompete erfreute die Besucher, die sich zu später Stunde in der stimmungsvoll beleuchteten Kirche trafen.
Anmeldung Newsletter "Topthemen am Abend"
In der Mitte des Gottesdienstes stand eine Bildbetrachtung. Vom Jesuskind werden auf der bildlichen Darstellung die Menschen um die Krippe herum angestrahlt. „Es ist ein besonderes, ein göttliches Licht, mit dem die Menschen erleuchtet werden“, so führte Pfarrer Christian Noeske in seiner Predigt aus.
Besinnliche Momente und Vielfalt in Ketsch: Gegen Gewalt auf dem Globus
Im Fürbittgebet wurde besonders an die Menschen, die in den aktuellen Krisengebieten weltweit unter Krieg, Terror oder anderer Gewalt leiden, gedacht.
Auch in der zeit zwischen den Jahren ist die evangelische Johanneskirche täglich zwischen 9.30 und 18.30 Uhr geöffnet. Beim Multimedia-System „Mediaki“ sind eine ganze Anzahl von weihnachtlichen Beiträgen zu finden, betont Noeske in seiner Einladung. Außerdem finde sich dort zum Beispiel das Vaterunser-Gebet in ganz unterschiedlichen Sprachen wie beispielsweise Mandarin oder Schweizer-Deutsch.
URL dieses Artikels:
https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/ketsch_artikel,-ketsch-traditionen-und-gemeinschaft-festliche-weihnachtsgottesdienste-in-ketsch-_arid,2160601.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.schwetzinger-zeitung.de/orte/ketsch.html