Partnerschaft - Marc Goua ist ab Januar nicht mehr Bürgermeister von Trélazé / Rathauschef Jürgen Kappenstein von Nachricht zunächst überrascht

Wechsel im Rathaus von Ketscher Partnergemeinde Trélazé

Von 
Caroline Scholl
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Gegenseitig an Traditionen teilnehmen, selbst wenn die Hitze zuschlägt: Bürgermeister Jürgen Kappenstein (v. r.) und sein Amtskollege Marc Goua aus Trélazé zusammen mit ASV-Vertretern bei der Abholung des Ketscher Fischerkönigs 2018. In dieser Funktion werden die beiden Bürgermeister künftig nicht mehr zusammenkommen können. © Jungbluth

Ketsch. Wenn es im nächsten Frühjahr – wie bisher trotz der Corona-Pandemie noch geplant – zum Besuch der Delegation aus der Partnergemeinde Trélazé kommt, dann wird Marc Goua, der Bürgermeister der französischen Gemeinde aus dem Département Main-et-Loire, wenn überhaupt, zumindest nicht mehr in seiner jetzigen Funktion mit von der Partie sein. Der Rathauschef der Enderlegemeinde hat in der jüngsten Gemeinderatssitzung über den Rücktritt seines Amtskollegen und die damit einhergehende personelle Veränderung in der Partnergemeinde Trélazé informiert.

„Ich war tatsächlich sehr überrascht, als ich erfuhr, dass mein Amtskollege und Freund Marc Goua sein Amt zum 1. Januar niederlegen wird“, erklärt Bürgermeister Jürgen Kappenstein im Gespräch mit unserer Zeitung. Schließlich hatte sich Goua gerade erst im vergangenen Sommer erfolgreich zur Wiederwahl gestellt.

„Seit es unsere Städtepartnerschaft gibt und sogar noch länger, ist Marc Goua in diesem Amt. Er hat aus meiner Sicht wirklich sehr viel positiv verändert. Allein in den letzten Jahren, in denen wir aus Ketsch in gewisser Regelmäßigkeit nach Trélazé reisten, konnte man die zukunftsförderliche Entwicklung der Gemeinde dort sehr gut erkennen. Ich persönlich bedauere es sehr, denn mit Marc Goua scheidet ein kompetenter Mann aus dem Amt“, kommentiert Kappenstein die Neuigkeiten aus der Partnergemeinde.

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Selbstverständlich habe er sofort mit seinem französischen Amtskollegen telefoniert, schließlich verbinde die beiden eine Freundschaft. Und Kappenstein kann dessen konsequente Entscheidung inzwischen nachvollziehen.

Diskrepanzen im Rat

„Es gab interne und leider unüberwindbare Diskrepanzen im dortigen Gemeinderat. Dazu muss man wissen, dass in Trélazé der Bürgermeister nicht von den Gemeindemitgliedern gewählt wird, sondern als Mitglied des dortigen Gemeinderates dieses Amt ehrenamtlich begleitet“, führt Jürgen Kappenstein weiter aus. So übernehme nun ab 1. Januar kommissarisch der Stellvertreter von Goua, bis weitere Entscheidungen getroffen werden. „Was unsere Städtepartnerschaft betrifft, geht unsere lange und intensive Freundschaft, die längst unter den französischen und Ketscher Familien entstanden ist, selbstverständlich weiter – ganz unabhängig davon, wer Bürgermeister ist. Diese Freundschaften und Verbindungen sind das Herzstück einer funktionierenden und bereichernden Städtepartnerschaft. Auch wenn ich selbst im Laufe des nächsten Jahres nicht mehr Bürgermeister sein werde, wird mein Nachfolger sicherlich ebenso die Kontakte nach Trélazé pflegen. Diese Partnerschaft ist über zehn Jahre gewachsen und ich hoffe, dass wir diese weiter intensivieren können, wenn es die Rahmenbedingungen der Pandemie wieder zulassen“, betont Kappenstein.

50 Besucher aus Frankreich

Derzeit sei geplant, dass die französischen Gäste vom 1. bis zum 4. April in der Enderlegemeinde zu Gast sein werden. Ein Bus mit rund 50 Personen werde dann unter anderem sowohl ehemalige als auch neue Gemeinderatsmitglieder sowie voraussichtlich 15 Jugendliche nach Ketsch bringen, die in Gastfamilien aufgenommen werden.

Ein Gegenbesuch in Trélazé stehe vom 15. bis zum 18. Juli an. Ob die Termine so stattfinden können, lasse sich allerdings in der aktuellen Pandemiesituation erst wenige Wochen vorher entscheiden.

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

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