Ketsch. Der Ketscher Haushalt liegt derzeit im Plan und könnte bei aktueller Entwicklung am Ende des Jahres sogar eine schwarze Null liefern – das wurde im Gemeinderat von Kämmerer Gerd Pfister angedeutet. Bürgermeister Timo Wangler sagte dazu, dass man manche Maßnahme gerade in der Warteschlange belasse – so werde gerade kein Geld ausgegeben. „Ich würde gerne Geld ausgeben“, sagte darauf Bauamtsleiter Marc Schneider und hatte die perfekte Überleitung, um auf die Erfordernisse der Alten Schule einzugehen. Hier machte der Rat einstimmig den Weg frei für eine Bestandssanierung der Grundschule.
Verschiedene Auflagen müssen für den Weiterbetrieb erfüllt werden
Wie Schneider erklärte, solle nach Abschluss des Neubaus des Erweiterungsgebäudes für die Alte Schule nunmehr die brandschutztechnische Ertüchtigung im Bestandsgebäude erfolgen. Die geplanten Baumaßnahmen sähen zunächst nur die minimal notwendigen Schritte für einen gefahrlosen Weiterbetrieb der Schule vor. Um diesen Weiterbetrieb zu gewährleisten, sollten brandschutztechnische Auflagen erfüllt (Einhausung der Treppenhäuser zum Beispiel) sowie veraltete Elektroanlagen (Elektroverteiler, Brandmeldeanlage, Sicherheitsbeleuchtung, Umstellung auf LED) erneuert werden.
Die geschätzten Gesamtkosten lägen bei etwa 935 000 Euro. Inzwischen seien nach einer Vorbesprechung im Bauausschuss weitere Untersuchungen vorgenommen worden. Bei allen wesentlichen Bauteilen gebe es keinen kurzfristigen Handlungsbedarf (Dachflächen, und Fenster sind noch in Ordnung, keine Anhaltspunkte für eine Schadstoffbelastung). Gleichwohl sei die Verlagerung der Verwaltungsräumlichkeiten angezeigt, da deren Flächen nach heutigen Maßstäben und Aussagen der Schulleitung nicht mehr ausreichten. Vorgesehen sei die Verlagerung in den Mittelbau, sodass bisher genutzte Räume in zwei größere Klassenzimmer umgewandelt werden könnten. Die Gesamtkosten lägen bei etwa 1,2 Millionen Euro (Brandschutz und Verlagerung). Ein Antrag auf Gewährung einer Landeszuwendung für die Sanierung von Schulgebäuden sei gestellt worden.
Der Anbau der Alten Schule sei „absolut gelungen“. Allerdings sei allen bewusst gewesen, dass das nicht reiche, um die Schule zukunftssicher aufzustellen. Die weiteren Maßnahmen seien unumgänglich, meinte Christian Jörger (CDU) und erfuhr, dass dies für die nächsten drei bis fünf Jahre gelte, weshalb vom Rat ein Grundsatzbeschluss zur Sanierung an diesem Ratstag erwartet wurde.
Tarek Badr (SPD) unterstellte dem Bauamt, dass es das Geld nicht ausgeben wolle, sondern ausgeben müsse, damit die Schule zukunftsfähig bleibe, also signalisierte er Zustimmung für seine Fraktion. Alexandra Scalia (Grüne) sagte, es sei klar gewesen, dass bei der Alten Schule etwas getan werden müsse, aber man wolle keine falsche Entscheidung treffen – mahnendes Beispiel für ihre Fraktion gebe die Neurottschule, bei der die Sanierung immer noch neue Themen mit neuen Kosten hervorgebracht habe. Gleichwohl stimmten die Grünen zu.
Die Sicherheit der Nutzer stehe an erster Stelle, also stimmten die Freien Wähler zu, sagte Frank Müller. Und Chris Brocke (FDP) meinte, dem Beschluss könne man nur zustimmen wegen des Sicherheitsaspekts einerseits und der Verbesserung der Performanz andererseits.
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