Ferdinand-Schmid-Haus

Zukunft des Skateparks in Ketsch: Pumptrack gehört zu den Favoriten

Bei der Informationsveranstaltung zur Gestaltung des künftigen Skateparks im Bruch stimmen über 60 Kinder und Jugendliche mit ab.

Von 
Caroline Scholl
Lesedauer: 
Die Ketscher Jugend ist eingeladen mitzubestimmen: Zur Informationsveranstaltung zum Skatepark kamen insgesamt über 60 junge Ketscher und ein paar Eltern ins Ferdinand-Schmid-Haus. © Scholl

Ketsch. „Ich finde es cool, dass ich mitbestimmen kann. Ich habe schon einen Favoriten für die Wahl später“, erklärt Simon (10) vor Beginn der Infoverantstaltung, zu der die Gemeinde Kinder und Jugendliche ins Ferdinand-Schmid-Haus geladen hat.

Dass über 60 „Jungketscher“ der Einladung am vergangenen Samstag um 10 Uhr folgten, war vielleicht genauso überraschend wie erfreulich. Schließlich war es eine Premiere für diese Art juveniler Mitbestimmung, die sich der Rathauschef Timo Wangler mit dem Bauamtsleiter Marc Schneider und seinem Team hat einfallen lassen, um sich das Meinungsbild des Ketscher Nachwuchses abzuholen.

Per Aufkleber können die Kinder und Jugendlichen ihre Favoriten wählen. Ein Pumptrack heimste viele Punkte ein genauso wie die Tischtennisplatten. © SCHOLL

Nachdem die ehemalige Skateanlage nach 20 Jahren endgültig durch den TÜV fiel und bereits ein Budget von 65 000 Euro für die Neugestaltung des Areals im Bruchgelände im Haushalt veranschlagt wurde, erarbeitete das Team des Bauamtes eine Vorschlagsliste mit Ausgestaltungsideen unterschiedlicher Art. Welche Elemente künftig die Ketscher Jugend raus aus den vier Wänden und rein in das grüne Areal ziehen sollen, wird nun allerdings nicht am sprichwörtlichen „grünen Tisch“ entschieden. Und auch nicht von Personen in einer Altersgruppe, die bestenfalls, wie es Bauamtsleiter Marc Schneider bei seiner Begrüßung betonte, bekleidetet mit Hoodie und Cap noch einen letzten Hauch von jugendlicher Lässigkeit ausstrahlen wollen.

Skatepark in Ketsch: Tischtennisplatten vor Teqball

„Eure Meinung ist uns wichtig und Fragen und Ideen sind willkommen“, so das Credo des Bürgermeisters Timo Wangler, bevor in einer kurzweiligen Präsentation mit smart eingebauten Videosequenzen auch die wenigen anwesenden Eltern vielleicht erstmals erfuhren, was ein Pumptrack ist oder wie man Teqball spielt.

Mittels Aufkleber waren die Kids schließlich dazu aufgefordert, an Stellwänden für ihre favorisierten Elemente auf den zwei Bereichen der Skateanlage abzustimmen. Zudem gab es eine Wand für eigene Ideen. „Ich habe für den Pumptrack gestimmt, weil wir sowas noch nirgendwo haben. Und auf der anderen Seite wäre vielleicht eine Tischtennisplatte gut“, bekräftigt Amelie (9).

Mehr zum Thema

Ferdinand-Schmid-Haus

Was passiert mit der ehemaligen Skateanlage in Ketsch: Jugendliche sollen mitentscheiden

Veröffentlicht
Von
PM Gemeinde Ketsch
Mehr erfahren
Skateranlage

Wie soll die ehemalige Skateranlage im Ketscher Bruch künftig aussehen?

Veröffentlicht
Von
Caroline Scholl
Mehr erfahren
Gewerbegebiet Süd

Borg Warner ist in Ketsch bald Geschichte

Veröffentlicht
Von
Marco Brückl
Mehr erfahren

Mit dieser Wahl ist die junge Ketscherin in bester Gesellschaft, denn schnell zeigte sich, dass für die größere, rechteckige Fläche der Pumptrack knapp vor der Skateanlage favorisiert wurde und ein Streethockeyfeld kaum Stimmen brachte. Für das runde Areal lagen die Tischtennisplatten vor Teqball und den Ballspielen. Wenige Stimmen erhielten zudem die eigenen Ideen wie Minigolf oder Kletteranlagen.

Ketscher Gemeinderat wird über Skatepark entscheiden

Auch die mobile Jugendarbeit war am Samstag dabei und hatte im Vorfeld bei der Neurottschule und bei der Marion-Dönhoff-Realschule in Brühl-Ketsch die Jugendlichen zur Online-Abstimmung aufgefordert. „Auch hier liegen der Pumptrack und die klassischen Tischtennisplatten vorn“, ergänzt Jens Petri von der mobilen Jugendarbeit.

„Nun werden alle Ergebnisse zusammengetragen und so ausgearbeitet, dass der Gemeinderat entscheiden kann. Denn bei einer Investitionssumme dieser Höhe ist dies erforderlich“, erklärt Timo Wangler. Auf die Frage einer jungen Besucherin der Infoveranstaltung, wann denn schließlich die Anlage fertig sei, kam vom Bauamtsleiter eine durchaus optimistische Antwort: „Das Geld ist budgetiert und wir werden es in diesem Jahr ausgeben, was heißt, die Anlage wird dieses Jahr noch erstellt und zur Nutzung freigegeben.“

Bürgermeister Timo Wangler räumte nach dieser durchaus gelungenen, weil von der Ketscher Jugend angenommenen Veranstaltung ein, auch künftig – und wo möglich – die Kinder und Jugendlichen bei deren Themen miteinzubeziehen. Er verwies zusätzlich hoffnungsvoll auf die Möglichkeit des zusätzlichen Engagements im Jugendbeirat der Gemeinde, der sich derzeit neu formiert.

Freie Autorin Freie Journalistin für die Region Rhein-Neckar

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung