Zum Hirsch

Hallo ihr Zweibeiner,

liebe Leser,

irgendwie ging hier bei mir daheim in letzter Zeit alles drunter und drüber. Ob es an der Hitze liegt – oder an meinem Herrchen – oder an der Sternenkonstellation, ich habe keine Ahnung!

Auf alle Fälle war ständig ein Termin – oder Besuch da – oder mein Herrchen musste irgendetwas arbeiten – oder der Sprechknochen klingelte.

Irgendwie verrückt alles und für mich einfach manchmal mehr drüber als drunter. Da zieh ich mich doch erst mal entspannt in mein Körbchen zurück und döse eine Runde. Hektik, dies ist definitiv so ein Menschending. Obwohl, eigentlich braucht das auch kein Mensch und schon gar kein Hund, und erst recht nicht im Sommer, wenn es eh schon für alles zu warm ist.

Was soll ich sagen: Egal, was ist, ich bleib’ die Ruhe selbst, wäre ja noch schöner...

Aber eines hat mich dann doch etwas beunruhigt: Sagte mein Herrchen, gerade als er beim hektischen Aufräumen war, weil ja Besuch kam, und er gleichzeitig den Sprechknochen am Ohr hatte und es dann plötzlich an der Tür klingelte, worauf ich ihn natürlich mit einem perfekt getimten Bellen aufmerksam machte: „Ich werd‘ hier noch zum Hirsch!“

Freunde, dann war aber Schluss mit lustig! Das ging mir kurz durch Mark und Bein. Ich stellte meine hübschen Schlappohren auf und schaute ihn an. Also „zum Hirsch werden“, das geht mal gar nicht. Wie soll denn ein Paarhufer bitte meine Futterdosen öffnen? Und wer soll dann bitte mit wem Gassi gehen? Fragen über Fragen.

Aber natürlich kann ich euch beruhigen. Mein Herrchen ist nach wie vor ein Mensch – egal, was außen herum passiert und so ist es gut. Das ist wohl so eine Redensart bei den Menschen, wenn sie unmittelbar davor stehen, irgendwie balla balla zu werden.

Freilich ist der Bedarf an Tieren in unserem Haushalt mit mir eindeutig ausreichend erfüllt.

Euer Marley