Evangelisches Gemeindehaus

Aktiv im Alter: In 16 Jahren zahlreiche Impulse für Neulußheim gesetzt

Der Neulußheimer Bürgermeister Gunther Hoffmann nimmt die Senioren der Gemeinde noch ein letztes Mal mit auf eine informative und spannende Zeitreise durch den Ort.

Von 
Renate Hettwer
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Bürgermeister Gunther Hoffman mit dem „Aktiv im Alter“-Team Karin (v. l.), Elke, Karin, Uschi und Marlis sowie Kulturamtschefin Alexandra Ötzkalay (Dritte v. l.). © Hettwer

Neulußheim. Sie alle waren gekommen, um ein letztes Mal mit Bürgermeister Hoffmann zu einem visuellen Rundgang aufzubrechen. Pfarrerin Katharina Treptow-Garben begrüßte die Senioren im evangelischen Gemeindehaus: „Neulußheim orientiert sich neu. Neuer Gemeinderat, Bürgermeisterwechsel und im Herbst für die Gemeinde ein neuer Pfarrer oder Pfarrerin. Vorher heißt es Abschied zu nehmen und in die Zukunft zu schauen, von der man wenig weiß. Jetzt ist heute, geben wir der Zukunft eine Chance“, stellte die Pfarrerin fest.

Gestärkt durch Erdbeerkuchen, Hefezopf und Kaffee konnte der Rückblick mit Bürgermeister Hoffmann beginnen. Zurzeit finde ein reger und guter Austausch zum Übergang an Kevin Weirether statt, der am 1. Juli sein Amt als neuer Bürgermeister antreten werde, hielt Hoffmann fest. Die Einladung zum Fischerfest für Neulußheimer Senioren sei schon gesetzt. Die Wahlen seien vorüber und ein Kraftakt für über 80 helfende Personen gewesen. Veränderung auch im Gemeinderat, unter den 18 Gewählten sind fünf neue Gemeinderäte.

Rückblick auf Veränderungen und Investitionen in Neulußheim

Mit einem Foto der alten Güterhalle und dem damaligen Bahnübergang mit Schranke, begann Hoffmann seinen Rückblick durch den Ort. Zu Beginn seiner Ausbildung im Rathaus sei der Alte Bahnhof noch in Betrieb gewesen.

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Nach insgesamt 38 Jahren im Rathaus habe sich doch vieles verändert. In die Zukunft der Kinder zu investieren, sei ihm stets ein Anliegen gewesen. Spielplätze wie der am Bahnhof, im Julius-Schickard-Park oder Spielgeräte an der Schule erfordern einen hohen Sicherheitsstandard. Wöchentliche Kontrolle durch den Bauhof und alle vier Wochen Überprüfung durch den TÜV. Von der halben Million Kosten gar nicht so reden.

Kindergärten und Schulen als zentrale Einrichtungen in Neulußheim

Die Kindergärten Pusteblume, evangelischer Kindergarten im Podeyhaus und im Kunterbunt leisten eine hervorragende Arbeit. Im Podeyhaus würden 350 Kinder unter sechs Jahren und in der Pusteblume 130 Kinder mit einer hohen Personalausstattung betreut. Als Vergleich: 13 Mitarbeiter im Rathaus, acht im Bauhof, zwei Hausmeister und 108 pädagogische Mitarbeiter. Die Gemeinde sei, neben der Firma Heberger, mittlerweile der größte Arbeitgeber im Ort.

Die Lußhardtschule sei vierzügig, in den vier ersten Klassen würden 100 Kinder betreut. Obwohl es eine Grundschule ist, habe die Technik mit elektronischen Tafeln und I-Pads sowie einem eigenen Computerraum Einzug gehalten. Die Schule habe eine optische Veränderung erfahren. Fassade, neue Fenster, die erheblich zum Stromsparen beitragen, eine Mensa, in der täglich 60 Kinder essen und die Investition in eine neue Toilettenanlage verschlangen rund 2,5 Millionen Euro.

Infrastrukturprojekte und Verkehrsberuhigung

Bilder zeigten das alte Bitzerhaus, das abgerissen wurde sowie die vier Verkehrskreisel in der Gemeinde, die zur Verkehrsberuhigung bis heute beitragen. Viel Geld sei in den Straßen- und Kanalbau gesteckt worden. Friedrichstraße, Waghäuseler Straße, Carl-Benz-Straße und letztlich die Zeppelinstraße bekamen dazu auch ein neues Aussehen mit Baumbepflanzungen.

Bahnhofssanierung in Neulußheim und moderne Verkehrsanbindungen

Hoffmanns persönliches Highlight sei die Sanierung des Bahnhofes gewesen. Das gezeigte Foto des unansehnlichen und heruntergekommenen Bahnhofs und der jetzige Anblick zeigten einen himmelweiten Unterschied. Hier wurde viel Geld investiert und auch die Einsehbarkeit verbessert sowie mit Hilfe von besonderen Videokameras das Sicherheitskonzept erweitert. 2 Millionen Euro habe der lang geforderte Einbau von barrierefreien Fahrstühlen gekostet, wobei Land und Bund Zuschüsse gaben. Neue Fahrradgaragen wurden angeschafft, die Bushaltestelle am Bahnhof verlegt und mit elektronischen Anzeigetafeln versehen. Drei VRN-Busverbindungen würden die Gemeinde jährlich rund 150 000 Euro kosten. Supermärkte wie der Netto und der Rewe, der zwar auf Altlußheimer Gemarkung liege, sorgten für den täglichen Einkauf.

Schmuckstück sei der Alte Bahnhof mit seinen Kulturveranstaltungen. Der Vorplatz wurde erweitert und sei zu einem Festplatz für die Sommertimeparty und Veranstaltungen geworden.

Bauen und Sanieren: Wohngebiete und Bauprojekte in Neulußheim

Prioritäten musste die Gemeinde vor Jahren durch den Verkauf der Gemeindehäuser in der Carl-Benz-Straße setzen. Innerhalb von drei Jahren wurden sie renoviert und die Gemeinde konnte sich ein Belegrecht sichern.

Schwierig sei das Baugebiet Bahnhof gewesen. „Wochenlang nur Klagen, wenig Verkauf“, erinnerte sich Hoffman. Damals habe ein Reihenhaus 300 000 Euro gekostet, mittlerweile habe sich das Gebiet bestens entwickelt und die Verkaufspreise sich fast verdoppelt. Das Wohngebiet Alter Pfarrgarten entstand und auch das Gebiet Allmendweg. Eigene Grundstücke im Baugebiet Zeppelinstraße konnten an Bauträger verkauft werden, wobei ein Grundstück noch zum Verkauf steht.

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Und wo wurde noch in seiner Amtszeit investiert oder umgesetzt? Ins Wasserwerk, in die Fahrzeughalle der Feuerwehr, im Haus der Feuerwehr wurde ein Fahrstuhl eingebaut, die Hardthalle erfuhr große Veränderungen nicht nur im Foyer und in den Sanitäranlagen. Die seit einem Jahr in Betrieb genommene Rolf-Heidemann-Halle erfreue sich großer Beliebtheit und für die Spende des Namensgebers und das es dem Gemeinderat über zwei Jahre gelungen sei, darüber Stillschweigen zu halten, sei er heute noch hocherfreut.

Unterstützung von Vereinen und Freizeitwert

Die Arbeit nehme aber kein Ende. Das ehemalige Hotel Adler solle von einem Bauträger für den Neubau eines Mehrfamilienhauses abgerissen werden, die Containeranlage für weitere Flüchtlinge aufgestockt werden und in den Bauhof soll gleichfalls investiert werden. Sportvereine und Vereine würden stets unterstützt. Mit der Grillhütte und mit dem gemeinsam mit Altlußheim betriebenen Blausee habe die Gemeinde einen hohen Freizeitwert.

Der Rundgang sei nur ein kleiner Einblick in die Arbeit in seiner 16-jährigen Amtszeit gewesen, so Hoffmann. Er werde nicht, wie es in Neulußheim heiße nach Kiel ziehen. Des Rätsels Lösung? Er wird nicht in Kiel einen Lehrauftrag annehmen, sondern einen Lehrauftrag an der Verwaltungsschule Karlsruhe und in Kehl unterrichten. „Also Kehl und nicht Kiel“, korrigierte Hoffmann die Gerüchte.

Freie Autorin

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