Neulußheim. Einen informativen und beeindruckenden Einblick in die Arbeit der Feuerwehr erhielten die Kandidaten von Wir für Neulußheim (WfN) sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger bei ihrem Besuch bei der Freiwilligen Feuerwehr, heißt es in einer Pressemitteilung der Gruppe.
Kommandant Sascha Langlotz erläuterte, dass die Freiwillige Feuerwehr kein Verein sei, sondern der Gemeinde angegliedert ist. Und dass die Gemeinde Einwohner dienstverpflichten müsste, sollten sich nicht ausreichend Ehrenamtliche für die Feuerwehr finden. In Neulußheim verrichten derzeit 38 Feuerwehrmänner und -frauen im Alter zwischen 18 und 65 ihren aktiven Dienst. Damit die Arbeit im Kriseneinsatz reibungslos funktioniere, seien die Arbeitseinsätze gut strukturiert und alle wüssten, was zu tun sei. Und tatsächlich gelinge es, dass nach einer Alarmierung die ersten Feuerwehrleute nach gut vier Minuten in der Feuerwehr eintreffen und dann umgehend ausrücken können.
Ausbildung wird in Neulußheim großgeschrieben
Das erfordere nicht nur eine hohe Einsatzbereitschaft der Feuerwehrleute, sondern auch eine gute Ausbildung. Und die finde nicht nur bei den regelmäßigen Übungseinheiten vor Ort statt. Auch die Teilnahme bei externen Lehrgängen sei obligatorisch. Beeindruckt waren die Gäste davon, welche körperliche Fitness erforderlich ist, um in voller Montur unter Stressbedingungen längere Zeit einsatzfähig zu sein. Wenn dann noch bei den Atemschutzträgern die Sauerstoffflasche getragen werden müsse, kämen schnell 15 Kilogramm Gewicht an Ausrüstung zusammen.
Eindruck hinterließ auch die technische Ausrüstung der Feuerwehrfahrzeuge, die bis ins Detail durchdacht ist, damit im Ernstfall alles griffbereit sei. Hier informierte Kommandant Langlotz, dass künftig die Feuerwehrfahrzeuge im Land nicht mehr von den Kommunen, sondern nach einheitlichen Standards vom Land ausgeschrieben würden. Vor- und Nachteile wurden diskutiert. Ob die Beschaffung dadurch günstiger werde, bleibe abzuwarten.
Gleichzeitig könnten dann die Fahrzeuge nicht mehr so passgenau für die örtlichen Gegebenheiten gebaut werden, wurde als Nachteil genannt. Bereits seit rund anderthalb Jahren sei die neue Fahrzeughalle in Betrieb. Der Anbau sei unter anderem deshalb nötig geworden, um die Schwarz-weiß-Trennung umzusetzen. Zum Schutz der Gesundheit müsse nach einem Einsatz die Einsatzkleidung umgehend gereinigt werden, um eventuell vorhandene Giftstoffe zu entfernen. Auf keinen Fall dürften diese auf die Zivilkleidung der Einsatzkräfte übertragen werden. Auch im Aufenthaltsbereich des Feuerwehrhauses hätten Ruß und Schmutz nichts verloren. Jedoch sei der Umkleide- und Duschbereich immer noch nicht fertig, die Bauarbeiten würden sich hinziehen.
Umgestaltung der Parkplätze
„Als Gemeinderätin werde ich hier nachfragen, warum von Gemeindeseite nicht mit mehr Nachdruck auf die Fertigstellung gedrängt wird“, sieht Ingeborg Bamberg dieses Thema auch als Aufgabe für den neuen Gemeinderat. Und bei der Umgestaltung der Parkplätze für die beiden benachbarten Sport- und Kulturhallen müsse darauf geachtet werden, dass sich die Wege zwischen den ankommenden Feuerwehrleuten und den zum Einsatz ausrückenden Fahrzeugen nicht kreuzen, um keine Gefahrenpotenziale zu schaffen.
Groß war nach den Erläuterungen der Wissensdurst der Gäste: Wie verkraftet man die Einsätze körperlich und mental, wie erfolgt die Vergütung für den Einsatz, wie wird der Feuerwehrnachwuchs gewonnen, gab es schon Probleme bei Einsätzen durch uneinsichtige Menschen? Diese und viele weitere Themen wurden noch ausführlich diskutiert. Der Besuch habe die Hochachtung und den Respekt für den ehrenamtlichen Einsatz der Feuerwehrleute weiter wachsen lassen, waren sich am Ende alle Gäste von WfN einig.
Eine gute Voraussetzung also, dass auch künftig die Feuerwehr die notwendige Unterstützung nicht nur finanzieller Art durch den Gemeinderat erhalte. Als Dankeschön hatten die Gäste von WfN einen Gutschein der örtlichen Eisdiele für die Jugendfeuerwehr dabei.
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