Rolf-Heidemann-Halle

Amtseinführung als Bürgermeister: Kevin Weirether will Neulußheim „die Sterne vom Himmel holen“

Rund 400 Gäste verfolgen die Einführung des neuen Bürgermeisters in der Rolf-Heidemann-Halle, wo Kevin Weirether einen Ausblick in die Zukunft wagt und ihm Unterstützung von vielen Seiten zugesagt wird.

Von 
Volker Widdrat
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Kevin Weirether bedankt sich bei seiner Amtseinführung für das in ihn gesetzte Vertrauen und verspricht, sich mit allen Kräften für das Wohl der Gemeinde Neulußheim einzusetzen. Anschließend lud er zum geselligen Teil des Abends ein. © Wolfgang Gans

Neulußheim. Viel Musik, einige Grußworte, eine Eidesformel und jede Menge Applaus - Eine Gemeinderatssitzung wie am Donnerstagabend gibt es eher selten. Einziger Tagesordnungspunkt der öffentlichen Versammlung in der Neulußheimer Rolf-Heidemann-Halle war die offizielle Amtseinführung mit Verpflichtung von Bürgermeister Kevin Weirether. Gut 400 Besucher wollten die von der Gemeindeordnung vorgeschriebene formelle Bestätigung des neuen Rathauschefs miterleben.

Der Musikverein Harmonie unter Dirigent Thomas Sturm eröffnete die Veranstaltung mit schwungvollen Melodien, bevor Bürgermeister-Stellvertreter Heinz Kuppinger alle Gäste begrüßte, unter ihnen der Namensgeber der Halle, Rolf Heidemann, CDU-Landtagsabgeordneter Andreas Sturm, Oberbürgermeister und Bürgermeister, Vertreter der Metropolregion, des Rhein-Neckar-Kreises und der Finanzverwaltung, von Polizei, öffentlichen Ämtern, Banken und Firmen, der Freiwilligen Feuerwehr, aus dem kirchlichen und schulischen Bereich, von Kindergärten, Vereinen, Gewerbetreibende, Gemeindemitarbeiter sowie der komplette Gemeinderat und ehemalige Ratsmitglieder. Ein besonderer Willkommensgruß ging an Weirethers Frau Ann-Kathrin und Töchterchen Lilly sowie an den Amtsvorgänger Gunther Hoffmann mit Ehefrau Petra.

Sandhausen verliert innerhalb kurzer Zeit das zweite Mal seinen Kämmerer

Kuppinger skizzierte den neuen ersten Mann im Rathaus. Kevin Weirether könne mit 37 Jahren bereits 16 Jahre Erfahrung im öffentlichen Dienst vorweisen, auch an verantwortlicher Stelle. Ab 2013 war er stellvertretender Kämmerer in Sandhausen, seit 2022 dort verantwortlich für ein Haushaltsvolumen von 55 Millionen Euro. „Bürgermeister Hakan Günes verliert jetzt innerhalb von zwei Jahren in Sandhausen seinen zweiten Kämmerer nach Timo Wangler, der zum Bürgermeister von Ketsch gewählt wurde. Sandhausen scheint eine Kaderschmiede für Bürgermeister zu sein“, meinte der Stellvertreter augenzwinkernd.

Die musikalische Eröffnung erfolgt auf der Bühne durch den Musikverein „Harmonie Neulußheim“. © Wolfgang Gans

Auch Gunther Hoffmann sei vor seiner Wahl Kämmerer gewesen und habe „als Spezialist für Bilanzzahlen und Zuschüsse gut gewirtschaftet und ein bestelltes Haus hinterlassen“. Der Gemeinderat freue sich über den fließenden Übergang an den neuen Amtsinhaber. Weirether sei „zugänglich, sympathisch, realitätsbezogen und interessiert an allem, was in einer lebendigen Gemeinde wie Neulußheim vor sich geht“. Die von ihm angestrebte Bürgernähe dürfte „fast zum Selbstläufer“ werden. Als begeisterter Sportler habe er versprochen, „immer am Ball zu bleiben“, wünschte Kuppinger ihm im Namen aller Fraktionen des Gemeinderates sowie der Ortsverbände viel Glück und Erfolg für die kommenden Aufgaben und Herausforderungen. Als Geschenk gab es zwei Bücher mit Informationen über Neulußheim und das Ortswappen mit den vier goldenen Sternen unter Glas.

Bürgermeister Kevin Weirether: Einen „Fachmann“ gewählt

Der Frauenchor „Women‘s Voice“ unter der Leitung von Johannes Weiß brachte das Publikum mit „Hello, Goodbye“ von den „Beatles“ gleich zum Mitklatschen. Die Stimmung stieg noch mit „Barbar‘ Ann“ von den „Beach Boys“.

Kommunalpolitik

Kevin Weirether ist neuer Bürgermeister in Neulußheim

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Vanessa Schwierz
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Der stellvertretende Landrat Stefan Hildebrandt hatte die Grüße und Glückwünsche des Rhein-Neckar-Kreises im Gepäck. Weirether habe mit dem Slogan „Ein Fachmann für Neulußheim“ überzeugt und verfüge über alles, was ein Bürgermeister brauche, um erfolgreich zu sein. Er gehe schwierige Themen an und suche mit Überzeugungskraft nach Lösungen zum Wohle der Gemeinde. Eine solide Finanzlage sei ihm wichtig, zumal die Kommunen heute „keine Päckchen, sondern eher große Pakete tragen müssen“, so Hildebrandt weiter. Er übernehme eine Gemeinde mit Perspektiven und Gestaltungsspielraum, bot der stellvertretende Landrat dem neuen Rathauschef eine partnerschaftliche Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung an.

Hockenheims Oberbürgermeister lobt Wahlentscheidung der Neulußheimer

„,Kevin allein zu Hause‘ war einmal“, rief Hockenheims Oberbürgermeister Marcus Zeitler als Vertreter der Verwaltungsgemeinschaft dem jungen Amtskollegen lachend zu. Der Sprengel freue sich auf ihn: „Du hast schon bewiesen, dass du Kommunalpolitik kannst.“ Zeitler lud Weirether ein, bei den nächsten Fasnachtsumzügen mit auf die Wagen der Horan-Gemeinden zu kommen.

„Sie haben die richtige Wahl getroffen - der Borscht passt ins Team“, lobte der OB die Wahlentscheidung der Neulußheimer. Bei aller Arbeit möge er aber auch die gemeinsame Zeit mit der Familie nicht vernachlässigen, empfahl Zeitler und überreichte ein Buch über die Ortsnecknamen der Region.

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Bauhofleiter Bodo Roß hieß den neuen Chef mit launigen Worten im Namen der Belegschaft willkommen. Schon der Start ins Amt sei „sehr offen und kommunikativ“ verlaufen. „Macht brauchst du nur, wenn du etwas Böses vorhast. Für alles andere reicht Liebe, um es zu erledigen“, zitierte Roß den legendären Charlie Chaplin und schenkte einen zu einem Hemd gefalteten 10-Euro-Schein. Der neue Bürgermeister gebe jetzt bestimmt sein letztes Hemd für seine Gemeinde, hatte der Bauhofleiter die Lacher auf seiner Seite.

Verpflichtung und Eidesformel: Weirether übernimmt Amt in Neulußheim

Der Spielmannszug Neulußheim unter der Leitung von Helmut Herzog sorgte für das klingende Zwischenspiel, bevor Kuppinger die Verpflichtung mit Eidesformel vornahm. „Ich gelobe, dass ich mein Amt nach bestem Wissen und Können führen, das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland, die Landesverfassung und das Recht achten und verteidigen und Gerechtigkeit gegen jedermann üben werde“, sprach der 37-Jährige ihm nach. Vorgänger Gunther Hoffmann hängte seinem Nachfolger die Amtskette um.

Der Tisch mit den Antrittsgeschenken enthält neben Blumen, Trink- und Essbarem auch wertvolle Hinweise „wie der Hase läuft“ und ein „Bürgermeister Survival Kit“. © Wolfgang Gans

Kuppinger dankte Bürgermeister-Sekretärin Astrid Wollschläger und ihrer Vorgängerin Birgit Schmidt für die umfangreiche Organisation der Veranstaltung. In seiner Ansprache richtete Kevin Weirether Dankesworte an die Bürger, an seine Unterstützer und seine Familie. Das Wahlergebnis habe ihn mit Stolz erfüllt und Rückenwind gegeben für die kommenden Aufgaben.

Teamarbeit als Schlüssel zum Erfolg

Als Einzelkämpfer könne man nicht so erfolgreich sein, das gehe nur gemeinsam mit Teamarbeit. Nur so würden Träume wahr werden. Hoffmann habe ihm in der Einarbeitungszeit alle Fragen beantwortet und das Gemeindeteam habe ihn herzlich in Empfang genommen. Er sei aber noch der Welpe im Rudel, dankte er den „großartigen Sprengelkollegen“. Er wolle sein Amt neutral und zum Wohle von allen Bürgern ausüben, versprach Weirether.

Es sei wichtiger, „etwas im Kleinen zu tun, als im Großen darüber zu reden“, zitierte er den ehemaligen Bundeskanzler Willy Brandt. Als Bürgermeister habe man die Möglichkeit, „den Bürgern mit kleinen Dingen einen großen Dienst zu erweisen“. Dabei wolle er gerne den Gemeinsinn fördern.

Heinz Kuppinger nimmt auch die Gelegenheit war, Rolf Heidemann (vorne) für seine finanzielle Unterstützung zum Bau der „Rolf-Heidemann-Halle“ zu danken. © Wolfgang Gans Altlussheim

Reilingens Bürgermeister Stefan Weisbrod habe bei der Verabschiedung von Gunther Hoffmann gesagt, dieser habe für Neulußheim die Sterne zum Leuchten gebracht, versprach Weirether dem Publikum, „für Neulußheim die Sterne vom Himmel zu holen“.

Das Badnerlied durch den Musikverein Harmonie setzte den Schlusspunkt. Es folgte der Empfang im hinteren Bereich der Heidemann-Halle, wo ein großes Häppchenbuffet aufgebaut war. Die Jugendabteilung der Olympia sorgte für die Getränke

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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