Tradition

Erntedank in Neulußheim: Warum die Gemeinde doppelt feiert

Erntedank- und Gemeindefest: Die evangelische Kirchengemeinde Neulußheim hat gleich doppelten Grund zum Feiern.

Von 
Renate Hettwer
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Pfarrerin Isabelle Schwiderski mit Kindern, die alle guten Gaben mit Bildern zeigen, vor dem mit Lebensmitteln dekorierten Altar. © Renate Hettwer

Neulußheim. Ganz pragmatisch hat die evangelische Kirchengemeinde mit ihrer Pfarrerin Isabelle Schwiderski zwei Anlässe miteinander verbunden und zum Erntedankgottesdienst sowie anschließend zum Gemeindefest eingeladen. Die Geschichte des Erntedanks reicht weit in die vorchristliche Zeit zurück. Bereits die antiken Römer und Griechen sowie andere Kulturen feierten Dankfeste für die Ernte. Im Christentum etablierte sich der Brauch ab dem 3. Jahrhundert, nach der Reformation wurde der Termin flexibel.

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„Tischlein deck dich“ lautete das Motto des Gottesdienstes, der gemeinsam mit der Altlußheimer Kirchengemeinde und unter Beteiligung des Kindergartens im Podey-Haus gefeiert wurde. Wem das bekannt vorkommt: So heißt es im Märchen der Gebrüder Grimm und sofort ist der Tisch mit den erlesensten Köstlichkeiten erfüllt. Die Jungen und Mädchen aus dem Podey-Kindergarten hatten Erntegaben mitgebracht, die sie am Altar niederlegten.

Das Gotteshaus ist zu Erntedank gut besucht. © Renate Hettwer

Mit ihren Erzieherinnen und Leiterin Britta Bartmann sangen sie mit Carolin Lösch an der Gitarre ein Erntedanklied und zeigten auf Bildern, welche reiche Gaben Gott den Menschen schenkt. Dass die Gemeinde dann mit Pfarrerin Schwiderski und den Kindern gemeinsam sang und das Vaterunser mit Gesten untermalte, zeigte die fröhliche, große Gemeinschaft der zahlreichen Gottesdienstbesucher.

Die Tafel bekommt die Gaben

Als Ausdruck der Dankbarkeit für die Schöpfung waren vor dem Altar Erntedankgaben von Gemeindemitgliedern, dem Biolandhof Merz, dem Obsthof Hoffmann und dem Rewe-Markt in Altlußheim vorbereitet. Diese sollten an die Abhängigkeit von der Natur und die notwendige Arbeit erinnern, um die Lebensmittel zu erzeugen. Nicht zuletzt sollte damit Gott für die gute Ernte gedankt und um die Bewahrung der Natur gebeten werden. Später wurde die Gaben von der ebenfalls dankbaren Hockenheimer Tafel abgeholt.

Ein ganz besonderer Altarengel. © Renate Hettwer

Im Anschluss an den Gottesdienst erwartete die vielen Besucher ein leckeres Mittagessen, welches das Team um Dr. Ralf Wagner und Gerda Schellenberger zubereitet hatte. Zudem gab es Kaffee mit leckeren, gestifteten Kuchen. An der Dank-Bar mixten Reiner Merkel und der Jugendtreff Cocktails für die großen und kleinen Gäste. Der angekündigte Kinder- und Jugendchor „Königskinder“ konnte wegen Erkrankungen nicht auftreten.

Mehrere Spielstationen und ein historischer Kurzfilm unterhalten die Neulußheimer Festgäste

Jede Menge Spielstationen, ein Fußballparcours des SC Olympia, eine Bastelstation des Kindergartens und eine Glitzertattoostation ließen keine Langeweile aufkommen. Im gemütlichen Gemeindesaal gab der Kirchenchor Kostproben aus seinem Repertoire mit Good News, Jericho und Shalom Chaverim. An einem Infostand des Fördervereins zum Erhalt der evangelischen Kirche Neulußheim, dessen Gemeinnützigkeit vor Kurzem anerkannt wurde, konnte man sich informieren und mit einem Aufnahmeantrag die Weichen für die Zukunft der Kirche stellen.

Der Nachwuchs vergnügt sich an Spielestationen wie dieser. © Renate Hettwer

Ein weiterer Höhepunkt erwartete die Besucher mit einem 15-minütigen Film aus der Reihe „Neulußheim im Spiegel der Zeit“ des verstorbenen Hobbyfilmers Kurt Dörrmann aus dem Jahr 2005, als der Neubau des Gemeindehauses anstand. Noch einmal erlebten die Besucher den ersten Spatenstich bis hin zur Einweihung des Gemeindehauses.

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„Eine Mission, die nun Wirklichkeit geworden ist“, so der damalige Vorsitzende des Kirchengemeinderats, Klaus Naber, bei der feierlichen Einweihung. Glücklich und zufrieden blickten Pfarrerin Schwiderski und Katharina Thorn, Vorsitzende des Kirchengemeinderats, am späten Nachmittag auf das rundum gelungene Erntedank- und Gemeindefest und dankten allen Helfern, ohne die es nicht möglich gewesen wäre.

Freie Autorin

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