Rolf-Heidemann-Halle

Feier in Neulußheim: Blick auf die Schönheiten der Republik Kosovo

Anlass der Feier ist 16. Unabhängigkeitstag der Republik Kosovo. Vor Ort ist auch viel regionale Prominenz vertreten.

Von 
Maria Herlo
Lesedauer: 
Schüler und Schülerinnen der kosovo-albanischen Schule „Ditura“ aus Heidelberg präsentieren in farbenprächtiger Landestracht Volkslieder ihrer Heimat. © Wolfgang Gans

Neulußheim. Zum Jubiläum des 16. Jahrestags der Unabhängigkeit der Republik Kosovo gestaltete Shqipe Gara-Berisha, Leiterin der Albanischen Schule „Dituria“ aus Heidelberg, am vergangenen Samstagabend eine große Feier in der Rolf-Heidemann-Halle Neulußheim. Die Gäste, die sehr zahlreich aus der gesamten Region angereist waren, empfing ein festlich geschmückter Saal mit langen, schön dekorierten Tischen. Anlässlich des Jubiläums war auch viel Prominenz vertreten, darunter der Leiter des Konsulats der Republik Kosovo in Stuttgart, Hamdi Bërbatovici, der Landtagsabgeordnete Andreas Sturm, Neulußheims Bürgermeisterstellvertreter Heinz Kuppinger, Hockenheims Oberbürgermeister Marcus Zeitler, der ehemalige Landtagsabgeordneten Manfred Kern (Bündnis 90/Die Grünen), Bürgermeisterkandidaten und -kandidatinnen, Vertreter des Gemeinderats, darunter Renate Hettwer (SPD), sowie zahlreicher kultureller Vereine.

„Es ist mir eine Ehre, Sie alle hier begrüßen zu dürfen“, freute sich Shqipe Gara-Berisha über die gute Resonanz. In ihrer Ansprache unterstrich sie die Bedeutung dieses Tages, an dem sich Kosovo-Albaner verpflichtet fühlen, „die Träume und Bestrebungen unser Vorfahren zu verwirklichen und sich als starke, friedvolle Nation zu vereinen“. Neben ihr sprachen Grußworte der Leiter des Konsulats Hamdi Bërbatovici, leider nur auf Albanisch, Andreas Sturm und Heinz Kuppinger.

Harit Berisha (v. r.) und seine Frau Shqipe Gara Berisha (Leiterin der Albanischen Schule in Heidelberg), Andreas Sturm und OB Marcus Zeitler, Hamdi Berbatovci (Zweiter v. l., Leiter des Konsulats der Republik Kosovo in Stuttgart), links neben ihm Bürgermeisterstellvertreter Heinz Kuppinger. © Gans

In seinem Grußwort hob der Landtagsabgeordnete Sturm die kulturelle Vielfalt in der Gesellschaft hervor, die durch die schöne Veranstaltungsreihe der Kosovo-Albanischen Organisationen eine große Bereicherung darstellen. Dass so viele prominente Gäste bei der Feier anwesend sind, zeigt die große Wertschätzung, deren sich die Arbeit der Organisatoren, insbesondere der engagierten Leiterin Gara-Berisha, erfreut, so Sturm. Für jene, die kein Deutsch verstanden, sprach er sein Grußwort auch auf Englisch.

Neulußheimer Delegation hat Hauptstadt Pristina besucht

„Für die Gemeinde Neulußheim ist es eine große Freude, Sie alle zu der Jubiläumsfeier in dieser schönen neuen Sport- und Kultur-Halle willkommen zu heißen“, sagte anschließend Vize-Bürgermeister Heinz Kuppinger. Die Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag der Republik Kosovo, dem jüngsten Staat in Europa, haben eine lange Tradition, betonte er. 2020 war er mit einer Delegation der Gemeinde unter der Führung von Gara-Berisha in Kosova, dort habe er „die Hauptstadt Pristina als eine lebendige Stadt mit eindrucksvollen Bauwerken, vielen Aktivitäten und freundlichen Menschen kennengelernt. Umso mehr freuen wir uns über das Engagement der Albanischen Schule, uns Informationen über das Kosovo zukommen zu lassen“.

Mehr zum Thema

Schlossgarten

„Das hier, das sind wir“: 4. Interkulturelles Fest in Schwetzingen

Veröffentlicht
Von
Marco Montalbano
Mehr erfahren
Soziales Engagement

Geflüchteten in Ketsch helfen: Unter Vermietern wohl leider Bedenken

Veröffentlicht
Von
Caroline Scholl
Mehr erfahren
Lußhardtschule

In Neulußheim den noch jungen Staat Kosovo kennenlernen

Veröffentlicht
Von
Shqipe Gara-Berisha
Mehr erfahren

Das machte anschließend Refa Berisha vom Elternbeirat anhand einer kurzen Bildpräsentation. „Deutschland zählt zu den ersten Ländern, die die Republik Kosovo nach der Unabhängigkeitserklärung 2008 völkerrechtlich anerkannt und diplomatische Beziehungen aufgenommen haben“, informierte sie, „Deutschland habe sich auch am Wiederaufbau beteiligt und ist bis heute wichtiger Handelspartner.“ Sie zeigte den schwierigen Weg zur Unabhängigkeit auf und wies auf die Sehenswürdigkeiten Kosovos hin, wo es neben wunderschönen historischen Städten, jahrhundertealten Denkmälern, auch eine Reihe einzigartiger Naturschönheiten gibt. „Eine Reise dorthin lohnt sich allemal“, lud sie die Anwesenden ein, dem Land einen Besuch abzustatten.

Anschließend beeindruckten die Schülerinnen und Schüler von „Dituria“ in bunten Volkstrachten mit Gedichten und Liedern auf Albanisch sowie mit Tänzen und Musik. Das Programm unter der Leitung von Shqipe Gara-Berishas machte deutlich, dass Kinder kosovo-albanischer Eltern weiterhin die Sprache ihrer Vorfahren lernen und pflegen, dafür nehmen sie zusätzlichen Unterricht in der „Dituria“-Schule in Kauf. Dies sei, laut Gara-Berisha, kein Hindernis für die Integration und auch keine zusätzliche Belastung. Eine kurze Präsentation auf Deutsch der einzelnen Programmpunkte hingegen wäre für jene, die kein Albanisch sprechen, sehr hilfreich gewesen, nur so hätte, wie eine Besucherin bemerkte, ein tatsächlicher Kulturaustausch stattgefunden. Nichtsdestotrotz saßen anschließend Deutsche und Kosovo-Albaner noch lange bei leckeren albanischen Gerichten, die das Elternforum vorbereitet hatte, beisammen, tauschten sich aus und genossen die Geselligkeit.

Freie Autorin

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung

VG WORT Zählmarke