Gemeinderat

Macht sich Neulußheim auf den Weg zur Solar-Gemeinde?

Der geplante Gewerbepark soll einem Photovoltaikpark weichen, der Strom für 6500 Haushalte liefert. Darüber muss der Gemeinderat allerdings noch abstimmen.

Von 
Andreas Wühler
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Der Neulußheimer Friedhof. Auf dem Bild links von ihm und auf der oberen Grünfläche soll ein Photovoltaikpark entstehen, schlägt die Verwaltung dem Rat vor. © Lenhardt

Neulußheim. Die Flächen nördlich und östlich des Friedhofs sind seit Jahren als Gewerbegebiet ausgewiesen. Doch mit der Zeit schwand die Wahrscheinlichkeit, dass der „Gewerbepark B 36“ jemals Realität wird, weshalb der Gemeinderat nun bei seiner Märzsitzung darüber entscheiden soll, ob die Fläche in einen Photovoltaikpark umgewandelt werden soll.

Bei der Entscheidung über den Park zur Erzeugung von Solarstrom geht es um eine grundsätzliche Frage, betont die Verwaltung in der Sitzungsvorlage – ein konkreter Interessent ist derzeit nicht zur Hand. Erst wenn der Rat grünes Licht signalisiere, werde die Verwaltung aktiv und sich mit möglichen Investoren in Verbindung setzen.

Photovoltaikpark in Neulußheim: Regelmäßige Einnahmen

Für den Plan des Photovoltaikparks statt eines Gewerbeparks führt die Verwaltung einige Vorteile ins Feld. An erster Stelle ist dabei das Geld zu nennen. Statt einem brachliegenden Gewerbegebiet hätte die Gemeinde eine sprudelnde Einnahmequelle – gerechnet wird mit einem jährlichen Betrag im unteren sechsstelligen Bereich.

Weitere Vorteile sind der Beitrag der Gemeinde zur Energiewende, die Vermeidung von störendem Gewerbe beim Friedhof, die nicht notwendige Erschließung des Geländes und dessen Wiederverwendbarkeit. Und natürlich die regelmäßigen Einnahmen. Immerhin, rechnet die Verwaltung vor, auf der Fläche könnte Strom erzeugt werden, der für rund 6500 Haushalte ausreichend ist.

Gemeinderat in Neulußheim: Neue E-Carsharing-Station

Neben diesem richtungsweisenden Beschluss hat sich der Rat mit drei Anträgen der Grünen zu befassen. Gleich der erste zielt in die gleiche Richtung wie das Thema Photovoltaik – es geht um den Umwelt- und Klimaschutz. So beantragt die Fraktion der Grünen die Errichtung einer weiteren E-Carsharing-Station in der Zeppelinstraße.

Als Begründung führen die Grünen an, dass seit der Einrichtung der Stationen vor dem Bürgerbüro im August 2021 die Resonanz im Ort sehr positiv, die Nachfrage groß sei. Weshalb sie eine weitere Station in der Straße sehen wollen, die derzeit um ein kleines Wohngebiet am westlichen Ortsrand erweitert wird.

Im Prinzip kann sich die Verwaltung dem Antrag anschließen, doch nach Rücksprache mit der Betreiberfirma Deer schlägt sie den Standort Bahnhof vor. Die Buchungszahlen für die E-Fahrzeuge seien in der Gemeinde weit über dem Durchschnitt, so die Firma, die gestützt auf eigene Erfahrungen den Standort am Bahnhof präferiert.

Auch der zweite Antrag der Grünen befasst sich mit der Mobilität. Diesmal geht es um die Radler, für im Zentrum eine Fahrrad-Reparatur-Station aufgestellt werden soll. Die Kosten werden von den Grünen mit um die 2000 Euro veranschlagt, eine Förderung ist möglich.

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Da es im Ort mittlerweile keinen Fahrradhändler mehr gibt, sieht auch das Rathaus Bedarf. Allerdings will es sich in der Sitzungsvorlage nicht auf einen Standort festlegen – sowohl die Ortsmitte als auch der Bahnhof hätten ihre Vorteile.

Zum dritten geht es den Grünen um eine Überarbeitung der Hauptsatzung. Dieser Schritt sei überfällig, die aktuelle Version stamme aus dem Jahr 2000 und sei in vielen Punkten an die mehrfach geänderte Gemeindeordnung von Baden-Württemberg anzupassen. Beispielsweise sollen künftig auch Sitzungen ohne Präsenz ermöglicht werden, sprich Videokonferenzen möglich sein. Und, darauf legen die Grünen Wert, bei dieser Gelegenheit soll die Satzung insgesamt geschlechtsneutral formuliert werden.

Bekanntgaben und Verschiedenes sowie Anfragen der Gemeinderäte runden den öffentlichen Teil der Sitzung ab, zu dem die Bevölkerung eingeladen ist.

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