Neulußheim. Lange sind die Massen nicht mehr so in die Hardthalle gestürmt: Als furioses Ende einer Projektwoche haben die Kinder der Markusschule Neulußheim ein Musical einstudiert und zu dessen Aufführung geladen. Vor allem Verwandte und Freunde der Schüler wollten sich das Bibelmusical „Naaman – Ein General wird gesund“ nicht entgehen lassen. Entsprechend war in den Stuhlreihen der Hardthalle kaum noch ein Platz frei.
Die Projektwoche der Markusschule zum Thema „Naaman“ beinhaltete nicht nur die Vorbereitungen auf das Musical, sondern auch etliche Workshops zu Sujets wie Weben, orientalisches Essen und Schmuck, Tanz oder Salben herstellen. Dabei arbeiteten die Kinder selbst an den Kostümen und der Bühnengestaltung für das Musical. Hinter diesem steht ein allgemeinnütziges Konzept, denn der Eintritt zur Hardthalle war für die Aufführungen frei. Die Besucher wurden im Gegenzug um Spenden gebeten. Der Erlös soll Kindern im Kongo zugute kommen.
Eine 2700 Jahre alte Geschichte, mit Wundern, die nicht zu verstehen sind
Daniel Ehmer, Leiter der Markusschule, begrüßte die vielen Gäste und erläuterte dabei nicht nur die Projektwoche mitsamt Spendenaktion für die Kinder im Kongo, sondern führte das Publikum auch in die Geschichte des General Naaman ein: „Es ist eine Geschichte, die über 2700 Jahre alt ist. Hochmut und Gier werden uns begegnen. Aber auch Wunder – und manche dieser Wunder werden wir nicht verstehen können.“
Hauptperson der Handlung ist der aramäische General Naaman, der hochdekoriert und beliebt ist sowie als ausgezeichneter Soldat und Stratege gilt und an Aussatz – besser bekannt als Lepra – erkrankt ist. Als er erkennt, dass es keine Aussichten auf Heilung gibt, hört er von einer Sklavin seiner Frau von einem Gerücht: In Israel soll es einen Propheten geben, der die Krankheit heilen kann. Nach erstem Zögern beschließt Naaman, die Reise nach Israel anzutreten. Doch die Behandlung, die ihm der Prophet Elia vorschlägt, bringt den stolzen und hochmütigen Naaman an seine Grenzen und er muss etwas Ungewöhnliches wagen.
Den Kindern war von Beginn an anzusehen, wie viel Spaß sie an der Aufführung des Musicals hatten. Die liebevoll gestalteten Kostüme zeigten, dass die Schüler sich auch in den Vorbereitung große Mühe gegeben haben. In der ersten Szene wurde zudem auch sofort klar, dass die Mini-Darsteller auch ihre Texte hervorragend verinnerlich haben. Außerdem wurde die Aufführung von moderner Technik begleitet: Es gab nicht nur eine richtige Regie, das Musical wurde auch visuell durch einen Beamer ergänzt und die Kinder hatten teilweise professionelle Mikrofone, die sich nicht in der Hand halten mussten.
Doch was wäre ein Musical ohne Musik? Dirigiert von einer Lehrerin gab ein Chor zwischen jeder Szene einen passenden Song zum Besten. Dabei wurde dessen Text an die Wand projiziert und das Publikum konnte bei Liedern wir „Ich bin krank“ oder „Ein Prophet“ nach Belieben mitsingen. Zudem begleitete eine ausgearbeitete Choreo jeden Song und die Zuschauer sorgten mit Klatschen für die nötige Stimmung im Saal.
Die Grundlage des Musicals basiert auf dem Alten Testament
Insgesamt zwölf Lieder umfasste die Geschichte um den General, deren Grundlage auf dem reichen Textschatz des Alten Testaments und der Figur „Naaman der Syrer“ basiert. Die Aufführung war für die ganze Familie geeignet und hatte alle Aspekte, die man von einem Schulmusical erwartet: Humorvolle Theaterszenen mit engagierten Kinder als Darsteller, Musik, Tanz, aber auf tiefgründige Botschaften in religiöser Thematik.
So ist die biblische Vorlage bedeutsam für das Verhältnis Israels und seines Gottes zu den anderen Völkern. Um sich zu heilen, sollte Namaan sich siebenmal im Jordan waschen. Als dies gelang wurde der General laut Vorlage zum Christentum bekehrt.
Das Team und die Klassen der Markusschule haben mit dem Musical abermals bewiesen, dass der Zusammenhalt und das Engagement in der christlich geprägten Lehrstätte exzellent ist. Der Zuspruch und die Begeisterung des Publikums war riesig und die Spendenaktion für die Kinder im Kongo sollte damit ebenfalls erfolgreich sein.
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