Rathaus

Nach elf Jahren: Andreas Emmerich verlässt Gemeinde Neulußheim

Der langjährige Kämmerer und Bauamtsleiter Andreas Emmerich hat seinen letzten Arbeitstag bei der Gemeinde Neulußheim hinter sich gebracht. Dabei wurde er von seinen Kollegen und dem Bürgermeister verabschiedet.

Von 
Andreas Wühler
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Für Silke Emmerich (v. l.) gab es Blumen von Bürgermeister Gunther Hoffman, für Andreas Emmerich eine Urkunde: Er ist nun kein Beamter mehr auf Lebenszeit, sondern als Bürgermeister einer auf Zeit. © Tobler

Neulußheim. Viel Zeit, wehmütig an seine Jahre als Kämmerer und Bauamtsleiter im Neulußheimer Rathaus zu denken, bleibt Andreas Emmerich nicht, schon am Montag tritt er seine neue Stelle als Bürgermeister, Beigeordneter, in der Großen Kreisstadt Waghäusel an. Und neben der Wehmut wird sich die Vorfreude breitmachen – immerhin geht der von allen in der Verwaltung überaus geschätzte Mitarbeiter aus freien Stücken.

In launigen Worten verabschiedet sich am gestrigen Freitag Bürgermeister Gunther Hoffmann von seinem langjährigen Mitarbeiter. Als die Einführung der gesplitteten Abwassergebühr die Rathäuser in Beschlag nahm, sei ihm klargeworden, „wir brauchen einen Kämmerer“, schilderte Hoffmann, der das Amt ja selbst einmal ausübte.

Legere Kleidung lässt den Emmerich-Deal fast platzen

Der Bürgermeister schilderte, wie er Emmerich von der Gemeindeprüfanstalt loseiste und der Deal schier geplatzt wäre, als Emmerich zum Vorstellungsgespräch leger gekleidet erschien. Was die anwesenden Fraktionschefs sehr irritiert habe. Doch mit viel Überzeugungskraft hätte er sie von den Vorteilen des Fachmanns überzeugen können und heute, elf Jahre später, habe ihn der Gemeinderat in einer bisher beispiellosen Aktion verabschiedet.

Andreas Emmerich hat etwas andere Erinnerung an seinen Beginn in der Gemeinde – „ich dachte, es ging um ein Kennenlernen-Gespräch“ – doch zum Glück habe Hoffmann das Malheur repariert, sodass er am 1. April 2012 seinen Dienst in der Gemeinde antreten konnte. In einem kleinen Zimmer mit einem alten Holzschreibtisch auf Klötzen – „die haben Humor“, dachte er mit Blick aufs Datum. Doch weitgefehlt – es war die Realität.

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Mittlerweile residiert er im schmucken Anbau, sind aus ehemaligen Kollegen längst Freunde geworden und geht er nur mit dem Versprechen, immer wieder mal zu Besuch zu kommen. „Ich habe mich hier unheimlich wohlgefühlt“, bedankte er sich bei den vollzählig versammelten Kollegen. Sein Gruß galt Bürgermeister Hoffmann, der ihm immer imponiert habe, dessen toleranter Führungsstil viel Freiraum lasse und von dem er viel gelernt habe – beispielsweise dass es möglich ist, während einer Ratssitzung eine EM-Spiel zu verfolgen.

Zum Schluss der kurzweiligen Verabschiedung gab es eine Entlassurkunde: Oberamtsrat Emmerich ist nur noch Beamter auf Zeit. 

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