Gemeinderat

Neulußheim sagt seinen Weihnachtsmarkt ab

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Vanessa Schwierz
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Auf diesen Anblick müssen die Neulußheimer auch 2021 verzichten: Der Gemeinderat entschied bei seiner Sitzung am Donnerstag-abend, dass der Weihnachtsmarkt aufgrund der steigenden Corona-Infektionen unverantwortlich sei. © Lourenco

Neulußheim. Von Vanessa Schwierz

Es herrschte Einigkeit am Abend der Gemeinderatssitzung – zumindest, was das Thema Weihnachtsmarkt betrifft. Das gesamte Gremium sprach sich für eine Absage der Veranstaltung im Dezember aus. Die Corona-Lage mit steigenden Infektionszahlen lasse eine solche Veranstaltung derzeit nicht zu – es sei unverantwortlich, war der Konsens der Mitglieder.

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Bürgermeister Gunther Hoffmann erläuterte unter dem Punkt „Bekanntgaben und Verschiedenes“, dass derzeit neun Vereine bereit seien, bei einem möglichen Weihnachtsmarkt mitzumachen – in den Jahren zuvor waren bis zu 23 Vereine und Institutionen bei der Ausrichtung dabei.

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Hoffmann erklärte, dass nach den aktuellen Corona-Regeln – in Baden-Württemberg gilt derzeit die Warnstufe – eine Durchführung nur unter 2G-Bedingungen und mit Maskenpflicht möglich wäre. Zudem würde es Verweilzonen geben, in denen Essen und Getränke zu sich genommen werden könnten. Das Gelände müsste umzäunt werden, Securitys die Eingänge bewachen sowie weitere über den Markt laufen „und versuchen, alles unter Kontrolle zu halten“.

Ingeborg Bamberg (WfN) betonte, dass sie und „Wir für Neulußheim“ unter der Bedingung dabei gewesen wären, einen Weihnachtsmarkt unter 2G und ohne Maske auszurichten. Dies seien nun andere Voraussetzungen, die bedacht werden müssten. Mit Maske sei eine Einschränkung „und der Weihnachtsmarkt wird dann doch nicht so, wie wir uns das vorgestellt haben – mit Treffpunkt und Begegnung“.

Bürgermeister Hoffmann gab den Gemeinderäten mit auf den Weg, dass man nach der aktuellen Lage davon ausgehen müsse, dass wir uns Anfang Dezember in der Alarmstufe befänden und die Einschränkungen dann noch größer würden.

Gemeinderatsmitglied und Landtagsabgeordneter Andreas Sturm (CDU) sagte, er könne sich beim „besten Willen nicht vorstellen, dass das ein ausgelassener Weihnachtsmarktsein wird“ und hob hervor, dass es sogar möglich sei, schon in der kommenden Woche die Alarmstufe zu erreichen. Hanspeter Rausch (SPD) gab zu bedenken, dass die Vereine unter der Prämisse 2G ohne Maske dabeiseien. Es müsse geklärt werden, ob diese überhaupt bereit seien, bei einer Maskenpflicht noch Teil des Weihnachtsmarktes zu sein. Renate Hettwer (SPD) erklärte, der Aufwand stehe nicht in Relation zum Vergnügen.

Spaltung der Gesellschaft

„Was haben wir gewonnen, wenn das Virus die Tage danach weitergegeben wird?“, sagte Sven Nitsche (FW), dass auch Geimpfte das Virus bekommen und übertragen können. Zudem könne es eine Ausgrenzung der Ungeimpften sein und die Gesellschaft spalten. Thorsten Jakobi (CDU) unterstützte die Aussage Nitsches. Außerdem gehen am Tag hauptsächlich Familien hin und könnten das Virus die Tage danach in die Schulen tragen. Daher sei es unverantwortlich, einen solchen Weihnachtsmarkt auszurichten.

Dies unterstrich auch Alexander Mansel (Grüne) mit den Worten, dass das Land auf die Alarmstufe zusteuere, es unverantwortlich und aus Sicherheitsgründen einfach nicht durchführbar sei – „vielleicht im nächsten Jahr wieder“.

Redaktion Redakteurin mit Schwerpunkt Online, aber auch Print

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