Neulußheim. Gleich zweimal trugen Bürger zu Beginn der Dezembersitzung des Gemeinderates in Neulußheim ihre Bedenken über die Parksituation in vielen Teilen des Ortes vor. Nicht nur der ruhende Verkehr allgemein wird zusehends als Problem gesehen, auch die von ihm ausgehenden Gefahren.
Die Anfragen der Bürger wurden durch einen Anwohner der Zeppelinstraße eröffnet, der von einem vor seiner Haustür durch die Parksituation verursachten Unfall berichtete. Eine Radfahrerin war dabei schwer verletzt worden und als Grund nannte er entgegen aller Fahrtrichtungen abgestellte Fahrzeuge.
Neulußheimer Bürger sind besorgt über die Parksituation
Angesichts der fortschreitenden Bebauung des westlichen Teils der Zeppelinstraße – das Baugebiet Zeppelin West füllt sich mit Leben – wollte der Anwohner mit Blick auf die Parksituation wissen, wer die Vorgaben des Bebauungsplan überwache. Denn viele der in den Bebauungsplänen eingezeichneten Stellplätze würden nicht errichtet, stattdessen seien Wärmepumpen oder Zäune zu sehen. Bürgermeister Gunther Hoffmann sicherte zu, den Ordnungsdienst einmal nach dem Rechten schauen zu lassen, ansonsten sei für die Einhaltung der Bauanträge die Behörde in Hockenheim zuständig.
Damit nicht genug der Anfragen zum Thema ruhender beziehungsweise Anlieferungsverkehr. Konkret ging es um die Lußhardtschule und um die Situation in der Kornstraße, wenn die Elterntaxis die Kinder vorfahren. „Die Eltern fahren rücksichtslos“, war vonseiten des Elternbeirats zu hören. Hinzugefügt wurde, dass die Eltern gegen Hinweise immun seien, es habe schon Beleidigungen und Handgreiflichkeiten gegeben.
Von den Sprecherinnen des Elternbeirats wurden bauliche Maßnahmen in dem Straßenabschnitt vor der Schule vorgeschlagen, um die Situation zu entspannen. Beispielsweise ein Zebrastreifen.
Diese Querungshilfe würde in einer Tempo-30-Zone nicht genehmigt, erwiderte Bürgermeister Gunther Hoffmann, der die Vorschläge der Eltern grundsätzlich zurückwies. Im vergangenen Jahr habe sich mit Kollegium und Eltern zu einem dreistündigen Gespräch getroffen und über die Problematik diskutiert. Dabei sei ein Maßnahmenpaket geschnürt worden, das sich am auffälligsten am gelben Streifen in der Kornstraße festmachen lasse. Mit dessen Hilfe sollte der Gehweg optisch verbreitert werden.
Ansonsten, so Hoffmann, sei die Verkehrsbehörde zuständig. Mit deren Hilfe habe man die Veränderungen umgesetzt – „die Striche sind ein Viertel Jahr alt“ – bat der Bürgermeister, doch das Ergebnis der Änderung abzuwarten, bevor man sich wieder an die Behörde wende. Bevor der Versuch nicht ein halbes Jahr alt sei, brauche man bei der Verkehrsbehörde nicht erneut vorsprechen, so sein Fazit.
Kein Platz für erforderlichen Stellplätze in Neulußheim?
Das Thema ruhender Verkehr wurde zum Ende der Sitzung von den Gemeinderäten bei deren Anfragen aufgegriffen. Winfried Vaudlet (SPD) kritisierte einen Neubau in der Straße Zum Messplatz, der Ersatz für das alte Kino, der keinen Platz mehr für die erforderlichen Stellplätze lasse. Alexander Mansel (Grüne) wollte wissen, ob es nach dem Vorbild anderer Gemeinden nicht möglich sei, die Feuerwehr durch die Straßenzüge zu schicken und so zu kontrollieren, dass die Durchfahrten nicht versperrt seien.
Thorsten Jakobi (CDU) sah gleichfalls ein Parkproblem in der Gemeinde und hatte für die Eltern der Lußhardtschule einen konkreten Vorschlag: Handy raus und rücksichtslose wie uneinsichtige Verkehrsteilnehmer samt Kraftfahrzeugkennzeichen ablichten.
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