Oftersheim. Jedes Jahr zieht sie zahlreiche Zuschauer an, so auch wieder am Samstag: die Hauptübung der Freiwilligen Feuerwehr Oftersheim (FW). Im Jahr des Jubiläums zum 100-jährigen Bestehen (wir berichteten mehrfach) wurde ein ganz besonderer Ort dafür ausgesucht, nämlich das Rathaus. Und dies war nicht die einzige Besonderheit. Denn erfolgreich aus dem Keller „gerettet“ wurden dabei nicht nur drei Personen, dargestellt von Mitgliedern der Jugendfeuerwehr, sondern auch Bürgermeister Pascal Seidel höchstpersönlich – dieser allerdings aus dem ersten Stock.
Es war viel los im Herzen der Hardtgemeinde an dem sonnigen Nachmittag. Neben Zuschauern gab es etliche an der Übung beteiligte Personen.
Kathrin Beier vom Ordnungsamt sperrte zunächst ab 14 Uhr sämtliche am Rathaus vorbeiführenden Straßen ab. Zahlreiche Feuerwehrfahrzeuge und ein Rettungswagen des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) waren genauso vor Ort wie die FW-Drohne. Die flog ihren Einsatz, um potenzielle Brandherde zu entdecken – möglich ist das durch die Ausstattung mit Wärmebildkameras.
Oftersheimer Bürgermeister Seidel mit Leiterwagen gerettet
Insgesamt sieben Fahrzeuge der Feuerwehren aus Oftersheim und Hockenheim waren vor Ort, davon zwei aus der Rennstadt. Gekommen waren die Hockenheimer mit dem Leiterwagen, dieser war für die Rettung des Oftersheimer Gemeindeoberhauptes erforderlich.
Die Teilnahme der Schwetzinger Feuerwehr sei dieses Mal nicht möglich gewesen, da sie an der Hauptübung in Eppelheim beteiligt gewesen sei. Bekanntermaßen ist die Anschaffung des dortigen Leiterwagens auch aus Oftersheimer Mitteln finanziert worden. Unter der Einsatzleitung des stellvertretenden Kommandanten, Wolfgang Kollwitz, übten rund 50 Kameradinnen und Kameraden unter realen Bedingungen.
„In diesem Fall gingen wir davon aus, dass Rauch aus einem Fenster des Gebäudes von einem Bürger entdeckt worden sei, der uns dies gemeldet habe“, so FW-Kommandant Andrea Danieli.
Bei dem Übungseinsatz wurden drei Personen aus dem Untergeschoss gerettet. Der Bürgermeister, der extra dafür am Wochenende ins Büro gekommen war, wurde per Drehleiter sicher zu Boden gebracht, zuvor wurde er mit einer Brandfluchthaube ausgestattet. Hierbei handelt es sich um eine schnell überziehbare Haube aus beschichtetem Gewebe, die den Betroffenen durch den eingebauten Spezial-Filter vor Brandgasen und Rauch schützt. „Wir freuen uns, dass er das mitgemacht hat“, meinte Andrea Danieli, der vor Ort die Oftersheimer stets über das Geschehen im Rathaus informierte.
Denn auch diesmal hatten es sich viele Bürger nicht nehmen lassen, dem Ereignis beizuwohnen. Pascal Seidel kommentierte: „Ich habe mich bei dieser Jubiläumsrettung zu jedem Zeitpunkt sicher gefühlt. Vielen Dank an unsere und an die Feuerwehr aus Hockenheim. Hier konnte man wieder einmal sehen: die interkommunale Blaulichtfamilie funktioniert.“
Fliegen mit der Drohne in Oftersheim geübt
Auch von Seiten des DRK hieß es: „Es hat alles hervorragend geklappt. Die Zusammenarbeit läuft reibungslos“, so Sanitäter Fred Jokisch. Dass die Bevölkerung Verständnis für die Absperrungen hatte und sich daran hielt, freute Kathrin Beier. „Eine Hauptübung hat es im Oftersheimer Rathaus schon seit etwa zehn Jahren nicht mehr gegeben. Und dass die Drohne zum Einsatz gekommen ist, war wichtig. Denn auch deren Einsatz muss regelmäßig geübt werden“, so Kathrin Beier.
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