Altlußheim. Am Samstagabend wurden die Feuerwehrfrauen und -männer mit ihren Familien mit einem Glas Sekt zum jährlichen Familienabend begrüßt. Von der Jugendfeuerwehr bis hin zum Ehrenkommandanten und Ehrentambourmajor waren alle der Einladung ins Emil-Frommel-Haus gefolgt. Ein ausgiebiges Buffet war gerichtet und Ansprachen sowie Ehrungen mussten bis nach dem Abendessen warten.
Mit dem gemeinsam gesungenen „Badner Lied“ startete der offizielle Teil. Kommandant Thorsten Lehrenkrauß begrüßte die Kameradinnen und Kameraden sowie alle Gäste auf das Herzlichste. „Wieder ist ein Jahr vorbei und wir blicken auf ein ereignisreiches Jahr zurück“, begann Lehrenkrauß seine Rede.
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Kurz fasste der Kommandant das Jahr zusammen, wobei man auf die 100 Einsätze zusteuert und zum Glück größere Katastrophen in Altlußheim ausblieben. Nicht so in der Umgebung, denn bei dem sommerlichen Starkregen, wo im Ort „nur“ zehn Einsätze waren, halfen die Altlußheimer in der Nachbargemeinde Neulußheim aus und unterstützten auch die Einsatzkräfte in Bruchsal, wo das Hochwasser abnorme Formen angenommen hatte.
Budget ist aufgestockt
Die Gemeindeverwaltung hat das Feuerwehrbudget ordentlich aufgestockt, sodass Rückstände in der Ausrüstung ausgeglichen werden konnten. „Wir arbeiten oft mit Notlösungen und das hat in weiten Teilen bald ein Ende“, informierte Lehrenkrauß. Es konnte ein neuer Sprungretter angeschafft werden und auch ist mittlerweile die Einsatzkleidung für alle vorhanden. Für das Verständnis und die offenen Ohren im Rathaus bedankte sich Lehrenkrauß bei Bürgermeister Uwe Grempels und dem Gemeinderat.
Weiterhin informierte er über den Stand des neuen Rüstwagens und weitere Ausstattungen. „Als ich vor Jahren über Exoskelette, Drohnen und Löschroboter sprach, hielten mich viele für größenwahnsinnig“, schmunzelte der Kommandant. Auch wenn es eine „Dorffeuerwehr“ sei, so stiegen die Ansprüche der Einsätze und fordern die Aktiven. Die Drohne hatte schon so viele helfende Einsätze und Lösch- sowie Transportroboter haben in Sachsen und Brandenburg geholfen, Großbrände zu löschen. Die Wärmebildkameras auf den Helmen und die funkübertragene Atemschutzüberwachung helfen den Einsatzkräften und erleichtern etwas die Arbeit. Es werde den Feuerwehrmann und die Feuerwehrfrau nie ersetzen, aber die Technik sei überaus hilfreich.
Einsatz der Drohne in Altlußheim
Auch Bürgermeister Uwe Grempels fand viele lobende Worte zu den Einsätzen und dem Ausbildungsstand der Wehr. Wobei ihm persönlich „fast langweilig“ war bisher in 2024. Sein persönliches „Öltrauma“ vom Blausee reicht aber noch ein paar Jahre vor. Das sagte er natürlich mit einem Augenzwinkern. Zum Einsatz der Drohne informierte Grempels, dass mit ihrer Hilfe auch zum Beispiel der Rosenmontag von oben überschaut werden und damit das Sicherheitskonzept an die Zuschauermenge angepasst werden kann.
Er ist sehr stolz auf die örtliche Wehr, die nicht nur unverzichtbarer Schutz für die Altlußheimer Bevölkerung, sondern auch außerhalb immer zur Stelle sei. Auch im Saarland im Mai waren die Kameraden helfend beim Hochwasser zugegen. Augenzwinkernd meinte er, „der Bundeskanzler war vor Ort und die Altlußheimer“. Vom Kollegen aus Neulußheim kam auch ein dickes Dankeschön für die Einsatzhilfe beim Starkregen im Sommer.
Sowohl der Kommandant als auch der Bürgermeister dankten den Familien, die oft auf die Partner und Elternteile verzichten müssen, wenn es zu Einsätzen geht. Blieben noch die Ehrungen und Auszeichnungen für verdiente Kameraden und Kameradinnen. Für 15 Jahre aktiven Dienst wurde Alexander Gund geehrt. Für 25 Jahre Sven Thönnes und Andreas Pfisterer. Thorsten Lehrenkrauß hielt eine kleine Laudatio, indem er auf die besonderen Stärken der Einzelnen verwies. Ob als Kassier des Fördervereins oder in der Jugendbetreuung, er hatte reichlich Lob zu verteilen.
Freude über Leistungsspange
Jugendwart Daniel Hornung war sichtlich stolz auf seine vier Absolventen der Leistungsspange, die ein hohes Maß an Sportlichkeit und Einsatz verlangen. Hierbei handelt es sich im Übrigen um eine Bundesauszeichnung. Mit viel Applaus wurden Nadia Baumann, Norman Avemaria, Bastian Zahn und Amy Auer auf der Bühne begrüßt. Nadia Baumann wurde außerdem mit dem „Strahlrohr des Jahres“ für überdurchschnittlichen Einsatz ausgezeichnet. Per Handschlag der Kommandanten wurden Bastian Zahn und Norman Avemaria in die Einsatztruppe übernommen. Weiterhin wurde im Team Alexandra Pohl begrüßt, die sich in der Jugendarbeit bisher enorm engagierte und der Feuerwehr künftig auch als Seelsorgerin zur Verfügung stehen wird.
Norman und Nadia bedankten sich in einer kurzen Rede bei ihren Jugendleitern Daniel Hornung sowie Justin und Jochen Müller für die vielen Ausflüge, Zeltlager und Trainingseinheiten mit denen von den Flämmchen bis zur Jugend alle bestens versorgt sind. Nachdem alle Ehrenabzeichen und Geschenke überreicht waren, verblieb Thorsten Lehrenkrauß nur noch, allen gesellige Unterhaltung im Kreise der Feuerwehrfamilie zu wünschen.
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