St. Kilian (mit Fotostrecke)

Advent in Oftersheimer Kirche: In St. Kilian erleuchten die Herzen

"Anhalten - Auftanken - Weitergehen" ist das Motto der "Illuminierten Auszeit" in Oftersheim. Es ist ein sinnliches Erlebnis mit meditativen Elementen. Sogar basteln ist in St. Kilian möglich.

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Hans-Peter Sturm
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Besucher durchschreiten das „Labyrinth“ im Altarraum des Gotteshauses. © Ralf Lackner

Oftersheim. Die Pfarrei St. Kilian lud einmal mehr zu einem sinnlichen Erlebnis der besonderen Art in ihr Gotteshaus ein. Unter dem Motto „Anhalten – Auftanken – Weitergehen“ zeigte sich der Oftersheimer Kirchenraum bereits im vierten Jahr zur „Illuminierten Auszeit“ in mystisches Licht getaucht, damit gehört diese „Andacht to go“ inzwischen zum festen Veranstaltungsreigen in der Vorweihnachtszeit der Gemeinde.

Dem Alltagstrubel entfliehen, zur Ruhe kommen und sich auf den Weg machen, hin zum Geschehen in der Heiligen Nacht – Für dieses Angebot hatten die drei Organisatorinnen Gabi Heid, Christiane Baumann und Stefanie Liccione einen abwechslungsreichen Parcours von fantasievoll gestalteten Stationen erdacht. Tatkräftig unterstützt wurden sie bei der Umsetzung vom Familiengottesdienst- und Gemeindeteam.

Entschleunigung

"Illuminierte Auszeit" lädt zur Besinnlichkeit im Advent ein

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Gleich nach Betreten der Kirche fand man sich bei der Pietà auf einer Art Hirtenfeld wieder, arrangiert mit Stroh, Schafen aus Plüsch, Fellen und Hüten, als wären lagernde Hirten tatsächlich zugegen. Der entsprechende Text aus der Weihnachtsgeschichte und seine Auslegung führte zu einem Denkanstoß und animierte auch zu einer Aktion: Aus einem Korb im Zentrum der Szene durfte man etwas Schafwolle entnehmen und vor dem Altar in eine Krippe legen, „damit das Jesuskind es schön warm hat“. Kinder konnten an einer Bastelstation selbst ein Schäfchen basteln oder malen.

Lichter in St. Kilian Oftersheim stehen für Frieden

Auf dem Weg durch das Kirchenschiff, das von zahlreich aufgereihten Windlichtern mit Kerzen erhellt wurde, grüßte unübersehbar der große Stern von Bethlehem aus Teelichtern in roten Bechern. Jeder war eingeladen, im Gedenken an einen lieben Menschen oder auch für Frieden in der Welt selbst eine Kerze zu entzünden.

In St. Kilian herrscht Bewegung. Die Besucher erkunden die unterschiedlichen Stationen während der „Illuminierten Auszeit“. Andere Besucher lassen die Eindrücke im Sitzen auf sich wirken. © Ralf Lackner

Einem großen Sternenhimmel glich der Chorraum durch eine entsprechende Lichtinstallation, während auf dem Fußboden ein Labyrinth aus Thujazweigen gelegt war, was sich als Highlight erwies und von Jung und Alt durchschritten wurde.

„Trete ein. Gehe Schritt für Schritt und umkreise die Mitte“, empfahl das Schild am Eingang, begleitet von weiteren meditativen Zitaten entlang der Chorwände. Die Mitte bildete der Altar, der belegt war mit Teelichtern und Sternen aus Stroh und Papier sowie dem Hinweis, man möge sich einen Stern nehmen und auf dem Rückweg an geeigneter Stelle ablegen.

Mia (l.) und Lia haben sich am Bastelstand der Aufgabe gestellt, Schafe zu basteln. Eine spannende Sache, die viel Freude bereitet. © Lackner

Auf dem Klavierflügel, der noch bis zur Vollendung der neuen Gemeinderäume beim Tabernakel aufgestellt ist, fand sich als weitere Station ein „Knotenpunkt“ mit begleitenden Texten, die in ein Gebet mündeten und dabei helfen sollten, die Knoten im eigenen Leben zu entwirren und als praktische Übung eine der bereitliegenden Kordeln gemeinsam mit einem Kreuzanhänger zu einer Kette zu verbinden.

War die Sakristei 2023 geöffnet, so durften die Besucher nunmehr die Empore hochsteigen zu zwei weiteren Stationen mit dem Titel „Perspektivenwechsel“. An Stellwänden sagten dort zahlreiche Fotos noch einmal „Adieu, Josefshaus“ in Erinnerung an die große Abschiedsveranstaltung am 6. Juli, ergänzt durch den dort bereits gezeigten Film gleichen Namens. Doch neben diesem Rückblick vermittelten die Pläne für das umgebaute und erweiterte Pfarrhaus zugleich einen zuversichtlichen Ausblick auf den künftigen Ort des weltlichen Gemeindelebens.

Erlös für Gemeindehausprojekt

Draußen vor dem Portal boten die „Minis“ süße Waffeln, Glühwein und Punsch zum gemütlichen Ausklang für das Publikum an, das sich in diesem Jahr noch zahlreicher als bisher die „Auszeit“ in St. Kilian genommen hatte, sodass noch Waffelteig nachgeordert werden musste. Viele Familien waren gekommen und voll des Lobes für die einfallsreich gestalteten Stationen.

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Nebenan knisterte das Lagerfeuer der Pfadfinder, das zum Aufwärmen und gemütlichen Plausch animierte. Für Brennholzspenden und Leihgaben wie Strohballen und Schäfchen beim Hirtenfeld danken die beteiligten Gruppen. Der Gesamterlös dieser Adventsandacht kommt dem Gemeindehausprojekt zugute, um den erwähnten Perspektivwechsel alsbald zu vollenden.

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