Katholische Gemeinde

Cäcilienfest in Oftersheim: Musik als Ausdruck des Glaubens

Der Kirchenchor feierte sein Cäcilienfest in Oftersheim mit einem festlichen Gottesdienst zu Ehren der Schutzpatronin. Pfarrer Lovasz betonte in seiner Predigt die Bedeutung des Glaubens und des Gebens für die Mitmenschen.

Von 
Hans-Peter Sturm
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Der katholische Cäcililienchor unter der Leitung von Alexander Levental singt ein Ständchen für Franz Gaa zum 90. Geburtstag. © Ralf Lackner

Oftersheim. Mit einem festlichen Gottesdienst zu Ehren seiner Schutz- und Namenspatronin beging der katholische Kirchenchor am Sonntag sein alljährliches Cäcilienfest in St. Kilian. Vier Choräle aus der „Messe brève No. 7“ in C-Dur von Charles Gounod umrahmten die Feier, die von Kooperator Reinholdt Lovasz zelebriert und von Frank Meiswinkel an der Orgel begleitet wurde. In Vertretung seiner Frau Tamara Ibragimova leitete Alexander Levental den Cäcilienchor.

„Nicht Macht und Geld zählen vor unserem Gott, sondern allein der Glaube an ihn und das Hören auf sein Wort“– damit verwies Pfarrer Lovasz auf zwei Personen am Rande der Gesellschaft, die in der Lesung aus dem Buch der Könige und dem Text aus dem Markus-Evangelium eine zentrale Rolle spielten.

Predigt bei Cäcilienfest in Oftersheimer St. Kilian: Appell noch immer aktuell

Hier wie dort ging es um eine arme Witwe, in jenen Zeiten ohne soziale Absicherung Hunger und Not preisgegeben. Wurde Erstere zu allem Elend auch noch vom Propheten Elija um Essen gebeten, was sich im Nachgang als Segen erweisen sollte, bezeichnete Jesus im Evangeliumstext eine Witwe als Vorbild, da sie ihren kargen Besitz spendete, während die Reichen nur etwas von ihrem Überfluss für die Armen gäben.

Kooperator Reinholdt Lovasz bereitet die heilige Kommunion vor. © Lackner

„Hütet euch vor den Schriftgelehrten“, warnte der Messias zuvor eine Menschenmenge, der Scheinheiligkeit dieser gebildeten Klasse, die stets die besten Plätze in den Synagogen einnehmen wollten und in der Öffentlichkeit heuchlerisch lange Gebete verrichten würden, auf den Leim zu gehen – ein Appell, der bis heute nichts von seiner Aktualität verloren hat.

Aktive und Geehrte nach der Cäcilienfeier: Paul Scherer (v.l), Anita Förster, Reinholdt Lovasz, Petra Heid, Alexander Levental, Franziska Wiltz, Rita Ehringer und Franz Gaa. © Ralf Lackner

„Vor Gott zählt die Gesinnung, wie wir etwas geben, nicht der Schein“, so Pfarrer Lovasz in seiner Predigt. „Wer gibt, der wird auch beschenkt“, der Einsatz für seine Mitmenschen zahle sich auch für das eigene Leben aus. In diesem Zusammenhang warb er zudem für eine Brennholzspende für das wärmespendende Feuer zur „Illuminierten Auszeit“ in St. Kilian am vierten Advent.

Dank für viele Jahre Engagement bei Cäcilienchor in Oftersheim

Zu Kyrie, Sanctus und Agnus Dei brachte der Chor Teile aus der Gounod-Messe zur Ausführung, ebenso „O salutaris Hostia“ zur Kommunion. Kurz vor Ende des Gottesdienstes versammelte er sich im vorderen Kirchenschiff, galt es doch, aus Anlass des Cäcilienfestes verdiente Mitglieder zu ehren.

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So erhielten Petra Heid für 30 Jahre und Anita Förster für 50 Jahre fördernde Mitgliedschaft als Zeichen des Dankes von den Laudatorinnen Franziska Wiltz und Rita Ehringer jeweils eine Urkunde und einen Geschenkkorb. Darüber hinaus sollte noch ein besonderes Wiegenfest gewürdigt werden, denn Franz Gaa, der mit seiner markanten Bassstimme den Chor lange Jahre aktiv unterstützt hatte, durfte drei Tage zuvor seinen 90. Geburtstag feiern. Dafür überreichten ihm die Chormitglieder neben einem Präsent auch musikalische Glückwünsche in Form eines Ständchens: „Heilige Mutter Maria“ mit Klavierbegleitung.

Pfarrer Reinholdt Lovasz bedankte sich bei allen Mitwirkenden und Jubilaren für die festliche Gestaltung der Eucharistiefeier, gefolgt vom großen Applaus der mitfeiernden Gemeinde. Zum Schluss ergriff auch Franz Gaa das Wort, um gleichfalls Dankesworte an den Chor zu richten, bevor der abschließende Segen die Gottesdienstbesucher geistlich gestärkt in den trüben Novembersonntag entließ.

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