Oftersheim. Der Musikverein Oftersheim blickt – im Jahr 1906 gegründet – auf eine inzwischen weit über einhundertjährige Tradition zurück. Geradezu legendär ist dadurch auch das vom Verein ausgerichtete Waldfest, bei dem am langen Pfingstwochenende mit dem -Blasorchester des Oftersheimer Musikvereins und denen befreundeter Vereine an zwei Tagen bei dieser Veranstaltung nicht nur Musik für jeden Geschmack geboten wird, sondern auch Speisen und Getränke in großer Auswahl, Kinderprogramm und jede Menge Geselligkeit.
Seit wann das Fest tatsächlich stattfindet, verliere sich in den Anfängen der ersten Jahrzehnte des vergangenen Jahrhunderts, heißt es seitens der Vereinsspitze. Mündlich überliefert sei, dass schon vor dem Zweiten Weltkrieg die Oftersheimer Blasmusiker an Pfingsten spielend durch den Ort gezogen seien, um auf die Veranstaltung aufmerksam zu machen, wie ältere Mitglieder auf Nachfrage berichteten.
Waldfest findet zum zweiten Mal an alternativem Standort in Oftersheim statt
So scheint es kein Wunder zu sein, dass auch diesmal abermals viele Menschen bei meistens strahlendem Sonnenschein und nur wenigen Regentropfen den Weg zum Gelände der Siedlergemeinschaft im Kuhbrunnenweg am Waldrand fanden.
Schon zum zweiten Mal fand die Feier an diesem Ort statt, weil die Veranstaltung auf dem ursprünglichen Gelände im Wald laut Forst BW nicht mehr möglich sei.
Neues Waldfest-Konzept in Oftersheim geht weiter auf
Doch das neue Konzept scheint durchweg aufzugehen – der neuen Örtlichkeit zum Trotz. Nach einem Gottesdienst am Sonntagmorgen öffneten die Gastrostände, die neben deftigen Leckereien wie Steakbrötchen oder Servelawurst auch allerlei Vegetarisches wie den „Waldfestburger“, Crêpes oder Käsespieße anboten. Bei den Getränken waren Weißherbstschorle, steter Nachschub an Bier und Softdrinks gesichert – in der warmen Sommersonne war der Durst natürlich entsprechend groß.
Auch für die Kinder gab es ein tolles Programm. Neben dem Einsammeln stehengelassener Pfandflaschen mit abschließender Belohnung der Kinder – woran selbst der ehemalige Oftersheimer Bürgermeister Jens Geiß sich im Gespräch mit unserer Zeitung noch in seiner Kinderzeit erinnerte – gab es eine Malaktion, bei der es galt, Gipsfiguren bunt zu gestalten.
An Pfingstmontag sogar noch mehr los
Nach dem Auftritt der Oftersheimer MV-Blaskapelle unter der Leitung von Erik König mit bekannten Stücken von „Sweet Caroline“ über Märsche aus Disney-Filmen bis hin zu Pophits wie „I’m happy“ von Pharrell Williams trat die Stadtkapelle 1896 Wiesloch auf.
So fiel es kaum auf, dass die angekündigte Gruppe des Musikvereins Lachen-Speyer-Dorf kurzfristig abgesagt hatte.
Noch mehr los war am Pfingstmontag, dem ursprünglichen Haupttag der bis vor ein paar Jahren noch insgesamt eintägigen Veranstaltung, bei der zur Musik des Musikvereins Harmonie Reilingen, des Musikvereins Rauenberg und des Musikvereins Viernheim gefeiert wurde.
Der Oftersheimer Jürgen Marcinkowski freute sich: „Ich komme oft her. Das ist ein tolles Fest für jedes Alter, auch wenn es direkt im Wald noch schöner wäre“, und ergänzte noch, „selbst bei Regen ist es spitze. Ich erinnere mich noch gut, wie wir früher einfach in den Zelten näher zusammengerückt sind oder unter den Bänken Schutz gesucht haben. Danach kamen alle wieder heraus und haben einfach weiter gefeiert. So machen wir das auch heute noch.“
Mit 75 Jahren aktiv dabei
Altbürgermeister Jens Geiß meinte: „Das Waldfest ist für die Menschen in Oftersheimer natürlich ein ‚Muss‘“. Schon sein Vater sei Mitglied des Vereins gewesen und seine Mutter helfe an diesem Wochenende – selbst mit ihren 75 Jahren Lebensalter – ganz selbstverständlich noch an einem Stand.
Vereinsvorsitzender Torsten Koloska zog positiv Bilanz: „Die Menschen kamen schon immer gern zu unserer Feier im Wald, so auch hier an die neue Stelle, auch wenn es schade, ist dass wir nicht mehr an der alten Stelle feiern können.“ Die Oftersheimer seien aber sehr treu. „Unsere Feste sind wichtig für uns als Einnahmequelle für den Verein, auch, da wir uns neben dem Haupt- auch ein Jugendorchester und somit zwei Dirigenten leisten, was Kosten verursacht.“
Er bedanke sich deshalb bei allen Besuchern, der Siedlergemeinschaft und den Helfern, darunter auch freiwillige Ehrenamtliche, die eigentlich gar keine Mitglieder des Musikvereins seien und sich spontan gemeldete hätten.
Aktuell habe der Musikverein Oftersheim um die 130 Mitglieder, davon rund 25 aktive Instrumentalisten, verrät Marcinkowski. Und so lädt er ein: Derjenige, der Lust habe, mitzuspielen oder ein Musikinstrument zu lernen, sei jederzeit zu einer „Schnupperstunde“ willkommen.
Info: Mehr Informationen gibt es auf der Website des Musikvereins Oftersheim.
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