Oftersheim. Ein Hinweis eines Anwohners der Plankstadter Straße erreichte uns, in denen auf eine ihrer Ansicht nach potenzielle Gefahr hingewiesen wurde, die es zu entschärfen gelte. Konkret gehe es um eine schlecht einsehbare T-Kreuzung, bei der die PS in die Scheffelstraße mündet.
„Sehen Sie, der hat gar auch nicht geschaut!“, sagt eine Radfahrerin und zeigt auf ein wie aus dem Nichts auftauchendes von links kommendes Fahrzeug, dessen Fahrer erschrocken schaut, als er sie erblickt und schnell noch die Geschwindigkeit reduziert. Sie steht in der Plankstadter Straße an der Stelle, an der diese in die Scheffelstraße mündet. Mehrere Autos folgen und viele scheinen auch nicht damit zu rechnen, dass Fahrzeuge von rechts kommen oder dass dort überhaupt eine Straße mit Anwohnern ist.
Die Autos sind an besagter Stelle immer sehr flott unterwegs
Wer hier herausfahren will, muss vorsichtig sein. Denn manche, die über die in die Heidelberger Straße übergehene B535 kommen, sind ziemlich flott unterwegs, wenn sie nach rechts einbiegen und vermeintlich „nur“ ein Industriegebiet vor sich haben, in dem es keine oder zumindest nur wenige Anwohner zu geben scheint. Doch das täuscht, wohnen doch viele Menschen in unmittelbarer Nähe davon. So auch Anwohner Hartmut Heinrich der meint: „Ich hatte den Amtsvorgänger von Bürgermeister Seidel einmal angesprochen, aber es hieß, man solle einfach aufeinander Rücksicht nehmen und die Gemeinde könne da nicht viel machen. Dabei sind sich hier viele einig, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis irgend etwas passiert.“
Er ergänzt: „Kann man da nicht wenigstens einen Spiegel anbringen, dass man sieht, ob jemand kommt?“ Auch Anwohnerin Hannelore Kamm ist besorgt, räumt jedoch ein: „Ja, es gibt die Fußgängerampel, aber was machen die Autofahrer? Viele von uns nehmen diese Ausfahrt gar nicht mehr, sondern fahren einen größeren Umweg, aus Angst.“
Die etwas höher gelegene Zufahrtsstraße macht eine Biegung. Zwei Hecken sorgen außerdem dafür, dass die Plankstadter Straße erst im letzten Moment von den Autofahrern gesehen wird. Überraschend vor allem für die, die diese Strecke nicht kennen. „Die hohe Hecke könnte doch zumindest ordentlich gestutzt werden.“, so sind sich beide einig, die im Dialog mit Nachbarn seien, um sich zu beraten. Tatsächlich ist das größere Gebäude am Anfang der Straße eine Gemeindeimmobilie. Stutzen der Hecke wäre denkbar. Auf die Frage, ob sie gegenüber der Ortsverwaltung, abgesehen des kurzen mündlichen Hinweises gegenüber dem vorherigen Bürgermeister am Rande einer Veranstaltung, ihre Bedenken geäußert hätten, sagt Heinrich: „In diesem Moment hatte ich eine negative Antwort erhalten und dachte, es hätte keinen Sinn, weiter zu fragen.“
Frau Kathrin Beier vom Straßenverkehrsamt im Rathaus meinte auf Anfrage hin: „Das ist das erste Mal, dass ich von solchen Hinweisen erfahre. Schade, dass sich Bürger gleich an die Presse wenden, anstatt sich bei uns zu melden. Und dann am besten nicht an den Bürgermeister, sondern an die zuständige Stelle, die man leicht im Rathaus erfragen kann.“ Bestünden Hinweise aus der Bevölkerung auf potenzielle Gefahrenstellen würde man sich natürlich darum kümmern.
„Dann gehen wir, zusammen mit Verkehrsexperten der Polizei an die betreffende Stelle, bewerten die Situation und, sollte dies geboten sein, handeln wir.“ Die Aufstellung eines Verkehrsspiegels sei keine Option: „Ein Spiegel ist keine offizielle Verkehrseinrichtung, von denen auch keine neuen mehr aufgestellt werden. Es gibt Erkenntnisse, dass die Aufstellung sogar kontraproduktiv sein könne, da zum Beispiel die Abschätzung der Entfernung von Fahrzeugen so nicht richtig erfolgen kann“, so Beier.
Bürgermeister Pascal Seidel äußerte ebenfalls, dass die Gemeinde jederzeit offen für Hinweise sei: „In der Verkehrsbehörde sitzt keiner, der Däumchen dreht und wartet, dass was passiert. Unser Ziel ist, alles so zu gestalten, dass nichts passiert. Aber die 100-prozentige Verkehrssicherheit wird es nie geben. Am wichtigsten ist, wie es schon in Paragraf 1 der Straßenverkehrsordnung steht, die gegenseitige Rücksichtnahme.“
So sei es das Beste, sich stets vorsichtig an Kreuzungen heranzutasten. Auch Amtsvorgänger Jens Geiß sagte auf Anfrage: „Die Höchstgeschwindigkeit in der Scheffelstraße wurde während des Baus der Gemeinschaftsschule auf 30 Kilometer pro Stunde gesenkt, was mit Schwetzingen abgesprochen war. Aber ansonsten sind dort 50 geboten. Beim Herausfahren aus untergeordneten Straßen ist Vorsicht der beste Schutz. Langsamer ist besser.“
Zu Hinweisen, dass die Feuerwehr „öfters“ wegen Unfällen an die betreffende Stelle gerufen würden, sagt der Schwetzinger Feuerwehrkommandant Lars Oehring: „Das kann ich so nicht bestätigen. Es ist kein Unfallschwerpunkt und seit ich hier bin, sind dort auch keine Unfälle passiert. Inwieweit eine eventuell erhöhte Gefahr besteht, müsste man eventuell prüfen.“ Auch er bat die Bevölkerung, sich mit Hinweisen an die zuständigen Stellen zu wenden.
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