Oftersheim. „Wir haben sogar unser Gemeindeauto durch das Stadtmobil ersetzt“, verrät Martin Hirning, Klimaschutzmanager der Gemeinde Oftersheim. Die Auslastung der beiden Carsharing-Autos sei mittlerweile so hoch, dass der Partner Stadtmobile schon in diesem Jahr noch ein drittes Auto in Oftersheim zu Verfügung stellen könnte.
Carsharing in Oftersheim: Ein Gewinn für Umwelt und Geldbeutel
Die positiven Aspekte des Car-sharings sind mittlerweile großflächig bekannt: Fahrten mit dem geteilten Auto abzudecken ist nicht nur klimafreundlicher, sondern auch günstiger als ein eigenes Fahrzeug zu unterhalten. Auch Klimaschutzmanager Martin Hirning wird nicht müde, den Bürgern der Gemeinde das zu erklären: „Ich sag immer wieder, dass die Menschen am Ende des Jahres auf den Kilometerstand gucken sollen. Wenn sie weniger als 14 000 Kilometer gefahren sind, wäre ein Stadtmobil günstiger gewesen.“ Doch Hirning weiß auch, weswegen viele das Auto immer noch nicht nutzen. Es benötige einen Bewusstseinswandel, glaubt der Experte.
Eine hohe Nutzeranzahl der Stadtmobile in Oftersheim rechtfertige die Anschaffung eines weiteren Autos. „Ich bin zuversichtlich, dass der dritte Wagen noch in diesem Jahr kommt. Damit für die Bürger auch wirklich immer eins frei ist, wenn sie es brauchen“, erzählt der Klimaschutzmanager. Zwar sei das ein großer Erfolg für Oftersheim, allerdings gebe es auch noch Luft nach oben. „Viele Leute nutzen das Auto nicht, obwohl es sich für die Menschen lohnen würde, schon alleine um den Geldbeutel zu schonen.“
Die Herausforderung: Einen Bewusstseinswandel schaffen
Doch weswegen unterhalten viele Personen, die unter 14 000 Kilometer im Jahr fahren, immer noch ein eigenes Auto? Auf diese Frage bekomme Hirning allerhand kreative Antworten. „Es sind die extremsten Ausnahmefälle, mit denen dann argumentiert wird. Frei nach dem Motto: Wenn eventuell das passiert und dann etwas anderes noch hinzukommt, dann brauche ich mein eigenes Auto.“ Dabei gebe es auch mit den Stadtmobilen für nahezu jedes Problem eine Lösung. Der Nutzer könne mit den Fahrzeugen sogar in den Urlaub – zu günstigeren Tarifen. „Wir haben einen Opel Corsa und einen Toyota Yaris. Wenn das zu klein ist, kann aber auch in Heidelberg beispielsweise ein VW Bus gebucht werden. Da gibt es über 120 Autos zur freien Auswahl.“
Lösungen für exklusive Ansprüche und die Parkplatznot
Es sei kein Problem, ein Stadtmobil einer anderen Stadt zu nutzen. Und auch wenn es mal etwas extravaganter sein soll, gebe es eine Lösung: „Klar gibt es bei Stadtmobile kein Bentley oder so. Aber, wenn man das braucht, gibt es ja auch kurzfristige Mietangebote.“ Auch wenn ein Bürger sich ab und an ein besonderes Auto mieten würde, sei das insgesamt günstiger, als ein eigenes zu unterhalten, sagt Hirning: „Man darf ja auch nicht vergessen, dass ein Auto einen Wertverlust erleidet.“
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Natürlich würde die häufigere Inanspruchnahme von Carsharing auch die Parkplatznot im Gemeindegebiet entschärfen. „Insgesamt kann ein einzelnes Stadtmobil bis zu zehn eigene Fahrzeuge in einer Großstadt ersetzen.“
Ein dichtes Netz an Carsharing-Optionen in der Kurpfalz
Schon jetzt gebe es in der Kurpfalz ein ausgeprägtes Netz von Stadtmobile. „Auf der Internetseite von Stadtmobile kann man gucken, wo es wie viele Autos gibt. Ob Plankstadt, Eppelheim, Heidelberg oder Schwetzingen – die Fahrzeuge sind überall verteilt“, bestätigt der Klimaschutzmanager. Nur in Brühl und Ketsch gebe es noch kein Stadtmobil: „Das ist ja auch nicht schlimm. Oftersheimer können ja mit dem Stadtmobil in die Nachbargemeinden fahren und es dann wieder mitbringen. Die Ketscher müssten sich beispielsweise in Schwetzingen registrieren, könnten aber die Stadtmobile dann genauso nutzen.“
Einfache Nutzung und Gemeindeunterstützung für Stadtmobil
Reserviert werden die Autos über die Internetseite von Stadtmobile Rhein-Neckar. Den Zugang zum Fahrzeug gibt es mit einer Chipkarte, die nur an das Fenster gehoben werden muss. Der Schlüssel befinde sich immer im Handschuhfach.
Auch die Gemeinde sei begeistert von der neuen Alternative: „Ganz viele Mitarbeiter nutzen die Stadtmobile.“ Die Verwaltung habe sogar auf die Neuanschaffung eines Gemeindeautos verzichtet – sie teilt sich nun die Fahrzeuge mit den Bürgern.
Info: Weitere Informationen unter www.rhein-neckar.stadtmobil.de
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