Quartier Dietzengässel

Das Oftersheimer Josefshaus ist nun endgültig Erinnerung

Der kompletter Abbruch des Gebäudes des Oftersheimer Josefshauses im Quartier Dietzengässel ist ohne weitere Funde von historischen Gegenständen vollzogen.

Von 
Marco Montalbano
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Nur noch ein paar Kellermauern lassen erkennen, dass hier einmal ein Gemeindehaus stand, an das viele Erinnerungen der Bevölkerung geknüpft sind. © Marco Montalbano

Oftersheim. Nach dem Weber-Haus ist nun auch das komplette Josefshaus samt Anbauten „nur noch eine Erinnerung“, wie sich ein Passant mit traurigem Blick im Vorbeigehen äußert. Doch wie sieht es mit eventuellen weiteren historischen Funden aus der Bronzezeit aus? Und wie geht es mit den Arbeiten insgesamt voran? Unsere Zeitung fragte nach.

Dort, wo vor Kurzem noch das Josefshaus stand, das über Jahrzehnte Treffpunkt für die Mitglieder der katholischen Gemeinde, Vereine und Ort für Theateraufführungen war, klafft seit Mitte der letzten Oktoberwoche nur noch ein großes Loch.

Kellermauern sind die letzte optische Erinnerung ans Oftersheimer Josefshaus 

Vom ehemaligen Gebäude sieht man lediglich noch ein paar Kellermauern und große Haufen mit Bauschutt, die auf dem Gelände verteilt liegen. Alles ist nach wie vor eingezäunt, denn Sicherheit geht vor, der Durchgang weiterhin nur für Fußgänger und Radfahrer auf dem gegenüberliegenden Bürgersteig möglich.

Die zwei schweren Abrissmaschinen stehen schon bereit, um auch noch die kleine Lagerhalle im hinteren Bereich dem Erdboden gleich zu machen, dem vorletzten Gebäude auf der Abrissliste des zusammenhängenden Areals. Denn, was manch gut Informierter längst weiß: Auch das zur Zeit noch bewohnte und liebevoll ausgestattete alte Haus in der Bismarckstraße 1 wird weichen müssen, was sicher den Herzen mancher Oftersheimer erneut einen Stich versetzen dürfte. Doch insgesamt scheint es gut voranzugehen mit dem Großprojekt „Quartier Dietzengässel“. Bauleiter Marc Keller von der Firma Gredler + Söhne bestätigte diesen Eindruck und teilte auf unsere Nachfrage hin weiter mit: „Ab dieser Woche wird der Bauschutt abtransportiert und der Hallenanbau zurückgebaut.“ Die Menschen akzeptierten die Sperrungen und hielten sich daran.

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Weitere bronzezeitliche Funde hätte es bis jetzt nicht gegeben. „Der Erdaushub für die Tiefgarage dauert ja noch, da zuerst wieder aufgeschüttet wird, damit die Containerlösung für den St. Kilian-Kindergarten aufgestellt werden kann.“ Man liege genau im Zeitplan, so dass die Übergangslösung voraussichtlich wie geplant Mitte November erfolgen könne. Aber ein paar Erinnerungsstücke an das Josefshaus würden der Hardtgemeinde auf die eine oder andere Weise erhalten bleiben. Denn auf die Bitte von Hans-Peter Sturm hin, bekanntermaßen einer der beiden Zuständigen für das Gemeindemuseum, hätten die Arbeiter diese zurückgelegt. „Es handelt sich dabei um drei alte Gusseisenstützen aus dem Saalbereich“, erläuterte Keller.

Oftersheimer Bürgermeister zufrieden mit dem Fortschritt der Arbeiten

Bürgermeister Pascal Seidel zeigte sich zufrieden mit dem Voranschreiten der Arbeiten und meinte: „Es läuft bis jetzt alles nach Plan. Auch die Zusammenarbeit mit der M + M Bau GmbH ist toll und dabei freue ich mich besonders, dass auch örtliche Unternehmen an den Arbeiten beteiligt werden (wir berichteten).“

Weder aufgrund der Sperrung noch aus anderen Gründen sei Negatives an ihn heran getragen worden. „An diesem Punkt möchte ich mich einfach mal herzlich bei allen Anwohnern für ihr Verständnis bedanken. Denn es ist ein Projekt, das naturgemäß nicht ohne Lärm und Schmutz vonstattengehen kann“, sagt das Gemeindeoberhaupt.

Freier Autor Freier Journalist. Davor Pressereferent. Studium der Politikwissenschaft.

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