Landwirtschaft

Das sagen die Oftersheimer Spargelbauern zur beginnenden Saison

Die Spargelzeit ist da und alle drei Oftersheimer Betriebe verkaufen ihr Gemüse bereits. Allerdings blicken sie sehr unterschiedlich auf die bevorstehenden Monate.

Von 
Lukas Heylmann
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Martin Koppert (v. l.) ,Gabi Koppert, Camelia Pitu und Gerd Koppert haben sichtlich gute Laune. Grund dafür gibt es genug, denn die Spargelsaison in Oftersheim läuft an. © Lackner

Oftersheim. Allmählich festigt die Spargelsaison ihren jährlich wiederkehrenden Griff um die Region. Anfang April waren auf den Feldern in Teilen von Baden-Württemberg bereits Erntevorgänge zu sehen und das Gemüse war in regionaler Ausführung schon teils an Verkaufsständen und in Hofläden zu erstehen gewesen. Und auch in Oftersheim hinkt man dem saisonal bedingten Zeitgeist dahingehend mitnichten hinterher.

Beim Spargelhof Koppert hat am 3. April die Ernte begonnen und noch vor Ostern, also in der gleichen Woche, startete auch der Verkauf, berichtet Gerd Koppert im Gespräch mit dieser Zeitung. „Da wurde aber noch sehr wenig gekauft“, fügt er gleich hinzu – es gab zu diesem Zeitpunkt auch noch nicht viel. Zumindest hatte der Hof aber schon genug zu bieten, um schon vor Ostern die Gastronomie erstmals beliefern zu können.

Hier geht es zum Oftersheimer Spargel

Alle drei Höfe verkaufen bereits – der Kilopreis liegt zwischen 6 und 15 Euro.

  • Der Spargelhof Koppert, Telefon 06202/5 46 64, hat sein Geschäft in der Mannheimer Straße 45.
  • Der Spargel- und Melonenhof Gieser, Telefon 06202/5 59 84, verkauft im Altneurott 4.
  • Spargel von der Landwirtschaft Kurt Siegel, Telefon 06202/5 57 00, gibt es in der Hardtlache 2. lh

 

Bei der Ernte über das lange Wochenende sei dann auch die Menge schon gestiegen. Das, was bisher aus dem Boden zu holen und anschließend verkäuflich ist, stammt allerdings ausnahmslos aus dem Anbau mit Folientunnel. „Anderen gibt es noch nicht“, stellt Gerd Koppert klar. Grund sind die bis Ostern doch noch recht niedrigen Temperaturen. „Das, was wir zuerst geerntet haben, war alles doppelt abgedeckt“, erklärt der Landwirt zudem.

Oftersheimer Landwirte erwarten eine erfreuliche Spargelsaison

In Sachen Ertrag geht Koppert von einer erfreulichen Spargelsaison aus. „Die Anlagen haben im vergangenen Sommer schon gut dagestanden“, blickt er zurück. Das sei auch der Tropfberegnung der Felder im vergangenen Jahr zu verdanken. Sicher sei es zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht, wie positiv die Ernte tatsächlich ausfällt. Letztlich gibt es laut Gerd Koppert nur eins, das feststeht: „Wenn die Wärme kommt, gibt es Spargel.“

Auch der Spargel- und Melonenhof Gieser ist schon in die Saison gestartet. „Wir haben am 25. März mit dem Ernten begonnen“, berichtet Christian Gieser auf Anfrage dieser Zeitung. „Es war aber bisher eben doch noch relativ kalt, deswegen hält es sich zum jetzigen Zeitpunkt noch in Grenzen.“ Der Verkauf läuft bereits. „Es kommen auch Kunden“, sagt er weiter.

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Wie es mit dem Ertrag aussehen wird, kann er noch nicht abschätzen und äußert sich sehr vorsichtig. „Bei der Aussicht für die kommenden Monate müssen wir uns einfach mit den Fakten abfinden“, gibt er zu bedenken. „Die Menschen haben weniger Geld, sie haben vor allem im Winter höhere Nebenkosten gehabt. Das wird noch interessant.“

Auch bei Christian Gieser gilt: Was schon zu kaufen ist, stammt aus dem Tunnel. Der Spargel, der unter der einfachen Folie wächst und gedeiht, wird wegen der Witterungsbedingungen noch einige Zeit auf sich warten lassen, befindet der Landwirt.

Oftersheimer Landwirt sieht höheren Stundenlohn in Deutschland im EU-Vergleich kritisch

Das Wetter sieht Emil Siegel hingegen nicht als den Grund an, wieso er noch keinen Ausblick auf die Spargelzeit geben kann. Stattdessen gelten seine Gedanken eher dem Stundenlohn für Saisonarbeiter. „Wenn das in der ganzen EU angeglichen wäre, gäbe es kein Problem“, sagt er. „Stattdessen müssen wir in Deutschland jedes Jahr einen höheren Lohn bezahlen.“ Daraus ergibt sich allerdings nicht die Frage, wie viele Helfer kommen können, sondern eher, wie lange es dann möglich ist, sie zu beschäftigen. „So müssen wir jede Woche durchrechnen und wenn es nicht mehr passt, dann müssen sie heimfahren“, stellt Siegel klar.

Aneinandergereiht kommen bei so einem Spargelacker hunderte Meter Strecke zusammen, die aufgedeckt, geerntet und wieder abgedeckt werden müssen. © Ralf Lackner

Dazu komme als Unsicherheitsfaktor der Preis für den Spargel. Dass der zu Beginn der Saison noch höher liegt, ist nicht ungewöhnlich. „Aber die Menschen haben ja kein Geld zurzeit. Deshalb kann ich noch keine Vorhersage treffen“, sagt der Landwirt und trifft damit ähnliche Töne wie Christian Gieser. Die Ernte läuft allerdings auch bei Siegel und der Verkauf hat an Ostern begonnen. „Es sind auch Kunden gekommen“, bestätigt er auf Nachfrage. Alles Weitere wird – wie im Grunde in jeder Spargelsaison – nur die Zeit zeigen können.

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