Oftersheim. Ursprünglich hätte es bereits im September losgehen sollen, jetzt planen die Verantwortlichen mit einem Start „Mitte bis Ende Oktober“. Die Sofienstraße im Ortskern von Oftersheim wird wegen Kanalarbeiten zu einer Großbaustelle und rund ein Jahr lang voll gesperrt (wir berichteten). Die aktuellen Verzögerungen liegen laut Gemeinde an Lieferschwierigkeiten beim Material, das im Untergrund verbaut werden soll.
„Dabei handelt es sich nicht um Ware, die beim Großhändler einfach so auf Lager liegt, sondern die speziell angefertigt werden muss. Insbesondere die Bauteile des neuen Abwasserkanals sind speziell angepasst, da sie sich in das bestehende Netz einfügen müssen“, erklärt Alexander Kulagin, der im Oftersheimer Bauamt für das Projekt verantwortlich ist. Bei Untersuchungen war herausgekommen, dass der Kanal in der Sofienstraße undicht geworden ist und nicht mehr den heutigen Anforderungen entspricht. Deshalb ließ die Gemeinde eine hydraulische Berechnung durchführen und nach Optimierungsmöglichkeiten suchen.
„Wenn man schon alles auswechseln muss, macht es natürlich Sinn, es auch zu verbessern. Deshalb ersetzen wir das bisherige kreisrunde Rohr mit seinem Durchmesser von 60 Zentimetern durch ein eiförmiges mit 60 mal 90 Zentimetern Durchmesser“, so Kulagin. Dadurch ergeben sich zwei entscheidende Vorteile. Zum einen kann der Kanal künftig bei Starkregen eine größere Menge an Wasser aufnehmen, was vor Überflutungen schützen kann. Eine deutliche Ausweitung des Volumens, wie sie beispielsweise derzeit in der Ketscher Enderlestraße vorgenommen wird, ist dabei allerdings nicht notwendig. In der Oftersheimer Sofienstraße sammeln sich schlicht nur begrenzte Mengen an Abwasser, da hier kein Hauptkanal verläuft.
Zum anderen sorgt die neue Form mit nach unten und oben spitz zulaufenden Enden dafür, dass bei trockenem Wetter das Abwasser besser ablaufen kann und sich dadurch weniger unangenehme Gerüche bilden. Deshalb wird gleichzeitig auch das Gefälle des Kanals erhöht, wodurch die Fließgeschwindigkeit noch einmal vergrößert wird. Dabei kommt den Planern zugute, dass beim Schacht in der Mozartstraße ausreichend Spielraum für eine solche Veränderung vorhanden ist.
Da die Sofienstraße komplett aufgerissen werden muss, lassen außerdem die Schwetzinger Stadtwerke die Trinkwasserleitungen und teils die Hausanschlüsse erneuern. Hier hatte es bereits im vergangenen Sommer so große Probleme gegeben, dass kurzfristig Leckagen behoben werden mussten.
Und auch die Oberfläche der Straße wird im Zuge der Arbeiten komplett neugestaltet. So wird es künftig keine erhöhten Gehwege mehr geben, sondern ein einheitliches, hellgraues Pflaster.
Gleichzeitig wird die Sofienstraße zum verkehrsberuhigten Bereich erklärt. Welche Auswirkungen das langfristig auf die Parksituation haben wird, soll das zentrale Parkraumkonzept der Gemeinde zeigen, heißt es vonseiten der Verwaltung. Deshalb werde es erst einmal keine Markierungen für Autos geben. Beim Thema Begrünung gibt es hingegen bereits eine Entscheidung: Demnach sind Anpflanzungen von Bäumen nicht möglich. „Das haben wir natürlich genau geprüft, aber die Sofienstraße ist schlicht zu eng und schattig, als dass dort Bäume stehen könnten“, bedauert Kulagin.
Späterer Beginn der Baustelle in Oftersheim könnte Vorteile haben
Während der Bauphase wird es zwischen der Mozartstraße und der Heidelberger Straße eine Vollsperrung geben, die Leopoldstraße wird zur Sackgasse.
Aber: Sämtliche Gebäude werden zu jeder Zeit fußläufig erreichbar sein. Anwohner können während der Baumaßnahme auf den Parkplätzen „Am alten Messplatz“ und „Heidelberger Straße“ parken. Die zeitliche Parkbegrenzung wird dort solange aufgehoben. Infos zur Müllabfuhr wollen die Verantwortlichen den Anwohnern bis zum Baustart noch zukommen lassen.
Trotz dieser Planungen werden die Betroffenen wohl rund ein Jahr lang mit einigen Einschränkungen und Belastungen leben müssen. Zumindest scheint der spätere Beginn der umfangreichen Baumaßnahme keine direkten Auswirkungen auf die Dauer der Arbeiten zu haben.
„Nach jetzigem Stand geht die Baufirma davon aus, die Verzögerungen einholen zu können. Im Idealfall bedeutet das also, dass die Lieferprobleme sogar zu einer Verkürzung der Baustellenzeit geführt haben“, ist Bauamtsmitarbeiter Alexander Kulagin vorsichtig optimistisch.
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