Oftersheim. Wie Pop Punk geht, zeigten gleich drei Bands am Samstag im Jugendzentrum (Juz). Die Reihenfolge wurde erst am Abend ausgelost, um die Spannung hochzuhalten. Den Anfang machte die Band „Chris Blackburger“, gefolgt von „Grandma’s Boys“, die das erste Mal im Juz dabei waren, und der Abend endete mit „Trip to Paradise“.
„Chris Blackburger“ machten sofort richtig Stimmung. Das Publikum tanzte und hüpfte vor der Bühne. Gegen Ende des einstündigen Auftritts wurden Rufe nach einer Zugabe laut, die in einer sich im Kreis bewegenden und wild springenden Meute endete: ein harmonischer sogenannter Moshpit. Die Jungs auf der Bühne waren in absoluter Ekstase völlig in ihrem Element – und das kam an.
Die Band besteht aus vier Mitgliedern: Nils Arnhoffer am Bass, dem Sänger und Gitarristen Christoph Schwarzenberger, Tobias Jungen an den Drums, der an diesem Abend von Basti Jacobs vertreten wurde, sowie Oliver Strotmann an der Gitarre. Für Jacobs und Strotmann war es sozusagen ein Heimspiel, da beide aus Oftersheim kommen. Der Sänger hingegen wohnt in Schwetzingen, der Rest kommt aus Grünstadt. Schwarzenberger, dessen Name abgeleitet den Bandnamen ausmacht, hatte anfänglich alleine Musik unter anderem auf YouTube gemacht. 2019 formierte sich die Band und macht seither gemeinsame Sache, der Name ist jedoch geblieben.
„Ein Szenepublikum“ im Oftersheimer Jugendzentrum
„Die Stimmung ist gut, es sind so viele Leute da. Das Juz ist immer eine Überraschung“, resümierte Nils Arnhoffer den Auftritt. „Hier sind Leute, die Bock haben, ein Szenepublikum“, freute sich Christoph Schwarzenberger darüber, dass es gleich zu Beginn im Juz so voll war.
Vor einem Jahr haben sich „Chris Blackburger“ mit den Bands „Grandma’s Boys“ und „Trip to Paradise“ als „German Pop Punk Wave“ zusammengeschlossen, um leichter an Auftritte zu kommen. Ein Vorteil ist, dass sie sich gut kennen, was laut Schwarzenberger dazu führt, dass alles entspannt abläuft. Und auch die Unterstützung zwischen den Musikern ist spürbar: Wenn eine Band spielt, tanzen die anderen in der ersten Reihe mit.
Für die Band „Chris Blackburger“ geht es mit mehreren Konzerten in den nächsten Monaten weiter, so am 17. März in Philippsburg, am 6. Mai in Weinheim, am 20. Mai in Künzelsau und am 26. Mai in Kaiserslautern. Letztes Jahr hatten die vier Musiker auf mehreren Festivals gespielt, für dieses Jahr laufen die Bewerbungen noch.
Auch bei den „Grandma’s Boys“, die erstmalig im Juz auftraten, wurde vor der Bühne getanzt und die Lieder mit viel Jubel ausgezeichnet. „Danke, megageil“, lautete das Fazit der Band. Zunächst erfüllten rockige Klänge den Raum. Ein ruhigeres Lied lud zum Schunkeln, zusammengekuschelt vor der Bühne, ein. Das Publikum war trotz der Altersgrenze ab 14 Jahren sehr gemischt, im Schnitt zwischen 20 und 30. Am Abend hatten 60 Personen ihren Weg ins Juz gefunden, trotzdem war es im Innenraum noch „recht gemütlich“, wie Juz-Leiter Sebastian Längerer erklärte.
Musikförderung als Besonderheit
In den Umbaupausen gab es Getränke für die Gäste. Auf den Sofas, im Innenhof oder am Tischkicker entstanden angeregte Gespräche und erfüllten damit den Wunsch der Veranstalter. Besucher Michael Grün aus Hockenheim fand für den Abend eine Reihe enthusiastischer Worte: „Die Jungs, die ganze Zusammenstellung der Bands lohnen sich immer wieder.“ Diese Musik „muss man leben, um sie zu genießen“, resümierte er und erinnerte an Zeiten, in denen er Punk-Pop nur auf dem MP3-Player und immer nur ein Album hören konnte. Seine Begleitung war sogar extra aus Hannover für „Trip to Paradise“ angereist. Für beide der absolute Höhepunkt des Abends und eine „tolle Band, die man kennen muss“. Zu den Liedern von „Trip to Paradise“ sang das Publikum lautstark mit und brachte mit dem typischen Headbanging den Raum zum Kochen.
Auch das Juz zog ein positives Resümee. „Man sieht die gleichen Gesichter und für den Verein ist es eine gute Möglichkeit, Aufmerksamkeit zu erlangen“, so Vorstand Robin Weber. „Und dem jungen Publikum etwas zu bieten“, ergänzte Leiterin Eva Leibig. Die Musikförderung sei es, die den Verein so besonders mache, denn Jungbands hätten hier die Möglichkeit zu performen und ihre Platten zu präsentieren. Besonders stolz waren die Juz-Macher, dass sie mit „Chris Blackburger“ und „Trip to Paradise“ zwei der Bands des Abends auf ihren ersten Schritten begleiten konnten.
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