Oftersheim. Rein ins Dirndl oder in die Lederhosen! Die Böhmerwaldjugend (BWJ) von Oftersheim lädt zu einer neuen Ausgabe von „Kerwe meets Oktoberfest“. Am Samstag, 14. Oktober, spielt dabei DJ-4-Rent wie im vergangenen Jahr im Rose-Saal zum Tanz auf.
Die Böhmerwäldler bauen damit auf Bewährtes. „Gute Stimmung ist garantiert“, laden sie zu einer außergewöhnlichen Veranstaltung ein, während der die Besucher an einer Kerwebar und durch den Freundeskreis mit Getränken versorgt werden. Zudem erwartet sie ab 19 Uhr eine reich bestückte Tombola. Das alles bei freiem Eintritt. Die Saaleröffnung erfolgt um 18.30 Uhr.
Lange Tradition, viele Neuerungen
„Kerwe meets Oktoberfest“ ist noch relativ neu, blickt aber auf eine lange Entwicklung zurück. „Irgendwann Mitte der 1990er Jahre kam aus den Reihen von Eltern und Freunden die Idee, eine eigene Veranstaltung der örtlichen Böhmerwaldjugend durchzuführen“, blicken die Oftersheimer heute auf die Ursprünge zurück. 1995 gab es entsprechend erstmals den „Wäldlerabend“. Die aktiven Gruppenmitglieder unter der Leitung von Marcus Rieg gestalteten das Programm dieser Veranstaltung und die Eltern sowie Freunde übernahmen die Bewirtung ihrer Gäste. So war der Freundeskreis der BWJ geboren, der bis heute von Brigitte und Hans Watzl sowie Brigitte und Peter Holland federführend geleitet wird.
„Die Veranstaltung fand beim ersten Mal guten Zuspruch, gefiel den Gästen doch die Möglichkeit, sich sowohl unterhalten zu können als auch unterhalten zu werden“, erklärte Karola Gronert von den Böhmerwäldlern nach der durch die Pandemie erzwungene Auszeit. Unter der Tanzleitung von Claudia Rieg, der Singleitung von Robert Tauber und ihr selbst als „Programmchefin“ gab es damals zunächst einen Volkstanzblock aus traditionellen Tänzen aus den Vertreibungsgebieten und später am Abend einen Showblock. „Das waren unter anderem Playbackshows, Hitparaden oder auch Musicals.“
Aber: Sehr lange sollte es diesen „Wäldlerabend“ nicht geben, denn nach nur zwei Jahren wurde die Veranstaltung schließlich in ein „Weinfest“ umgewandelt und als 1998 der Heimat-und Kulturkreis keinen Kerwetanz im Rose-Saal mehr ausrichtete, übernahm die BWJ diese Aufgabe mit großem Erfolg in den ersten Jahren. Das Schema blieb unverändert: Volkstanz, Showblock – hinzu kamen die Kerweborscht, „was zusätzlich ein Anziehungspunkt für die Oftersheimer war“, schaut Gronert zurück. „Das ging alles gut bis 2011 oder 2012.“ Dann blieben die Besucher plötzlich aus. „Die Kerwepartys am Samstagabend hatten sich stattdessen in die Gaststätten verlagert und auf eine klassische Tanzveranstaltung hatten wohl viele keine Lust mehr. Nun war die Überlegung, ob wir aufgeben oder ein neues Konzept erarbeiten wollten.“
Warum nicht bayerisch?
Nachdem die befreundete BWJ-Gruppe aus Eppelheim damals bereits einige Male mit den Münchener Böhmerwäldlern beim Wiesn-Umzug mitgelaufen war und auch Karola Gronert daran begeistert teilgenommen hatte, entwickelte sich in Oftersheim langsam die Idee, „etwas in die Richtung Oktoberfest zu veranstalten. Oktoberfeste gab es inzwischen ringsum in allen Gemeinden und der Run auf Dirndl und Lederhosen war auch groß“, blickt Gronert heute auf die weitere Entwicklung des ehemaligen „Wäldlerabends“. Die Oftersheimer entschieden, die Idee gemeinsam umzusetzen. „Schließlich waren wir als einzige Trachtengruppe in Oftersheim dafür prädestiniert.“
Der Kerwesamstag blieb als traditioneller Veranstaltungstag bestehen und wurde mit dem neuen Format einfach gekoppelt. „Kerwe meets Oktoberfest“ war 2015 geboren und der Rose-Saal zur Premiere mit Oftersheimern in Dirndl und Lederhose regelrecht vollgestopft. „Auch ein Jahr später – kurz nach der 1250-Jahr-Feier – waren die Einwohner auch zur Kerwe noch immer in Feierlaune und der Rose-Saal drohte erneut aus allen Nähten zu platzen. Und das blieb auch in den Folgejahren so“, freuen sich die Böhmerwäldler bis heute über die Resonanz auf das moderne Event.
Weißwurst, Fleischkäs‘ und Co.
Den zünftigen bayerischen Oktoberfestteil hätten dabei stets die Gebirgstrachtler aus Heidelberg mit Tänzen aus dem Freistaat übernommen, während die „Goaslschnalzer“ und Kerweborscht traditionelles Oftersheimer Kerwebrauchtum und Liedgut mit einbrachten, schildert Karola Gronert weiter. „Diese Mischung passte einfach. Wir als Böhmerwäldler übernahmen komplett die Bewirtung und den Barbetrieb und bewältigen alle Aufgaben als Gruppe und alles wird von Gruppenleiter Marcus Rieg koordiniert.“
Weißwürste, Fleischkäse und Wurstsalat sowie Freibier vom Fass tun das ihre, um Oktoberfest-Flair aufkommen zu lassen.
Nach den Pandemiejahren erfuhr „Kerwe meets Oktoberfest“ eine weitere kleine Veränderung: Zur Premiere nach Corona waren die Gebirgstrachtler nicht dabei und auch der bisherige Alleinunterhalter Ralf Siegel hatte abgesagt. „Wir haben mit DJ-4-Rent einen würdigen Ersatz gefunden“, kündigten die Böhmerwäldler damals an. Tanz- und Stimmungsmusik wurde zur Neuauflage ebenso gespielt wie Musikwünsche der Gäste. Und: Auch die Kerweborscht waren mit dabei, um aus der „Kerwe der besonderen Art“ ein Erlebnis zu machen.
Nach dem rauschenden Fest gestalteten die Böhmerwäldler dann bereits am Nachmittag des direkten Folgetages im Oftersheimer Schulhof auch einen Teil der offiziellen Kerweeröffnung und tanzten in ihren Trachten.
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