Erste und zweite Heimat

Joachim Klaehn meint, dass Huko wie Gemeinde sensible Arbeit leisten

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Joachim Klaehn
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Sich auf Spurensuche zu begeben, ist spannend und bereichernd zugleich. Man benötigt allerdings auch Zeit dazu, um historische wie auch heimatgeschichtliche Ereignisse angemessen einordnen zu können. Das ist in unserer Leistungsgesellschaft meist erst dann möglich, wenn die Last der Arbeit abfällt und die Lust auf familiäre Ur-Entdeckungen im „Unruhestand“ beginnt.

Es ist bemerkenswert, was der Heimat- und Kulturkreis Oftersheim seit 1983 als etablierte Institution leistet. Weil es seit damals Menschen gibt, die sich wider das Vergessen positionieren. Erinnerungen bewahren. Leistungen von Menschen, ganz gleich welcher Herkunft, welchen Geschlechts und welcher Konfession zu würdigen verstehen. Bewusstsein dafür schaffen, dass sich das Zurück zu den eigenen wie „fremden“ Wurzeln lohnt.

Oftersheim hat schon lange ein Händchen für Heimatvertriebene und Flüchtlinge. Siehe die Hardtwaldsiedlung: 40 Umsiedlerfamilien fanden 1952 eine neue Heimat und „zweite“ Identität. Sie stemmten mit vereinten Kräften die Sisyphusarbeit.

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Ob nach dem Zweiten Weltkrieg, bei der Flüchtlingswelle 2015/2016 oder neuerdings als fatale Begleiterscheinung von Putins Krieg, Flucht geschieht (normalerweise) nicht freiwillig, sondern aus Todesangst, Not und Hoffnungslosigkeit heraus.

Am 8. März kann der Huko mit der thematischen Erweiterung der „Katscher Stube“ ein weiteres Signal setzen: Interaktion, Integration und Identitätsstiftung funktionieren in „Ofdasche“! Mit politischem Willen, Toleranz, bürgerschaftlichem Engagement. Wenn die zweite zur ersten Heimat wird, ist viel geschafft. Für die Zukunft und ein besseres Leben.