Oftersheim. Was ein Wochentag doch für einen Unterschied machen kann. Ob in Oftersheim oder anderen Gemeinden, der 11. November markiert den Beginn der Fasnachtssaison und dazu gibt es gemeinhin einen zünftigen Rathaussturm, um klarzumachen, wer für die kommenden Monate im Ort das Sagen hat. Die Saison beginnt freilich auch diesmal mit dem 11. 11., aber zumindest in Oftersheim fällt der traditionelle Rathaussturm dieses Jahr weg – laut Lisa Will, der Vorsitzenden des CC Grün-Weiß (kleines Bild) deshalb, weil das wichtige Datum dieses Jahr auf einen Samstag fällt.
An der Örtlichkeit für den Startschuss zur Kampagne ändert sich allerdings dennoch nur wenig. Je nach Umfang der Veranstaltung ist der Hof der Friedrich-Ebert-Schule vorgesehen, losgehen soll es an diesem Samstag aber – und so schließt sich der Kreis – eben vor dem Rathaus, selbstverständlich um 11.11 Uhr.
„Wenn der 11. November auf einen Wochentag fällt, dann haben wir normalerweise nur eine kleine Abordnung bei der Eröffnung dabei“, erläutert Will das gewöhnliche Vorgehen. „Diesmal geht es dann schon eher in die Richtung davon, wie sonst der Fasnachtsdienstag abläuft. Der ganze Verein ist da und einen Sektempfang wird es auch geben. Die Guggemusik fällt allerdings weg. Die Kampagne eröffnen wir dann gemeinsam mit Bürgermeister Pascal Seidel.“
Das Innere bleibt verschont
Das Innere des Rathauses bleibt von den Narren dieses Mal verschont. Im Außenbereich werden dann Vereinspräsident Jürgen Abel und die gerade so noch amtierende Prinzessin Julia II. ein paar Worte sagen. Letztere hat in ihrer finalen Woche im Amt noch einige Veranstaltungen vor sich, wie Will erklärt: „Es steht noch der interne Ordens- und Ehrennachmittag für uns an. Außerdem besuchen wir mit Julia die Vereine in der Umgebung, die noch bis zum 18. November inthronisieren, das sind Wiesloch, Ketsch und Reilingen.“ Am Samstag, 18. November, ist nämlich der Stichtag, dann übernimmt die noch unbekannte Nachfolgerin beim Galaabend in der Kurpfalzhalle von Julia II. die Herrschaft über Oftersheim. Für diese obligatorische Feierlichkeit stehen neben Verabschiedung der bisherigen und Inthronisierung der neuen Prinzessin noch viele weitere große Programmpunkte an. „Es sind alle Aktiven dabei“, blickt Lisa Will voraus. So wird es Aufführungen der Abteilungen für Schau- und Gardetanz geben sowie den Stimmungsgarant Playback-Show.
Aber auch ein zusätzliches Programm: das „Duo Forzarello“ wird mit seiner „Jungle & Drum“-Darbietung aufwarten. Und für die musikalische Unterhaltung sorgen, wie im Übrigen auch schon 2022, „Tobbmaster Fitsch and the fabulous Fernando Horns“. Diese gewährleisteten im vergangenen Jahr mit einer Reihe bekannter Hits à la „Skandal im Sperrbezirk“ für eine überkochende Kurpfalzhalle, die zu diesem Zeitpunkt allerdings gerade noch Roland-Seidel-Halle hieß. Doch nicht für Entertainment sind die „sieben Männer in bunten Anzügen“, wie sie Lisa Will zusammenfasst da: Ihre Gage geht stets an eine soziale Organisation. 2022 war es das Inklusionsprojekt „Mühlwerk Sinneswandel“ im Kraichgau, dieses Jahr wird es voraussichtlich der Förderverein zur Unterstützung der onkologischen Abteilung der Kinderklinik Karlsruhe sein – Feiern für einen guten Zweck sozusagen.
Schlag auf Schlag geht es bei den Oftersheimer Fasnachtern
Nach dem Galaabend geht es dann schließlich Schlag auf Schlag für den CC Grün-Weiß, schließlich dauert auch die schönste Fasnacht nicht ewig. „Vom 7. bis zum 10. Dezember haben wir einen Stand auf dem Schwetzinger Weihnachtsmarkt“, blickt Will voraus. „Danach gehen wir eine kurze Feiertagspause und am 27. Januar steht schon die Prunksitzung an.“ Nur eine Woche später, am 3. Februar, folgt der Kindermaskenball. „Mitte Februar sind dann schon die ganzen Umzüge in der Region – und dann ist wieder Schluss“, fasst Lisa Will das Bevorstehende zusammen.
Wenn die vergangene Kampagne allerdings ein Gradmesser dafür ist, wie die künftige abläuft, ist für die Vorsitzende dann eben doch nicht Schluss. Auf die Frage hin, wann die Planung für diese Saison begonnen hat, antwortet sie mit einem Lachen: „Eigentlich hat sie gar nicht aufgehört.“ Direkt nach der vergangenen Kampagne habe für Will die Vorbereitung schon wieder begonnen: „Da geht es darum, das Programm zu gestalten und die Künstler zu buchen“, erläutert sie. Logisch: Das will früh erledigt sein, Fasnacht ist eben doch überall gleichzeitig. Im Mai habe dann schon der Fototermin mit der neuen Prinzessin angestanden – die nun also schon mindestens ein halbes Jahr ihr großes Geheimnis hüten muss – es gab Orden zu bestellen und ein Kampagnenheft zu gestalten. Und hat das alles geklappt? „Es läuft super“, kommentiert die Vorsitzende das aktuelle Geschehen. „Die Orden sind pünktlich angekommen und derzeit wird das Bühnenbild gebaut“, erläutert sie zufrieden den derzeitigen Stand der Dinge.
Die Corona-Zeit mit ihren immensen Einschränkungen für die Feiernden ist für den CC Grün-Weiß im Grunde mittlerweile vergessen. „Eigentlich hat man schon in der Kampagne 2022/2023 nichts mehr davon gemerkt“, findet Lisa Will. „Das war natürlich schön für uns. Die Menschen kamen zu den Veranstaltungen und haben wieder ohne Angst gefeiert.“ Was sie noch zur anstehenden Saison zu sagen hat, ist dann schließlich so kurz und knapp wie es eindeutig ist: „Wir freuen uns.“ Und Oftersheim vermutlich auch.
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