Oftersheim. Es war ein beachtlicher Bahnhof, der sich anlässlich der Verleihung des Ehrenbriefes der Gemeinde Oftersheim an den SPD-Gemeinderat Jens Rüttinger im Rose-Saal versammelte. Es ist schon so, wie es Bürgermeister Pascal Seidel sagte: Der Ehrenbrief, immerhin die zweithöchste Auszeichnung der Gemeinde, habe einen besonderen Stellenwert. Nur Menschen, die sich für die Gemeinschaft auf herausragende Weise engagieren, bekämen diese Auszeichnung. Und in diese Kategorie gehöre Jens Rüttinger zweifelsohne. Von 25 Jahre Mitglied im Gemeinderat über die Mitarbeit in der evangelischen Kirche und als ehrenamtlicher Richter bis zum Engagement für diverse Vereine wie der SG Oftersheim, dem Gartenbauverein oder dem Gesangsverein Germania reichte das Einsatzgebiet, das, so Seidel, „den allergrößten Respekt verdient“.
Nach einem musikalischen Auftakt durch Barbara Obert, Franca Juliana Brunke und Saskia Krämer von der Musikschule Bezirk Schwetzingen listete Bürgermeister Seidel die Dinge des letzten Vierteljahrhunderts des Gemeinderates seit 1996 auf. Dies sei, so Seidel vor dem Hintergrund der begrenzten Zeit, natürlich nur lückenhaft. Vom Beschluss für das Neubaugebiet Nord-West und den umfassenden Sanierungen der Kurpfalzhalle sowie des Rathauses über die Verwirklichung der beiden Kindertagesstätten „Albert Schweitzer“ und „Sonnenblume“ sowie der Abstufung der Heidelberger Straße zu einer Gemeindestraße, womit später eine allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung auf 30 Stundenkilometer möglich war, sei Rüttinger an entscheidender Stelle beteiligt gewesen.
Auch der Neubau des Rettungszentrums, der Beschluss für die Weiterentwicklung der Theodor-Heuss-Schule zur Ganztagsgrundschule und dem Auflegen eines umfassenden Klimaschutzförderprogramms tragen die Handschrift des SPD-Mannes mit. Für die Gemeinschaft beschreibe Rüttingers Wirken einen Unterschied. Leider, so Seidel, „wird ehrenamtlich tätigen Kommunalpolitikern gelegentlich zu wenig Respekt entgegengebracht“.
Es werde verkannt, wie wichtig dieses Engagement ist. „Gemeinderäte geben etwas, das mit Geld nicht zu bezahlen ist: Zeit, sehr viel Zeit“. Seidels Amtsvorgänger Jens Geiß war im Übrigen aufgrund eines Versehens nicht eingeladen worden und deshalb abwesend, gratulierte Rüttinger aber seinerseits ebenfalls.
Demokratien brauchen Demokraten - auch in Oftersheim
Eine Sicht, die auch die anderen Redner - Landtagsvizepräsident Daniel Born, der Brühler Bürgermeister und SPD-Kreistagsfraktionsvorsitzende Dr. Ralf Göck sowie die stellvertretende SPD-Ortsvorsitzende Gudrun Wipfinger-Fierdel betonten. Und diese Zeit, so Born, sei unendlich wichtig. Wie sagte es der andere große Kurpfälzer Sozialdemokrat Friedrich Ebert: „Demokratien brauchen Demokraten“.
Ein Ruf, den Rüttinger offensichtlich gehört habe. Demokratie ist in den Augen Borns mehr als nur ein politisches System. Sie sei eine Haltung, für die es Menschen braucht, die bereit seien, sich einzubringen. Und genau das tue Rüttinger mustergültig. Er sei eine kommunalpolitische Säule mit einem klar sozialdemokratischen Kompass. Auch Göck erklärte, dass Menschen wie Rüttinger für die gelingende Demokratie unerlässlich seien. Menschen, die eine Haltung hätten, aber auch zuhören könnten.
Außergewöhnliches Engagement für Oftersheim
Rüttingers Stellvertreterin Wipfinger-Fierdel bewertete das Engagement ihres Vorsitzenden als „außergewöhnlich“. Von der Gemeinderatsarbeit über die Familie und den Beruf bis zu den Vereinen stemme er ein beeindruckendes Aufgabenportfolio. Und zum Glück bleibe er dabei. Auch für die kommende Gemeinderatswahl stehe Rüttinger für die Menschen, den Ort und die SPD wieder bereit.
Alle vier Redner betonten zudem die Leistung der Familie. Seine Frau Veronika und die beiden Söhne seien Fundamente seines Wirkens. „Auch Ihr“, so Seidel, „habt Oftersheim einen großen Dienst erwiesen“.
Rüttinger selbst erklärte, dass ihn den Ehrenbrief zum einen mit Stolz erfülle und zum anderen Verpflichtung bedeute. Gerade jetzt, wo rechte und menschenverachtende Kräfte ihre Köpfe streckten, sei das Engagement vor Ort unerlässlich. Sehr persönlich bedankte sich Rüttinger zum Schluss bei seiner Frau, seinen beiden Söhnen und seinen Eltern. Ohne sie alle wäre nichts davon möglich gewesen. Es gab stehenden Applaus und die allgemeine Überzeugung, dass es viele Demokraten für die Demokratie hier gibt.
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