40. Geburtstag

Juz Oftersheim: Locker und total ungezwungen

Das Jugendzentrum feiert und freut sich übers Kommen von „Mister Juz“ Jürgen Weber. Jens Geiß und Isabel Heider loben auch die heutige Leitung.

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Joachim Klaehn
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Gut gelaunte Geburtstagsgesellschaft: Yvonne Diehm (hinten, v. l.), Isabel Heider, Robin Weber, Sebastian Längerer, Jens Geiß, Linn Reinhard (vorne, v. l.), Eva Leibig, Joachim „Joe“ Becker, Jürgen Weber, Marita und Michael Stürmer. © Klaehn

Oftersheim. Nach dem 40. Geburtstag ist vor dem 50. Wiegenfest – das Oftersheimer Jugendzentrum feierte gestern Abend gemeinsam mit über 40 Gästen eine lockere Fete, die zu dieser offiziell seit 1982 bestehenden Einrichtung passt. Viele ehemalige Juzler waren gekommen, um beim Empfang dabei zu sein. Leiter Sebastian Längerer begrüßte zunächst junge Musiker, die das Happy-Birthday-Lied einstudiert hatten. „Wie heißt ihr?“, fragte Längerer spontan. Da mussten sie scharf nachdenken. „Fortgeschrittenengruppe eins“, sagten sie und bekamen das Zupfen der Saiten mit der Gitarrenlehrerin Linn Reinhard problemlos hin.

Stop: Salziges und Süßes für die über 40 Gäste beim 40. des Juz. © Klaehn

Fürs Entrée war Bürgermeister Jens Geiß vor den Augen und Ohren von Nachfolger Pascal Seidel zuständig. Geiß begrüßte Jürgen Weber, „unseren Mister Juz“, den einstigen Leiter zwischen 1986 und 2002, der danach von 2002 bis zu seiner Pensionierung 2018 als Jugendreferent der Gemeinde tätig war. „Du hast dem Juz deinen Stempel aufgedrückt“, lobte Geiß. Der Noch-Rathauschef berief sich in seiner Rede auf einen Brief von Sigrid Weber, der Frau des langjährigen und verstorbenen Sozialarbeiters Norbert Weber. „Das Juz lag ihm am meisten mit am Herzen“, habe ihr Mann immer verkündet.

Hier wird Zukunft gemacht

Im Juz würden Fäden zusammenlaufen, hier bekämen Jugendliche ihr Rüstzeug mit auf den Weg, im Juz werde unterm Strich „die Zukunft gemacht“. Er hoffe inständig, „dass wir in zehn Jahren zum großen Jubiläum alle gesund zusammenkommen“, so Geiß, der früher in der benachbarten katholischen Jugend Erfahrungen sammelte.

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Hausmeister Michael Stürmer hatte akribisch einige Worte vorbereitet. „Kleine Kabbeleien und Rangeleien gehören dazu“, sagte Stürmer zur Historie des Juz, und zitierte den Text des Songs „Eine Hand ist keine Faust“ von Udo Jürgens. Darin heiße es unter anderem, „und auf Gewalt baut man kein Leben“ sowie „Hände können Brücken bauen, Hände schaffen dir ein Haus“. Eine versöhnliche, empathische und passende Botschaft für den hiesigen ewigen Klassiker Jugendzentrum. Stürmer hob Sebastian Längerer hervor, dass dem 48-Jährigen fast schwindlig wurde: „Mit Sebastian hat die Gemeinde vor 21 Jahren einen Glücksgriff getan.“ Noch so ein „Mister Juz“ offenbar ...

Liebevoll mit Schriftzug und Herzchen verziert: Der Geburtstagskuchen. © Klaehn

Sei’s drum. Die selbst gebackenen Kuchen wurden angeschnitten, Sekt ausgeschenkt, und eine Beamerpräsentation mit Fotos und Jugendwörtern des Jahres seit 2012 gezeigt. Die da wären: „Yolo“, „Babo“, „Läuft bei Dir“, „Smombie“, „Fly“, „I bims“, „Ehrenfrau/Ehrenmann“, „Habibi“, „Lost“ und „Cringe“ – nur das Jugendwort von 2022 fehlte logischerweise noch.

„Stolz, so gute Leute zu haben“

Eine rundum nette, lockere und total ungezwungene Geburtstagsgesellschaft ordnete die Juz-Entwicklungsstory ein. „Wir können stolz sein, so gute Leute zu haben“, sagte Isabel Heider, Sachgebietsleiterin „Schule, Jugend und Senioren“ der Gemeinde, „das Juz hat ein vielfältiges Angebot – das sieht man auch an dieser Geburtstagswoche.“ In der Tat: Ob Escape Room, Kinder- und Teenie-Disco oder auch der Konzertabend am Freitag (20 bis 23.30 Uhr) mit den regionalen Bands „Hospital Revival“, „Midnight Haunt“ und „New Projekt“ – in diesen Tagen beweist das Juz seine jugendliche Power. Es sind klar definierte Programmpunkte und das berühmte Fingerspitzengefühl für die „Generation digital“ gefragt.

Lässige Szene aus dem Jahr 1986: Jugendliche lassen sich in „ihrer“ Wohlfühloase mitten in Oftersheim gut gehen. Die Einrichtung war schon damals sehr stylish. © Moosbrugger

„Über 40 Leute bei einem Festakt sind toll“, bilanzierte Sebastian Längerer, „das sind alles wiederkehrende Connections. Es ist dem Jugendzentrum gelungen, Bande zusammenzuführen, die auch halten. Deshalb hoffen wir auch für die Zukunft auf eine gelungene Zusammenarbeit vor allem mit den Bürgern und deren Kindern. Es ist gut zu wissen, dass wir nicht passé sind.“

Das klingt prima – verheißungsvoll. Oftersheim, da beißt die Maus keinen Faden ab, mache viel für die Jugend, sagte Längerer mit einer Portion Dankbarkeit. Nicht immer genug, was jugendliche Mitbestimmung anbetrifft. Aber dies lässt sich ja im Jahr 2032 überprüfen, wenn das Juz zweimal 25 Jahre – je nach Blickwinkel – jung oder alt wird.

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