Gemeinderat

Kinderbetreuung in Oftersheim: St. Kilian öffnet künftig länger

Der Oftersheimer Kindergarten St. Kilian ist in Zukunft etwas länger zur Betreuung geöffnet. Laut Bürgermeister Pascal Seidel werden auch andere Einrichtungen bald die Betreuungszeiten erweitern.

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Lukas Heylmann
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Im Kindergarten St. Kilian gibt es künftig längere Betreuungszeiten –- entsprechend der Lebensrealität vieler berufstätiger Eltern, wie Bürgermeister Seidel es in der Gemeinderatssitzung formulierte. © Heylmann

Oftersheim. Einen „schönen Tagesordnungspunkt“ nannte Bürgermeister Pascal Seidel die Abstimmung über die Verlängerung der Öffnungszeiten des Kindergartens St. Kilian in der Gemeinderatssitzung am Dienstagabend. Das begründete er damit, dass die Idee dazu ursprünglich vom Träger – der katholischen Kirche – und von der Eltern gekommen sei und dementsprechend auch den tatsächlichen Bedarf darstelle. Entsprechend nahm das Gremium den Vorschlag auch einstimmig an und die Einrichtung wird künftig von 7.30 bis 14.30 Uhr geöffnet – also am Nachmittag eine halbe Stunde länger.

Was auf dem Papier nach recht wenig Veränderung klingt, bezeichnete Seidel als eine Anpassung an die Lebensrealität der Eltern. „Diese zweienhalb Stunden in der Woche können einiges ausmachen, immer häufiger gibt es schließlich Haushalte mit Doppelverdienern“, so der Bürgermeister. Des Weiteren freute er sich, dass die Änderung für die Gemeinde kostenneutral erfolge und Oftersheim durch die Entscheidung sogar höhere Zuweisungen vom Land erhalten werde.

Gemeinderat in Oftersheim: Kinderbetreuung ist wichtiges Thema

Kerstin Schnabel (Freie Wähler) vermutete in ihrer Stellungnahme, dass mit den verlängerten Öffnungszeiten in St. Kilian eine bessere Verteilung auf die Kindergärten in der Gemeinde erfolgen könnte – denn in der Einrichtung hatte es zuletzt weniger Anmeldungen gegeben als in anderen, die am Nachmittag bereits länger geöffnet sind. Gerd Koppert (CDU) sprach ebenfalls davon, dass die Maßnahme die Attraktivität des Kindergartens erhöhen werde.

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Patrick Alberti (Grüne) begrüßte die Änderung im Namen der Fraktion sehr, erinnerte aber auch daran, dass der Vorschlag seitens Träger und Eltern bereits vor mehr als vier Jahren gemacht worden sei, bisher allerdings nie den Weg ins Gremium gefunden hatte. Gleichzeitig wies er darauf hin, dass Oftersheim an sich durch eine Vielzahl an Trägern und unterschiedliche Betreuungsmodelle in dieser Hinsicht gut aufgestellt sei.

Eine Information, die für Eltern besonders interessant sein dürfte, ergab sich aus der Stellungnahme von Werner Kerschgens (SPD). Er zeigte sich überzeugt davon, dass die Anpassung der Öffnungszeiten die richtige Maßnahme sei, nicht jedoch ohne hinzuzufügen, dass es vergleichbaren Handlungsbedarf auch bei anderen Kindergärten gebe. Pascal Seidel stimmte dem zu und sagte, dass eine weitere Verlängerung der Betreuungszeiten auch für andere Einrichtungen vorgesehen sei. „Allerdings haben wir St. Kilian vorgezogen, da es hier kein zusätzliches Personal für die Änderung braucht und es dementsprechend kostenneutral für den Haushalt ist“, fügte er hinzu.

Gemeinderat in Oftersheim: Neues Dach für die Kita

In etwas plastischerer Weise befasste sich der Gemeinderat auch mit der Zukunft anderer Bildungs- und Betreuungseinrichtungen – nämlich in Form von Auftragsvergaben für dringend notwendige Arbeiten. So steht die Erneuerung des Dachs bei der Kindertagesstätte Fohlenweide an, wo es seit längerer Zeit Marderbefall gegeben hat. Mit einer Enthaltung vergab der Gemeinderat die Arbeiten an die Firma Eckert Dachtechnik aus Ladenburg, die laut Verwaltung über Erfahrung mit ähnlich gelagerten Aufträgen verfüge.

Herbert Gieser (CDU) erfragte in diesem Zusammenhang wie es danach mit den Photovoltaikanlagen auf dem Dach der Kita weitergehe. Bürgermeister Seidel erklärte, dass im Gespräch sei, modernere und somit leistungsfähigere Anlagen hinzuzufügen, wenn das Dach erneuert ist. „Da müssen wir zunächst mit dem bisherigen Betreiber sprechen. Sollte der schlicht die alten Anlagen wieder installieren wollen, könnte sich die Verwaltung auch vorstellen, das selbst anzugehen oder zu vergeben“, so Seidel. Die rund 790 Quadratmeter Dachfläche sollen komplett in den Sommerferien erneuert werden – diesmal sicher vor Mardern. Kosten wird das Ganze rund 205 000 Euro.

Derweil geht auch der Umbau der Theodor-Heuss-Schule zur Ganztagseinrichtung weiter. Den Auftrag zur Lieferung und Montage von Möbeln für zwei Klassenzimmer vergab der Gemeinderat einstimmig für rund 76 000 Euro an die Firma VS Vereinigte Spezialmöbelfabriken mit Sitz in Tauberbischofsheim. Im Haushalt war ursprünglich der doppelte Betrag veranschlagt gewesen, da eigentlich die Ausstattung von vier Zimmern vorgesehen war. „Allerdings werden uns bis zum Schuljahr 2025/2026 insgesamt zehn Klassen zimmer ausreichen, weswegen wir jetzt fürs Erste nur zwei weitere mit Mobiliar versehen“, erläuterte Pascal Seidel.

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