Im Porträt

Künstlerin Bärbel Held bringt Farbenfreude nach Oftersheim

Die Künstlerin Bärbel Held präsentiert ihre Bilder ab diesem Freitag im Gewölberaum in der Eichendorffstraße in Oftersheim und ist großer Fan des Impressionismuses.

Von 
Noah Eschwey
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Förmlich bis zum letzten Augenblick hängt Bärbel Held die letzten Bilder auf, damit ihre Arbeiten bei der Ausstellung im Gewölberaum gut zur Geltung kommen. © Eschwey

Oftersheim. „Ich liebe es, wenn Farbe in der Welt ist und deswegen möchte ich, dass meine Bilder aus diesem Raum heraus Oftersheim anstrahlen“, erklärt die Künstlerin Bärbel Held, die an diesem Freitag, 3. November, ihre Ausstellung im Gewölberaum unter dem Motto „Farbenzauber“ eröffnet.

Bärbel Helds Lieblingskünstler ist der berühmte Claude Monet

Das Lieblingsmotiv von Bärbel Held ist bei der Vorbereitung der Vernissage unschwer zu erkennen: „Ich liebe die Natur, daher male ich hauptsächlich Landschaften und Blumen“, sagt Held, die anfügt: „Gerade auch die abstrakte Darstellung der Umwelt mag ich besonders. Ich bin einfach ein großer Fan des Impressionismus. Passend dazu ist mein Lieblingskünstler Claude Monet.“

Doch nicht nur die Leidenschaft für die französische Kunstikone aus dem 19. Jahrhundert inspiriert Held, auch der Zufall spielt der Malerin in die Hände. Denn so entstünden die meisten ihrer Gemälde, wie Held beteuert: „Wenn ich mit meinem Mann im Auto unterwegs bin und etwas sehe, das mir gefällt, bitte ich ihn anzuhalten. Dann fotografiere ich das gefundene Motiv, um es später zu malen.“ Zwar seien viele ihrer Bilder auf diese Weise entstanden, dies sei aber noch lange kein Garant für die Wiedererkennung des ursprünglichen Motivs. „Oft entwickelt das Gemälde sich dann weg vom eigentlichen Foto. Das ist nicht weiter tragisch, solange das Bild am Ende stimmig ist“, gesteht Held mit einem Augenzwinkern.

Das Gefühl, die eigenen Bilder bei einer Vernissage präsentieren zu dürfen, sei bis heute ein ganz besonderes, findet die Künstlerin, die unter anderem schon in Eppelheim, Brühl und Schwetzingen ausgestellt hat. „Über die Jahre habe ich einige Stationen gesammelt, auch Gruppenausstellungen von Workshops, an denen ich bis heute sehr gerne teilnehme“, bestätigt Held, die seit über 30 Jahren den Pinsel schwingt.

Bärbel Held präsentiert das Bild, das, wie sie erklärt, ihr selbst am besten in der Ausstellung gefällt. © Eschwey

Zwar habe sie als Kind schon gerne gemalt, richtig angefangen hätte sie allerdings erst im Alter von Mitte 20. „Da habe ich dann aktiv an Workshops teilgenommen. Das meiste habe ich an der Volkshochschule Mannheim von einer sehr talentierten Aquarellmalerin gelernt“, verrät Held.

Bis heute sei das Malen mit Aquarellfarben ihre Passion, auch wenn sie bei dieser Ausstellung neue Wege geht: „Ich habe nur drei Aquarellbilder hier. Bei einer Ausstellung in Eppelheim hatte ich 64 präsentiert. Doch nun möchte ich auch meine Acrylkunst zeigen.“ Für sie sei es eine Herzensangelegenheit, sich weiterzuentwickeln und immer etwas Neues präsentieren zu können.

Nur eine Kleinigkeit stört die 65-Jährige: „Mein Lieblingsbild passt nicht zur Stimmung.“ Sie habe das Bild unbedingt präsentieren wollen, doch die anderen Gemälde seien dazu unpassend: „Das Bild, das ich meine, ist eher dunkel. Es ist zu klein, um es alleine aufzuhängen, aber passt auch nicht zu den Gemälden, die daneben hängen müssen.“ Schweren Herzens sieht Held ein: „Dann ist mein liebstes Gemälde in der Ausstellung eben das Blumenbild. Ich mag, dass es zur gleichen Zeit sehr vollkommen und doch unfertig wirkt“, beurteilt die Expertin.

Die Künstlerin liebt Bäume und die Atmosphäre des Waldes

Zwar ohne Blumen, allerdings doch mit ganz besonderer Bedeutung für die Malerin, bestechen drei Bilder in sattem Grün: „Diese Bilder verbinde ich mit meiner Heimat. Sie zeigen den Wald von Rheinfelden. Ich liebe die Bäume und besonders die Atmosphäre des Waldes. Auch hier in der Region gibt mir das Grün ein Gefühl von zu Hause.“

Doch nicht nur auf ihre Herkunft ist die heimatverbundene Frau stolz, auch der Gedanke an ihre Familie zaubert ihr ein Lächeln auf die Lippen: „Ich habe zwei Söhne. Einer von ihnen studiert in Mannheim und kann mir so beim Aufbau meiner Ausstellungen helfen. Es ist wirklich schön zu sehen, dass ich ihm kaum noch etwas erklären muss. Er kommt in einen Ausstellungsraum und hat eine Vision, wie meine Bilder hängen können. Es freut mich sehr, dass er den Blick für Kunst entwickelt hat.“ Einen Raum zu finden, der für ihre Kunst so geeignet ist wie der Gewölberaum, sei fast unmöglich, glaubt Held. „Das freut mich natürlich zu hören“, wirft Bürgermeister Pascal Seidel ein, der gerade vor Ort ist.

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„Ich bin sehr froh, Künstlern diesen Ort zu Verfügung stellen zu können. Das bereichert unser Kulturangebot in Oftersheim enorm“, fügt er hinzu, und verrät: „Ich werde morgen auch bei der Vernissage dabei sein. Das wird sicher richtig gut.“ Möglich macht die Vernissage neben der Künstlerin vor allem eine Person: „Die Zusammenarbeit mit der zuständigen Mitarbeiterin der Gemeinde Oftersheim Ute Walter lief wirklich gut“, findet Held. Seidel bestätigt: „Dank ihr können wir hier immer sehr gut organisierte Ausstellungen anbieten.“

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