Oftersheim. Schon zum fünften Mal als besonderes Erlebnis in der Hardtgmeinde und seit vier Jahren mit dem Ortsmittefest untrennbar verknüpft: Das Mittelalterlager im Gemeindepark hat am Wochenende viele neugierige Besucher angelockt. Mit seinen gewundenen Wegen und dem Rasen als Fläche wie gemacht dafür, konnte man durchaus dem Gedanken etwas abgewinnen, dass sich das Mittelalter-Dörfchen auch das ganze Jahr über dort gut machen würde.
Mit Attraktionen wie Gaukler-, Feuer- oder orientalische Tanzshow zog es Besucher jedes Alters an. Daneben begeisterten von Freitagnachmittag bis Sonntagabend auch Spielleute, Schmiedekunstvorführungen und die Möglichkeit, ein Foto mit einem echten Weißkopf-Seeadler auf der Faust bei der Falknerei zu erhalten – wahlweise mit dem eigenen Handy oder per Sofortbild.
Handwerkskunst und kulinarische Genüsse im Mittelalterlager in Oftersheim
Zauberhafte Holzskulpturen lenkten genauso die Aufmerksamkeit auf sich wie kühne Krieger vom Heerlager in voller Kampfmontur, deren Schauzelte einen weiteren Einblick in das lange zurückliegende „dunkle Zeitalter“ ermöglichten. Auch ein Blick in die Zukunft war machbar – bei der Wahrsagerin. Edler Schmuck und Räucherware verzauberten Auge und Nase. Der Duft vom im Holzofen Gebackenem lockte schon von weitem, so dass viele sich Stockbrot, Flammkuchen oder andere Leckereien, wie Flammlachs, die „fluffigsten Dampfnudeln“ oder den „gemüsigsten Eintopf“ gönnten. Das Mittelalterlager hatte somit einmal mehr ideale Ergänzungen und tolle Alternativen zu den traditionellen Festspeisen gleich nebenan auf dem großen Platz beim Ortsmittefest zu bieten.
Spannend erzählte Märchen und Holzschwerter erfreuten die Kleinen zusätzlich, die mal den Geschichten mit großen Augen folgten und sich mal im (ungefährlichen) Schwertkampf übten. Ein Hauch von Mystik und Abenteuer wehte so durch das Herz der Gemeinde. Sogar ein Quäntchen mehr bei Schamanin und Künstlerin Freya Tanja Wunder und Bernsteinschleifer Torsten Hauk. Über ihrem liebevoll gestalteten Holzstand: Ein riesiges Hirschgeweih als Eyecatcher, der als „Traumfänger“ fungierte. Auf die reiche Auslage zeigend, meinte sie: „Wir fertigen selbst an und erklären gerne“, so die Expertin für nordisch-keltischen Schamanismus aus Ramberg.
Torsten Hauk, dessen Sonnensteinanhänger an Lederbändern viel Zuspruch fanden, lobte nicht nur die Veranstaltung, sondern auch die Gemeinde: „Wir kommen schon mehrere Jahre immer gerne wieder, weil der Platz schön ist und auch, weil die Organisation so gut ist. Zum Beispiel gab es kurz ein Problem mit dem Wasser, das aber sofort behoben wurde. Ein großes Lob an die Veranstalter und Helfer!“
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