Oftersheim. Das wechselhafte Wetter aus Sonne, Niesel- und Platzregen konnte die motivierte Meute nicht von der Müllsammelaktion „K-BAM – Kein Bock auf Müll“ abhalten. Bereits zum dritten Mal wurde diese vom Jugendzentrum (Juz) Oftersheim organisiert, das zweite Mal davon im Wald.
2021 hatten sie gestartet und im vergangenen Jahr im Ort gesammelt. Ebenfalls bei strömenden Regen, erinnert sich Eva Leibig, Leiterin des Juz, die noch auf besseres Wetter hoffte. „Die Kinder brennen auf die Müllsammelaktion“, versicherte sie und das war auch deutlich sichtbar. Schon vor dem Start waren diese fleißig mit Müllbeuteln und Zangen auf Erkundungstour. Neben dem Schmutz erregten aber auch kleine Tiere wie Regenwürmer die Aufmerksamkeit der Kinder.
Ebenfalls Teil der Aktion war die Natur-AG mit Leiter Peter Rösch sowie die Pfadfinder Oftersheim. Gerlinde, Helmut und Sascha Welter vom Förderkreis Wildgehege organisierten die Versorgung der Hungrigen nach Abschluss des Müllsammelns. Außerdem verteilten sie Kappen, um die Kinder vor dem Regen zu schützen. Jedes Wochenende sammeln sie selbst, laut Welter, Müll um das Gehege. Häufig kommen allein dort zwei Eimer zusammen. Außerdem lassen viele Besucher des gern genutzten Pavillons am Gehege ihren Unrat einfach liegen und das, obwohl ein Mülleimer dort dransteht. Besonders Zigarettenstummel seien laut Sascha Welter zu finden. In zweiter Reihe im Wald außerdem einiges an Toilettenpapier und Taschentücher „auch das gehört heute dazu“, lacht Sebastian Längerer, Leiter des Juz.
Müllsammelaktion in Oftersheim: Wettbewerb in Sachen Kippen
Das Motto der Jugend war „nicht erst kennenlernen, sonders gleich loslegen“, trotzdem wurde ein Kreis zur Einteilung der Gruppen gebildet. Insgesamt 35 Personen, davon 15 Kinder und neun Pfadfinderinnen, die Jungs waren durch eine Prüfung verhindert, sowie das Leitungs- und Vorstandsteam des Juz teilten sich in Fünfergruppen auf. Die Trupps verteilten sich entlang des Wildgeheges auf drei Achsen in den Wald, dazu standen Karten mit den Routen für die Gruppenführer bereit.
Eine Route führte an den Parkplatz zum Spielplatz am Rand des Waldes – dieser Gruppe schloss auch ich mich an. Geleitet wurde sie von Eva Leibig sowie den Pfadfinderinnen Charlie und Marie. Außerdem waren die Kinder Elias, Tim, Lukas und Emi dabei. Für die Gruppe gab es einen Müllsack, den Marie aufhielt, damit alle ihr Gefundenes hineinwerfen konnten.
In kürzester Zeit landeten Schnüre, Haarspangen, Bananenschalen, Bonbonpapiere, Papiertaschentücher, Flaschen und andere Verpackungen im blauen Sack. Die Kinder machten einen kleinen Wettbewerb daraus, wie viele Zigarettenstummel sie finden würden. Und das waren erschreckend viele: 50 Kippenreste in nur 15 Minuten! Besonders auf dem Parkplatz und dem dahinter angrenzenden Wald gab es eine Menge Unrat, der aufgesammelt werden wollte. Kaugummis, Tabletten, Blumenübertöpfe, Tüten, Alufolie, Kleberflaschen, Dönerverpackungen und Plastikdeckel von To-go-Bechern gelangen in die Greifer der Zangen. Mit Eifer war die Gruppe bei der Sache. Sie hatten dabei keine Scheu, auch mal zu buddeln, um etwas vergrabene Dinge ans Licht zu holen – zum Beispiel einen Ball.
Bis 13 Uhr waren die Gruppen getrennt in ihren jeweiligen Gebieten unterwegs. Dann kamen alle zur wohl verdienten Stärkung am Wildgehege zusammen. Und sie waren sich einig, dass diese Aktion das Bewusstsein dafür stärkt, keinen Müll im Wald zu hinterlassen. Es gilt: Was man selbst in den Wald hineinbringt, wird wieder eingepackt und zu Hause ordentlich entsorgt.
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