Oftersheim. Der große Müll wird weniger. Das ist zumindest das Fazit von Holger Pudack, der am vergangenen Wochenende mit anderen Bürgern zum achten Mal die Aktion „Gemeinsam für ein müllfreies Oftersheim“ organisiert hat. Und seine Erfahrung der vergangenen Jahre spricht dafür, dass im Gemeindegebiet zumindest weniger Menschen besonders sperrigen Abfall in der Natur entsorgen.
„Wir haben auch diesmal zum Beispiel wieder einen Fahrradrahmen und eine Mikrowelle gefunden“, berichtet Pudack im Gespräch mit dieser Zeitung. „Aber früher waren es mehr Sachen von dieser Größe.“ Stattdessen seien Zigarettenkippen und -schachteln sowie zum Beispiel Süßigkeitenverpackungen immer noch in geraumen Mengen in der Natur zu finden. Gemeinderatsmitglied Patrick Alberti (Grüne) – ebenfalls Teil des Organisationsteams – teilt auf Anfrage dieser Zeitung sogar mit, alte Zimmermappen des Achat-Hotels gefunden und entsorgt zu haben.
Neun Ehrenamtliche sammeln in Oftersheim Müll
Insgesamt waren es diesmal neun Menschen, die sich an der Aktion beteiligt haben – ehrenamtlich. „Es waren leider etwas weniger als sonst“, bedauert Holger Pudack. „Diesmal kam alles aber auch sehr kurzfristig zusammen und für einige war das sicher zu wenig Vorlauf.“ So hätten sich die üblichen Beteiligten zwar alle schon für sich selbst Gedanken gemacht, einen Termin gab es aber lange Zeit nicht. „Im täglichen Trubel ist das ein bisschen untergegangen“, erklärt Pudack. Den Ausschlag gab letztlich eine Anfrage von Achim Oelschläger – der sich dann auch am selbst beteiligt hat – in der jüngsten Gemeinderatssitzung. „Das war der finale Kick, um doch noch etwas auf die Beine zu stellen. So kurzfristig bot sich dann nur dieser Samstag an, jetzt steht ja auch schon Ostern bevor, wo auch viele weg sind.“
Insgesamt drei Stunden waren die fleißigen Müllsammler und -beseitiger schlussendlich unterwegs, was dem üblichen Zeitraum der vergangenen Jahre entspreche. Der Weg führte das Team vom Rettungszentrum aus auf beide Seiten der Bahnlinie entlang der dortigen Fahrradwege, die in Richtung Hardtlache und Aussiedlerhöfe beziehungsweise zum Friedhof führen. „Zu dritt sind wir dann noch zwischen den Abfahrten Oftersheim-Mitte und Hardtwaldsiedlung entlanggegangen mit anschließendem Schwenk Richtung Friedhof und haben dann im dortigen Umfeld noch weiter gesammelt“, fasst Pudack den Ablauf zusammen.
Hilfe von der Gemeinde Oftersheim
Trotz der etwas geringeren Helferzahl und des weniger werdenden Sperrmülls sei am Ende einiges zusammengekommen. „Es ist gut gelaufen“, findet Pudack. „Wobei gut da natürlich relativ ist.“ Die Gemeinde stellt den Ehrenamtlichen im Übrigen ein Fahrzeug sowie Greifzangen zur Verfügung, was Bernd Hertlein – beschäftigt im Rathaus und ebenfalls einer der Helfer – organisiert. Anschließend kümmert sich Oftersheim dann zudem um die Entsorgung des aufgesammelten Abfalls. Und der hat auch diesmal wieder die Pritsche eines VW-Busses gefüllt.
Für Holger Pudack steht es nicht zur Debatte, ob er sich auf künftig an solchen Aktionen beteiligen wird – man hört ihm an, dass das für ihn selbstverständlich ist. Und so soll es auch in den kommenden Jahren wieder Auflagen von „Gemeinsam für ein müllfreies Oftersheim“ geben.
Kooperation mit der HG Oftersheim/Schwetzingen
Allerdings könnte sich in der Gemeinde sogar noch etwas mehr tun in dieser Hinsicht. So überlegen die Organisatoren, etwas Vergleichbares auch im Herbst dieses Jahres auf die Beine zu stellen. Und schon einige Monate davor – voraussichtlich im Juni – könnte sich in Kooperation mit den Handballern der HG Oftersheim/Schwetzingen etwas Neues ergeben.
Darauf sei, so Pudack, Grünen-Gemeinderat Patrick Schönenberg, der auch am Samstag mit vor Ort war, angesprochen worden. „Die Handballer planen wohl etwas und könnten sich vorstellen, das mit uns gemeinsam zu machen. Aber da sind wir jetzt noch ganz am Anfang der Planung und es gibt noch keine Details.“
Unabhängig von den Bemühungen der genannten Ehrenamtlichen steht am Samstag, 27. April, wieder eine Ausgabe von der „Kein Bock auf Müll“-Aktion des Jugendreferats bevor. Wie der zuständige Sebastian Längerer verrät, wird da eine Premiere erfolgen. Denn diesmal gibt es dabei erstmals eine Kooperation mit dem Asylkreis Oftersheim, zu der noch Details folgen sollen.
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