Oftersheim. Die Bürger der Hardtwaldgemeinde haben sich am Volkstrauertag zum Gedenken der Kriegsopfer in der Trauerhalle des Oftersheimer Friedhofs getroffen. Nach dem Musikstück „Santa Angela“ von Georg Stich, gespielt vom Musikverein unter der Leitung von Andreas Schnell, begrüßte der neue Bürgermeister Pascal Seidel die Teilnehmer und zeigte sich erfreut darüber, dass das Gedenken nach zweijähriger Corona-Einschränkungen erstmals wieder in einer größeren Ausgabe stattfinden könne.
Nach Dankesworten an Anja Drake vom Friedhofsamt für die Organisation, Peter Mark als Vorsitzender des Sozialverbandes VdK Oftersheim und Pfarrer Tobias Habicht für deren nachfolgende Redebeiträge, würdigte Seidel auch den Musikverein und den Gesangsverein Germania für deren musikalische Umrahmung. Dank sprach Seidel auch der Feuerwehr und dem Deutschen Roten Kreuz für die Entsendung einer Abordnung aus.
Im Mittelpunkt des Gedenktages stehen die Opfer der Weltkriege. Seidel erinnerte in seiner Ansprache an die Zerbrechlichkeit des bei hierzulande seit 77 Jahren währenden Friedens. Gerade der seit 24. Februar dieses Jahres tobende Krieg in der Ukraine vermittle teilweise das Gefühl von Hilflosigkeit. Sowohl Deutschland als auch die Gemeinden selbst zeigten eine unvorstellbare Empathie und unterstützten die Kriegsopfer in deren Land und vor Ort in den Gemeinden als Zufluchtsstätte.
Im Verlauf seiner Rede erläuterte Seidel die Chance, dass ehemalige Kriegsgegner wie zum Beispiel Frankreich und Deutschland durchaus zu Freunden und Verbündeten werden könnten. Am Ende gedachte der Verwaltungschef allen Opfern von Gewalt und Krieg, an Kinder, Frauen und Männer aller Völker und schloss mit dem Zeichen der Hoffnung auf Versöhnung unter den Menschen und Völkern.
Einsatz für Frieden
Der Gesangschor Germania unter der Leitung von Willi Egler umrahmte die Gedenkfeier mit dem Lied „Herr Deine Güte“ und Peter Mark vom Sozialverband VdK brachte seine Gedanken zu allen Opfer aller Kriege zum Ausdruck. Aber besonders die vier Millionen Flüchtlinge des Ukrainekrieges – davon alleine eine Million in Deutschland – standen im Vordergrund. Frieden sei nur zu erreichen, wenn sich alle dafür einsetzten, im Kleinen wie im Großen, hob Mark hervor. Seinen ganz besonderen Dank sprach er an die Bürger aus, die aktuell in vielfältigster Weise helfen. Frieden sei ein sehr zerbrechliches Gut, bei dem Achtsamkeit von jedem Einzelnen gefragt sei.
Mit dem Musikstück „Meinem Jesum“, interpretiert vom Musikverein, folgte die Überleitung zum Redebeitrag Pfarrer Tobias Habichts. Einleitend mit dem Wunsch „Manchmal möchte ich eine Taube sein, die immer im Frieden leben möchte, ohne Angst schlafen zu gehen, ohne Hass und Vorurteile“ machte er den Zuhörern klar, dass dies ein Wunsch, aber auch eine Aufforderung und Aufgabe sei, daran mitzuarbeiten. „Ich wünsche mir viele weiße Friedenstauben, die zusammenhalten wie in einem Taubenschwarm. Wir sind alle verbunden wie ein Puzzleteil mit anderen.“ Mit den Worten „Manchmal möchte ich eine weiße Taube sein, mit euch zusammen und mit Gottes Hilfe“, schloss Habicht seine Gedanken zum Volkstrauertag.
Im Anschluss an die „Irischen Segenwünsche“ durch den Gesangsverein Germania spielte der Musikverein „Ich hatt’ einen Kameraden“. Währenddessen setzte sich der feierliche Gedenkzug, angeführt von den Abordnungen der Freiwilligen Feuerwehr und dem Roten Kreuz, Ehrengästen und Bürgern in Bewegung, um am Denkmal die Ehrenkränze niederzulegen.
Mit Dankesworten von Bürgermeister Pascal Seidel, dem „Vater Unser“, der deutschen Nationalhymne und der europäischen Hymne endete die Gedenkveranstaltung.
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