Migration

Oftersheim bittet um Unterstützung für Flüchtlinge

Die Gemeinde Oftersheim sucht nach wie vor Unterkünfte und Wohninventar für Flüchtlinge. Das Ordnungsamt ruft dazu auf, zur Verfügung stehenden Wohnraum zu melden.

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PM Gemeinde Oftersheim
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Das Ordnungsamt bittet Menschen, die Wohnraum für Flüchtlinge zur Verfügung stellen können, sich zu melden. © Gemeinde

Oftersheim. „Die steigenden Flüchtlingszahlen stellen Städte und Gemeinden vor immer größere Herausforderungen“, schreibt die Gemeinde von Oftersheim zu ihren eigenen Anstrengungen, selbst Menschen aufzunehmen. Bei einem Flüchtlingsgipfel hätten sich der Bund und die Länder darüber auseinandergesetzt, wie die Unterbringung und Versorgung von Flüchtlingen solidarischer finanziert und besser organisiert werden könne.

„Das ist kein leichtes Unterfangen“, heißt es dazu aus dem Rathaus. „Bezahlbarer Wohnraum ist ein knappes Gut, auch in Oftersheim. Aber wir haben schon mehrmals gezeigt, dass wir vor Ort als Gemeinschaft Lösungswege finden. Zum Beispiel in der Flüchtlingskrise 2015 und nach dem Zweiten Weltkrieg, als wir viele vertriebene Menschen untergebracht haben. Auch Oftersheim muss derzeit immer mehr Menschen unterbringen.“

Dazu gehörten auch Flüchtlinge aus der Ukraine, um vorübergehend in der Gemeinde zu leben. „Sie haben sich vor dem russischen Angriffskrieg in Sicherheit gebracht“, heißt es in der Pressemitteilung weiter.

Vor allem Ukrainer sind in Oftersheim

Mitarbeiter des Ordnungsamtes seien immer dabei, wenn Menschen vorübergehend ein Dach über dem Kopf brauchten. „Sie helfen, wo sie können. Aber sie können nur helfen, wenn es auch Wohnraum gibt. Wenn Sie ein Zimmer oder eine Wohnung oder vielleicht sogar ein Haus vorübergehend zu vermieten haben, wären wir dankbar, wenn Sie uns dabei unterstützen, geflüchtete Menschen unterzubringen, derzeit vor allem Menschen aus der Ukraine“, so der Aufruf der Gemeindeverwaltung. Ewelina Bejcar-Schwab vom Ordnungsamt nimmt per E-Mail an die Adresse ordnungsamt@oftersheim.de oder unter Telefon 06202/ 59 71 33 entsprechende Informationen an. Bürgermeister Pascal Seidel bedankt sich im Schreiben vorab für die Unterstützung.

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Hintergrund der Unterbringung von Flüchtlingen: Wenn Flüchtlinge in Deutschland ankommen, werden sie registriert und kommen zunächst in sogenannte Ankunftszentren. Im Rhein-Neckar-Kreis steht das Ankunftszentrum in Heidelberg. Hier erhalten sie einen offiziellen Ankunftsnachweis, der dazu berechtigt, staatliche Leistungen zu beziehen, wie etwa Unterbringung, medizinische Versorgung und Verpflegung.

Das Landratsamt verteilt schließlich nach einem festen Schlüssel die Flüchtlinge auf die Kommunen. Die Städte und Gemeinden sind dann für die Menschen zuständig.

Eng, aber menschenwürdig

„Oftersheim muss den Menschen Wohnraum zur Verfügung stellen und ist auch dafür verantwortlich, notwendiges Inventar anzuschaffen wie zum Beispiel einen Herd zum Kochen, einen Spind und ein Bett. Wegen der Wohnungsnot müssen sich Geflüchtete aber auch Wohnraum teilen“, schildern die Oftersheimer Verantwortlichen. So seien unter anderem elf Menschen gemeinsam in einem Wohnhaus untergebracht worden, das von der Gemeinde angemietet werden konnte, sowie ein Ehepaar in einem Zimmer einer Wohnung. „Die Menschen teilen sich dann Küche und Bad. Es ist eine menschenwürdige Unterbringung, aber auf engem Raum“, erläutert die Gemeindeverwaltung in ihren Ausführungen zur Thematik abschließend.

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