Gemeindepark

Oftersheim erlebt einen doppelt musikalischen Abend

Das Picknick-Open-Air mit Vorführung des Films "Yesterday" sowie Vorprogramm mit Band sorgt trotz unsicherer Wetterlage für großen Andrang.

Von 
Maria Herlo
Lesedauer: 
Trotz des Regens harren die Besucher beim Open-Air-Kino mit Picknick im Gemeindepark aus. Obwohl der Samstag generell regnerisch war, hatten noch kurz vor Beginn einige Menschen in der Oftersheim-Facebookgruppe nach Tickets für die ausverkaufte Veranstaltung gesucht. © Lenhardt

Oftersheim. Es hätte ein Abend wie aus einem Guss sein können, denn bis vor Filmbeginn dauerte die Zitterpartie, ob es nun doch noch stärker regnen wird oder nicht. Nach allmählich einsetzendem Nieselregen, der jedoch der guten Stimmung keinen Abbruch tat, war das Glück dann doch aufseiten der Veranstaltungsbesucher. Kurz nach Filmbeginn hörte es auf zu regnen.

Schon vor 20 Uhr kamen die Besucher in Scharen, bevölkerten den Gemeindepark und machten es sich mit Picknickkörben, Decken, Klappstühlen und -hockern gemütlich. Sie genossen das mitgebrachte Essen und die Getränke wie auch die gesellige Atmosphäre. Für einen vorzüglichen musikalischen Auftakt sorgten die drei befreundeten Musiker Mathias Buchta (Gitarre), Tobias Nessel (Percussion) und Dominik Steegmüller (Gesang). Sie brachten Pop-Songs zu Gehör, die zum Mitsingen und zum Tanzen einluden. „Seit vielen Jahren schon gibt es diese Veranstaltungsreihe“, sagte Bürgermeister Pascal Seidel in seiner Begrüßungsansprache, „und wir hoffen, dass sie auch die nächsten Jahre stattfinden kann“.

Hellauf begeistert war er von der großen Resonanz und wie gut das Picknick-Open-Air von der Bevölkerung angenommen wird, die Veranstaltung von Samstagabend war ausverkauft. Sein Dank galt allen, die sich für die gute Organisation verantwortlich zeichneten, zunächst der Band, der Technik für die gute Qualität des Sounds, den Hausmeistern, die alles aufgebaut hatten, den Mitarbeitern der Gemeindeverwaltung und insbesondere dem Kulturamtsleiter Guido Hillengaß. „Wir waren im vergangenen Jahr auch hier und es hat uns sehr gut gefallen“, sagte Dorothee Winter, eine ältere Dame, die mit ihren Freundinnen die Veranstaltung besuchte und viel Freude daran hatte. „Es ist ein Abend zum Genießen und die Seele baumeln zu lassen“, fand auch Besucher Hans Ulrich Großmann, der es sich mit seiner Familie auf einer Decke bequem machte und nur ab und zu aufstand, um mitzuklatschen und zu tanzen. „Die Musiker sind einfach klasse“, ergänzte er noch.

Für jede Stilrichtung

Zu Recht bekamen sie immer wieder großen Beifall, sie warteten nicht nur mit einem facettenreichen Repertoire von aktuellen Songs und Klassikern auf, sondern heizten wunderbar die Stimmung an. Dominik Steegmüller begeisterte dabei mit seiner wunderbaren Stimme, die sich jeder Stilrichtung hervorragend anpasste, und seiner unterhaltsamen, humorvollen Moderation. Die hervorragende Musikalität des Trios zeigte sich in Songs wie „Man in the Mirror“ (Michael Jackson), „Here I Go Again“ (Whitesnake), „Let It Be“(The Beatles) oder in „You Can Call Me Al“ (Paul Simon). Als hervorragender Sänger mit differenzierter Phrasierung brillierte Steegmüller auch in „Catch & Release“ (Matt Simons), „Underdog“ (Alicia Keys) oder „Hotel California“ (Eagles), von Buchta und Nessel mit souveränem Timing begleitet. Die wuchtigen Riffs und hymnischen Refrains brachten Bewegung in die Zuhörermenge, wobei Steegmüller als hervorragender Tänzer die Schrittfolgen vorgab. Das Publikum ließ die drei erst nach Zugaben und langem Applaus von der Bühne gehen.

Mehr zum Thema

Musik im Park

"Paddy goes to Holyhead" in Oftersheim: Gute Musik, lustige Sprüche

Veröffentlicht
Von
Volker Widdrat
Mehr erfahren
Gemeindepark

"Musik im Park": Panik Syndikat begeistert mit Udo Lindenberg Tribute in Oftersheim

Veröffentlicht
Von
Volker Widdrat
Mehr erfahren
„Musik im Park“

„Musik im Park“ in Oftersheim: Spontaneität mit langer Vorausplanung

Veröffentlicht
Von
Lukas Heylmann
Mehr erfahren

Begeisterung beim Publikum löste auch der Film „Yesterday“ aus, der bei einsetzender Dunkelheit auf der großen Leinwand vorne gut zu sehen war. Regisseur Danny Boyle erzählt mit dem Film ein Märchen, in dem der mittelmäßige Singer-Songwriter Jack (Himesh Patel) zum Medium für das Werk einer der berühmtesten Bands der Welt wird, die Generationen geprägt hat und ohne die auch ein Sänger wie Ed Sheeran nicht denkbar wäre: The Beatles. Übrigens war er im Film ebenfalls zu sehen, als er selbst. Eines Nachts wird Jäck während eines mysteriösen globalen Stromausfalls von einem Bus angefahren. Danach stellt sich heraus, dass er der Einzige ist, der sich an die Beatles erinnern kann. Zuerst glaubt er, dass seine Managerin Ellie (Lily James) und seine Freunde ihn reinlegen wollen, aber auch in Google findet er unter „Beatles“ nur Käfernamen. Für ihn stellt sich die Frage: Muss man deren Werk nicht vor dem endgültigen Vergessen retten? Und genau das tut er, quasi aus moralischer Verpflichtung. Dieser sehenswerte Film, in dem der Schauspieler Himesh Patel alle Beatles-Songs selbst singt, ist als Hommage an die Beatles gedacht und gleichzeitig als Kritik an der gegenwärtigen Musikindustrie.

Freie Autorin

Copyright © 2025 Schwetzinger Zeitung