Musik im Park

„Paddy goes to Holyhead“in Oftersheim: Gute Musik, lustige Sprüche

Rund 350 Besucher lauschen bei den sehr hohen Temperaturen den Liedern von Paddy Schmidt und Almut Ritter. Der Gemeindepark bietet dazu - auch dank des Schattens - die richtige Atmosphäre.

Von 
Volker Widdrat
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Almut Ritter mit der Geige und Sänger Paddy Schmidt an der Gitarre begeistern das Publikum bei „Musik im Park“. © Volker Widdrat

Oftersheim. „Musik im Park“ bei über 30 Grad – das geht gut, wenn man den Schatten sucht und genügend Wasser trinkt. Bürgermeister Pascal Seidel freute sich, dass so viele Menschen trotz der hohen Temperaturen den Weg zu der Musikveranstaltung im Gemeindepark gefunden hatten. Bei dem sonntäglichen Open-Air war dieses Mal ein hochkarätiges Duo der Gruppe „Paddy goes to Holyhead“ zu Gast.

Sänger Paddy Schmidt mit Gitarre und Mundharmonika sowie die Geigerin Almut Ritter spielten für rund 350 Zuhörer traditionelle irische Folksongs und eigene Stücke. Seidel dankte den Kollegen des Bauhofs für die Ausgabe der Stühle, der evangelischen Kirchengemeinde für ein eventuelles Ausweichquartier bei schlechtem Wetter, der Firma Pfitzenmeier als Sponsor des Konzerts und seiner Mitarbeiterin Ute Walter, die die Reihe „Musik im Park“ immer federführend organisiert.

Der Gemeindepark ist bei dem Open-Air-Konzert mit dem Duo aus der Besetzung von „Paddy goes to Holyhead“ gut belagert mit begeisterten Zuhörern. © Widdrat

Paddy Schmidt, bürgerlich Harald Kligge, ist der Gründer der Folk-Rock-Band „Paddy goes to Holyhead“, die es in den 1990er Jahren mit dem Album „Ready for Paddy?“ in die deutschen Album-Charts schaffte. Die Gruppe trat schon auf Festivals mit Künstlern wie Herbert Grönemeyer, BAP oder The Dubliners und The Pogues auf.

Virtuoses Spiel von "Paddy goes to Holyhead" in Oftersheim

Der 60-jährige Paddy ist bekannt für seine markant-rauchige Whiskystimme und sein virtuoses Spiel an der keltischen Mundharmonika. Almut Ritter brachte neben der Fiedel auch die kleine Concertina zu Gehör. Das handliche Balginstrument mit Stimmzungen als Tonerzeuger ähnelt einem Akkordeon, hat aber im Gegensatz dazu keine fest verbauten Akkorde, sondern durchgängig Einzeltöne. Bei der musikalischen Reise über die Grüne Insel kam auch die Tin Whistle als beliebtestes Instrument der schottischen, irischen und keltischen Musik zum Einsatz. „Leaving of Liverpool“ war das erste Stück, gewidmet Trainer Jürgen „Kloppo“ und seinem FC Liverpool. „Was ist der Unterschied zwischen einer irischen Hochzeit und einer irischen Beerdigung? Ein Betrunkener weniger!“ Paddy wäre nicht Paddy ohne solche lustigen Sprüche.

Der uralte „Raggle Taggle Gypsy“ und der Paddy-Song „The Titanic“ folgten. Letzterer über den legendären Oceanliner, gebaut im irischen Belfast von irischen Dockarbeitern, konstruiert von irischen Ingenieuren. Schmidt musste aufpassen, dass er sich bei der heißen Sonne nicht die Lippen an der Mundharmonika verbrannte. Getanzt wurde auch nicht zu „Here’s to the People“ und „Whiskey when I am dry“, dafür war es viel zu warm. Mitklatschen ging aber immer, etwa bei „Doolin“, dem Song über den kleinen irischen Fischerort im County Clare. Mit den Stücken „Bound Around“, „Love Song No. 90“ und vor allem „Johnny went to War“ hat „Paddy goes to Holyhead“ schon jede Menge Erfolg gehabt. Auch die Eigenkompositionen waren alle in den Charts.

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Weiter ging es mit dem Zusammenspiel von Geige, Mundharmonika und Gitarre. Der Paddy-Song „Vincent“ erzählt vom Maler van Gogh, der erst nach seinem Tod zu Weltruhm gelangte. „Seldom Sober“ von The Dubliners klang über die Wiese. Der Songtext von „Far away“ beschreibt eine Person, die in die Ferne reisen muss. Sie verlässt ihren Heimatort, überquert das Meer und reist weg, ohne zu wissen, was passieren wird. Paddy Schmidt hat ja auch ein Buch geschrieben über seine abenteuerliche Fahrt mit der Harley zum Nordkap.

Zugabe mit viel Applaus bei "Musik im Park" in Oftersheim

Mit „Streets of London“, dem Klassiker von Ralph McTell, der Riesenerfolg Anfang der 1970er Jahre, ging es in die erste Zugabe. Paddy Schmidt und Almut Ritter durften aber erst mit „A Last Song“ nach viel Applaus von der Bühne gehen.

Beim Picknick-Open-Air-Kino am Samstag, 1. Juli, um 20.15 Uhr ist der Film „Yesterday“ zu sehen. Das musikalische Vorprogramm bestreiten Buchta, Nessel und Steegmüller. Der Kartenvorverkauf läuft, es gibt keine Abendkasse und keine Bewirtung. Zum Abschluss der kleinen „Musik im Park“-Reihe am Sonntag, 13. August, um 17 Uhr tritt Naro Vitale aus Mannheim auf, Selbstbezeichnung der „singende Pizzabäcker“.

Freier Autor Volker Widdrat ist freier Mitarbeiter.

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