Oftersheim. Eine Viertelstunde dauerte die öffentliche Sitzung des Gemeindewahlausschusses am Dienstagabend, dann war die Beschlussfassung über die Zulassung der Bewerbungen für die Bürgermeisterwahl am Sonntag, 18. September, in trockenen Tüchern.
Der Vorsitzende, Bürgermeister a.D. Helmut Baust, durfte nur wenige interessierte Zuschauer begrüßen. Zuerst verpflichtete er die im März gewählten Mitglieder des Gemeindewahlausschusses per Handschlag. Im Gremium sind die fünf Gemeinderäte Karlheinz Urschel (FWV), Professor Dr. Dr. Jens Wagenblast (CDU), Dr. Martin Wilmes (Grüne), Jens Rüttinger (SPD) und Peter Pristl (FDP) vertreten. Als deren Stellvertreter fungieren Kerstin Schnabel (FWV), Tillmann Hettinger (CDU), Patrick Alberti (Grüne), Gudrun Wipfinger-Fierdel (SPD) und Carmen Kurz-Ketter (FDP). Als Bausts Stellvertreter für den Vorsitz waren einstimmig per Akklamation Michael Seidling (FWV) und Annette Dietl-Faude (CDU) sowie sein Amtsvorgänger Bürgermeister a.D. und Ehrenbürger Siegwald Kehder bestimmt worden.
Die Bewerbungen für die Bürgermeisterwahl seien eingehend geprüft worden, stellte Baust fest. Die drei Kandidaten, der amtierende Bürgermeister Jens Geiß sowie die Bewerber Pascal Seidel und Samuel Speitelsbach, hatten ordnungsgemäß eine Wählbarkeitsbescheinigung und eine eidesstattliche Versicherung eingereicht. Damit könnten alle drei „bedenkenlos zur Wahl zugelassen werden“, erklärte Baust. Geiß und Seidel waren bei der Sitzung anwesend, Speitelsbach war wie erwartet nicht erschienen.
Reihenfolge per Losentscheid
Die Reihenfolge auf dem Wahlzettel wurde durch Los entschieden. Wahlleiter Jens Volpp gab zwei Zettel mit den Namen der anwesenden Kandidaten in eine Box, Vorsitzender Baust durfte ziehen. Jens Geiß mit der Berufsangabe Bürgermeister wird auf dem Wahlzettel ganz oben stehen, gefolgt von Pascal Seidel mit der Berufsangabe Diplom-Verwaltungswirt FH und Samuel Speitelsbach (ohne Berufsangabe) an dritter Stelle.
Gewählt ist am 18. September, wer mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen auf sich vereint. Entfällt auf keinen Bewerber mehr als die Hälfte der gültigen Stimmen, so findet eine Neuwahl statt, bei der auch neue Bewerber zugelassen sind. Als Termin für eine etwaige Neuwahl ist der Sonntag, 2. Oktober, festgesetzt worden. Das Ende der Einreichungsfrist für Bewerbungen für einen zweiten Wahlgang ist am Mittwoch, 21. September, um 18 Uhr.
Die Vorstellung der Bewerber findet am Montag, 12. September, um 19 Uhr in einer öffentlichen Versammlung in der Roland-Seidel-Halle, ehemals Kurpfalzhalle, statt. Geiß und Seidel haben ihre Teilnahme für den Livestream bereits zugesagt, teilte Volpp mit. Sollte der 35-jährige Speitelsbach zu dem Termin kommen, wäre er ebenfalls für die Kandidatenvorstellung zugelassen, so der Wahlleiter.
Der dritte Bewerber um den Bürgermeisterposten ist in Baden-Württemberg kein Unbekannter. Schon mehr als 90-mal hat der Dauerkandidat versucht, den Chefsessel eines Rathauses zu holen. Bislang immer ohne Erfolg. Vergangenes Jahr war er gegen Bürgermeister Stefan Weisbrod bei der Wahl in Reilingen angetreten.
Die Amtszeit des gewählten Bürgermeisters beträgt acht Jahre. Wahlberechtigt sind Deutsche im Sinne des Grundgesetzes sowie Staatsangehörige eines anderen Mitgliedstaates der Europäischen Union, die am Wahltag das 16. Lebensjahr vollendet haben, seit mindestens drei Monaten in der Gemeinde Oftersheim mit Hauptwohnung wohnen und nicht vom Wahlrecht ausgeschlossen sind.
Wahlschein für Briefwahl
Wer bei der Bürgermeisterwahl am Sonntag, 18. September, per Briefwahl abstimmen möchte, braucht einen Wahlschein, der im Bürgerbüro des Rathauses schriftlich beantragt werden muss, auch durch Fax oder E-Mail. Eine telefonische Antragstellung ist nicht möglich. Die bequeme Beantragung eines Wahlscheins geht auch per Internet. Bei Aufruf des Links „Wahlscheinantrag zur Bürgermeisterwahl“ gibt es ein Erfassungsformular für die Antragsdaten. Dieser Dienst steht bis Donnerstag, 15. September, 12 Uhr, zur Verfügung, heißt es dazu auf der Homepage der Gemeinde.
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