Waldbegehung

Oftersheimer Bäume leiden durch Klimawandel

Die Försterin Anna Haas vom Landratsamt Rhein-Neckar macht bei einer Exkursion durch den Oftersheimer Hardtwald  auf die Folgen des Klimawandels in der Region aufmerksam.

Von 
Kevin Rosenberger
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Anna Haas (Mitte) erklärt den Teilnehmern anhand von Plakaten die aktuelle Lage des Waldes. © Rosenberger

Oftersheim. Die steigenden Temperaturen, die, wie sich Wissenschaftler fast durchweg einig sind, durch den Klimawandel hervorgerufen werden, sind auf der ganzen Welt zu spüren. Die Eiskappen der Pole schmelzen, Landstriche verdörren, es gibt Waldbrände und Fluten – darüber berichten die Medien inzwischen fast täglich.

Die Lage durch Klimawandel ist auch in der Kurpfalz kritisch

Auch wenn die Lage in Oftersheim noch vergleichsweise weniger bedrohlich scheint, kann auch in der Kurpfalz als einer der wärmsten Teile der Bundesrepublik ein kritischer Zustand diagnostiziert werden – beispielsweise im Oftersheimer Wald.

Rund die Hälfte der Gemarkungsfläche Oftersheims ist mit Wald bedeckt, er reinigt die Luft zum Atmen, speichert Wasser im Grund, kühlt bei Hitze und gibt tausenden von Tieren eine Heimat, erklärte Försterin Anna Haas bei einem informativen Spaziergang durch den Forst. Der Wald stecke in einer Krise, viele verschiedene Faktoren würden ihm zu schaffen machen: Allen voran die steigenden Temperaturen, die geringen Niederschlagsmengen der vergangenen Sommer und die geschichtliche Nutzung des Waldes für die Zwecke des Menschen.

Auf diese Aspekte ging die zuständige Försterin in Kooperation mit der Gemeinde Oftersheim bei einer fachlich aufbereitete Waldbegehung ein.

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„Ich habe mich aufgrund meiner Begeisterung für die Natur und dem Willen, etwas Gutes für die Allgemeinheit zu hinterlassen, dazu entschieden Försterin zu werden und Forstwirtschaft zu studieren“, so die junge Frau. Der Rundgang begann mit mit einem theoretischen Teil der anhand von Plakaten ins Thema einführte. Dabei schilderte sie den nicht allzu zahlreichen Teilnehmern die aktuelle Situation des Waldes und gab Prognosen, zu was es führen würde, sollten die Menschen nicht entsprechend einschreiten.

An einigen Stellen, wie beispielsweise aufgeschichteten Baumstämmen, zeigte Haas auf woran sich die mangelnde Baum beziehungsweise die Waldgesundheit festmachen ließe. Vor allem die einheimischen Baumarten, welche an festere Böden und kälteres Klima gewohnt seien, stünden am meisten auf der Kippe.

Ein großes Problem sei auch der Waldboden. Durch Jahrhunderte der Nutzung durch den Menschen habe der Untergrund große Schäden erlitten, es herrsche immer mehr Sand statt der ursprünglich fruchtbaren Erde vor. Dies sei eine nicht aufzuhaltende Abwärtsspirale, denn der sowieso schon geringe Niederschlag kann durch die versandeten Böden nicht mehr so gut aufgenommen werden.

Der örtliche Wald ist durch die Wetterveränderungen massiv bedroht

„Die größte Bedrohung für den örtlichen Wald sind ganz klar die Wetterveränderungen und der Klimawandel. Wenn man sich die Klimaprognose für die Zukunft betrachtet wird es ganz klar: Der Wald wird Schäden davon tragen. Als Försterin ist es meine Aufgabe alles zu tun um Vorkehrungen für die Zukunft zu ergreifen“, so Haas auf die Frage was die größte Bedrohung der Zukunft für den regionalen Forst sei.

Um etwas zu bewirken, müssten alle Beteiligen an einem Strang ziehen. Zum Abschluss der Waldbegehung gab sie noch ein paar Tipps für die Allgemeinheit: „Wir können und müssen uns alle hinterfragen wie wir es schaffen unseren CO2-Abdruck zu minimieren, das wäre ein erster Schritt. Doch im Bezug auf den Waldbesuch, gibt es einfache Regeln die jeder einhalten sollte. Keinen Müll liegen lassen, keinen Lärm machen und ganz wichtig: seinen Waldspaziergang genießen.“

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