Bauhof

Oftersheimer Bauhof und die Herausforderungen der Jahreszeiten

Die Vorbereitungsarbeiten beim Oftersheimer Bauhof für das Frühjahr laufen – auch wenn der Winterdienst sich noch in Bereitschaft halten muss - auf Hochtouren.

Von 
Lukas Heylmann
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Der Brunnen vor der Theodor-Heuss-Schule soll bepflanzt werden. Derzeit ist beim Bauhof die Vorbereitung in Arbeit. © Gemeinde

Oftersheim. Die alte Sepp-Herberger-Weisheit „Nach dem Spiel ist vor dem Spiel“ mag im Fußball als Sinnbild immer noch Gültigkeit haben, beim Oftersheimer Bauhof greift das geflügelte Wort aber eine Spur zu kurz. Denn wie dessen Leiter Jochen Barisch (kleines Bild) erläutert, gilt die Winterdienstbereitschaft noch bis Ende Februar – und kann je nach Wetterlage auch verlängert werden – gleichzeitig laufen die Vorbereitungen aufs Frühjahr schon im Hinter- und teils auch im Vordergrund.

So stehen neben der Bereitschaft die Arbeiten an, die zu den ersten warmen Tagen – und man weiß ja nie so ganz, wann diese tatsächlich kommen – erledigt sein müssen. So seien die Baumschnittarbeiten an den Gewächsen im Gemeindebesitz bereits größtenteils erledigt, wie Barisch berichtet. Als nächstes stehe nun die Unterhaltung der zahlreichen Spielplätze im Gemeindegebiet an.

Die Spielplätze in Oftersheim müssen für den Frühling bereitgemacht werden

„Da gibt es erst mal die Jahreskontrolle und einige Fräsearbeiten, außerdem müssen Blätter entfernt werden“, erklärt der Bauhofleiter. „Denn sobald es warm ist, wollen die Familien natürlich schnell mit den Kindern auf die Spielplätze, also müssen die entsprechend hergerichtet sein.“ Ein weiteres Bedürfnis, dass in Oftersheim im Zusammenhang mit sonnigem Frühlingswetter aufkomme: die Wasserversorgung auf dem Friedhof. „Sobald der erste Sonnenstrahl kommt, wird da das Verlangen groß“, sagt Barisch scherzhaft und lacht. Das sei allerdings nicht völlig unproblematisch. „Es kann durchaus sein, dass es danach noch mal Temperaturen unter dem Gefrierpunkt gibt und dann platzen die Hähne.“

Das bringt gut auf den Punkt, was das Ende des Winters und das beginnende Frühjahr für den Bauhof an Abwägen mit sich bringt. „Wir sind vom Wetter abhängig, anders kann man es nicht sagen“, gibt Barisch zu verstehen. „Ich stand auch schon im Februar im T-Shirt draußen und eine Woche später gab es wieder Schnee.“ Deshalb sei das Ende der Winterdienstbereitschaft nach Februar auch nur ein Richtwert und keine Garantie, aber deshalb könne man andere Arbeiten fürs Frühjahr nicht auf dann verschieben.

Diese Wiese – gegenüber des Friedhofs gelegen – gehörte im vergangenen Jahr zu den ersten Testflächen für seltenere Mäharbeiten, um beispielsweise Insekten Schutz zu gewährleisten. Diese Handhabe soll auch 2024 weitergehen. © Heylmann

Deutlich unproblematischer als die Gewährleistung des Wassers auf dem Friedhof sei da der Zeitpunkt für die Einschaltung der beiden Brunnen vor dem Rathaus und an der Ecke von Heidelberger Straße und Hardtwaldring. „Bis Ostern sollen die laufen. Da kann aber nichts gefrieren, weil das Wasser ja die ganze Zeit in Bewegung ist“, wie der Bauhofleiter versichert.

Säuber und Pumpen montieren: Oftersheimer Brunnen sollen bald wieder sprudeln

Mit dem Anschalten des Wassers ist es da allerdings nicht getan. „Zunächst muss man die Brunnen saubermachen und die Pumpen wieder montieren. Die bauen wir über den Winter ab. Und dann können wir warten, wann wieder der erste Brunnen schäumt“, witzelt Barisch und erinnert an die vier Vorfälle aus dem vergangenen Jahr, bei denen sich in dem Brunnen am Hardtwaldring Schaum gebildet hatte, nachdem Menschen Waschmittel ins Wasser gekippt hatten. Der Arbeitsaufwand und die daraus resultierenden Kosten für die Gemeinde waren nicht unbedingt gering. Auch deshalb kommentiert Barisch: „Ich hoffe mal, dass sie mittlerweile den Spaß dran verloren haben.“

Ein anderer Brunnen beschäftigt den Bauhof ebenfalls in der nahen Zukunft, allerdings aus erfreulicheren Gründen. So soll die im vergangenen Jahr geplante Bepflanzung des alten Brunnens auf dem Hof der Theodor-Heuss-Schule in den kommenden drei bis vier Wochen erfolgen. Welche Pflanzen genau auf der vorherigen Brunnenfläche wachsen sollen, befinde sich derzeit in der Planung. Noch zu bepflanzen sind außerdem die Baumstandorte in der Ernst-Barlach-Straße, wo kürzlich einige beschädigte Bäume entfernt werden mussten und nun ersetzt werden sollen.

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Wenn der Winterdienst dann tatsächlich bis November erledigt ist und ausgedient hat, beginnen für den Bauhof die Mäharbeiten auf den öffentlichen Wiesen der Gemeinde. Hier scheint sich eine Neuerung oder vielmehr ein Versuch aus dem vergangenen Jahr bewährt zu haben: das Verändern der Mähintervalle auf manchen Flächen.

Auf vier Wiesen, so vergangenen Mai die Maßnahme der Verwaltung, reduzierte der Bauhof die Mäharbeiten so, dass dort Wildkräuter wachsen konnten, die Insekten als Nahrungsgrundlage dienen sollten. Das betraf Flächen entlang der Bahnlinie sowie im Umfeld des Friedhofs. „Das wird für dieses Jahr so beibehalten“, versichert Jochen Barisch. „Vielleicht nehmen wir sogar noch die eine oder andere Wiese hinzu, aber dafür müssen wir uns erst die Situation ansehen.“ Damit meint er auch, ob der erste Schnitt überhaupt schon gesetzt werden muss, sprich in welcher Höhe die Wiesen aus dem Winter gekommen sind. Auch hier gilt also: Was gemacht wird, hängt stark vom Wetter ab.

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