Im Interview

Oftersheimer Hardtwaldhexen pflegen ihr Brauchtum

Die Vorsitzende der „Ofdascha Hardtwaldhexen“ Regina May spricht über die Zukunft und die Eigenheiten des Vereins - und darüber, was man braucht, um eine echte Hardtwaldhexe zu werden.

Von 
Lukas Heylmann
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Natürlich sind die Hardtwaldhexen nicht nur in Oftersheim tätig: Hier sind sie beim diesjährigen Fasnachtsumzug in Schwetzingen zu sehen – weitestgehend in voller Montur. © Cheesyy

Oftersheim. Ein richtig stolzes Alter sind sechs Jahre für einen Verein ja eigentlich nicht. Wenn man aber nachrechnet und dann dadurch feststellt, dass sich die „Ofdascha Hardtwaldhexen“ nur einige Jahre vor Beginn der Corona-Pandemie gegründet haben und somit einen Großteil ihrer bisherigen Vereinsgeschichte ihre Aktivitäten umplanen oder auf Eis legen mussten, verlangt einem das durchaus Respekt ab. Am Samstag feiern die Mitglieder vereinsintern ihr Hexenfest mit Taufe der neuesten Mitglieder. Grund genug, bei der Vorsitzenden Regina May nachzufragen, was es damit eigentlich auf sich hat.

Was kann man sich als Außenstehender genau unter der Hexentaufe vorstellen?

Regina May: Bei der Taufe bekommen die neuen Hexen ihren Hexennamen. Vorab müssen sie jedoch einige Prüfungen bestehen – die wir aber an dieser Stelle nicht verraten möchten.

Was ist außerdem für das Hexenfest geplant und wie läuft es für gewöhnlich ab?

May: Es gibt Essen und Trinken und natürlich Musik. Am Abend werden wir dann die 15 neuen Hexen angemessen taufen. Dies soll ein ganz besonderer Moment für die Täuflinge werden und deshalb haben wir uns dazu entschlossen, das Ganze vereinsintern zu gestalten.

Was unterscheidet die Hardtwaldhexen von anderen Fasnachtsvereinigungen?

May: Wir, die „Ofdascha Hardtwaldhexen“, sind eine Narrenzunft, die das Alemannische Brauchtum pflegt.

Was steht für den Verein außerhalb der Fasnachtszeit denn außer dem Hexenfest so an? Gibt es regelmäßige Treffen oder Veranstaltungen?

May: Es gibt außerhalb der Saison einmal im Monat einen Sommerstammtisch, außerdem treffen wir uns zum geselligen Beisammensein bei anderen Vereinsfesten.

Wie steht es generell um den Verein? Die Corona-Zeit war ja für viele sehr schwierig.

Der Rathaussturm gehört zur Fasnacht zum guten Ton. Hier ist eine Delegation im Bürgermeisterzimmer zu sehen, gemeinsam mit Hauptamtsleiter Jens Volpp, der für Pascal Seidel einspringen musste. © Klaehn

May: Unser Verein ist gut aufgestellt und wir freuen uns, nächstes Jahr schon sieben Jahre zu bestehen. Es heißt ja, aller Anfang ist schwer.

Läuft die Vorbereitung für die nächste Fasnachtssaison schon? Wenn ja: Was ist geplant und gibt es womöglich Neuerungen?

May: Es treffen so nach und nach die Einladungen für die Faschingsumzüge 2024 ein, bei denen wir uns auch anmelden werden. Die Halloweenparade im Holiday Park in Haßloch ist außerdem wieder fest eingeplant. Ferner möchten wir uns wieder an „Halloween to-go“ beteiligen. Diese Idee und die „Faschingsdudd“ wurden in der Corona-Zeit geboren und wurden von Familien mit Kindern wirklich sehr gut angenommen.

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Ihre visuell beeindruckenden Masken sind laut eigener Aussage alle Unikate. Wie werden sie eigentlich gefertigt und wie individuell können die Mitglieder etwas zum Aussehen beitragen?

May: Unsere Masken sind tatsächlich Unikate und werden im Schwarzwald von Hand geschnitzt. Die Mitglieder können sich zwischen einer hellen und einer dunklen Maske entscheiden. Die Farbe der naturbelassenen Pferdehaare, die an der Maske befestigt werden, kann sich jede zukünftige Hexe selbst aussuchen.

Zum Abschluss: Welche Eigenschaften machen eine Hardtwaldhexe aus und was müssen Interessierte mitbringen, wenn sie gerne mitmachen wollen?

May: Die Eigenschaften einer Hardtwaldhexe sind Kameradschaft, Loyalität und die Liebe zur Pflege des Brauchtums. Jeder, der ernsthaftes Interesse an unserem Verein hat und eine Menge Spaß haben möchte, ist herzlich willkommen.

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