Gemeinderat - Nach 53 Jahren verabschiedet sich der Ehrenbürger vom Ratstisch / Karlheinz Urschel rückt bei den Freien Wählern nach

Oftersheimer Kurpfalzhalle heißt jetzt Roland-Seidel-Halle

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Janina Hardung
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Überraschung geglückt: Bürgermeister Jens Geiß (v. l.) überreicht Roland Seidel und seiner Frau Gisela Geschenke für seinen Abschied am Ratstisch. © Lenhardt

Oftersheim. Der rote Vorhang öffnet sich – und in großen Lettern sieht er seinen Namen auf der Bühne in der Kurpfalzhalle – Pardon – Roland-Seidel-Halle an der Wand. Denn am Dienstagabend hat Bürgermeister Jens Geiß verkündet, dass die Halle in der Freiherr-vom-Stein-Straße umbenannt wird. Nach 53 Jahren am Ratstisch ist das eine Überraschung, die der Gemeindeverwaltung sichtlich geglückt ist.

In Oftersheim endet damit nun eine Ära. „Zum ersten Mal nach 1968 verlässt Roland Seidel den Ratstisch. Vor drei Jahren wurde ihm bereits die Ehrenbürgerwürde verliehen, deshalb freue ich mich, dass auch viele ehemalige Gemeinderäte im Zuhörerraum sitzen. Es waren mehr als 53 Jahre – und über eine Jahrtausendwende hinweg in der Roland Seidel Verantwortung in und für Oftersheim übernommen hat“, erklärt Bürgermeister Jens Geiß.

Silberbarren und Hotelgutschein

Bereits als 27-Jähriger habe er den Sprung ins Ratsgremium geschafft – als jüngster Gemeinderat damals. Den Rekord, den er jetzt aufgestellt hat, könne ihm so schnell keiner streitig machen. Insgesamt elf Mal haben ihn die Bürger gewählt – bei der letzten Abstimmung erhielt er 3000 Stimmen. Als Anerkennung wird aber nicht nur die Kurpfalzhalle umbenannt, Bürgermeister Geiß zeigt auch einen Silberbarren, der 250 Gramm wiegt. Außerdem gibt es noch einen Gutschein des Lieblingshotels im Schwarzwald für ihn und seine Frau Gisela – und zwar in Höhe von 530 Euro. „Für jedes Jahr zehn Euro“, sagt Geiß schmunzelnd. Auch die Fraktionen haben sich diesen wertschätzenden Worten angeschlossen. Michael Seidling und die Freien Wähler haben ihren Mitstreiter zum bisher einzigen Ehrenmitglied des Ortsverbands ernannt.

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Annette Dietl-Faude (CDU) nennt unter anderem die Attribute: Disziplin, Uneigennützigkeit und Teamgeist. „Du warst immer ein guter Gesprächs- und Ansprechpartner. Viele Projekte sind in deiner Zeit realisiert worden“, sagt sie.

Patrick Schönenberg (Grüne) erinnert sich noch an seinen Start im Gemeinderat: „Du bist direkt auf mich zugekommen. Wir waren nicht immer einer Meinung – aber man muss auch streiten können, um die besten Ideen für die Gemeinde umzusetzen“, sagt er und überreicht ihm einen kleinen, grünen Kaktus. Jens Rüttinger (SPD) fügt noch hinzu, dass er nie vorschnell geurteilt habe – und Peter Pristl (FDP) schließt die Runde mit dem Satz: „Du fehlst bereits jetzt.“

Seidel bedankt sich schließlich für die vielen netten Worte und Geschenke: „Danke, dass ihr mich so lange ertragen habt. Ich war gerne in diesen Reihen. Wir haben zusammen viel Gutes für die Gemeinde erreicht. Ich danke auch den Wählern, die mir elfmal ihre Stimme gegeben haben. Liebes Gremium, ich wünsche euch gute Beratungen und kluge Entscheidungen für Gemeinde und Bürger. Karlheinz Urschel ist anschließend für Roland Seidel an den Ratstisch nachgerückt.

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