Heimat- und Kulturkreis

Oftersheimer Osterkrone: Eine Tradition, die unfassbar viel Spaß macht

Die Frauen des Arbeitskreises „Volkskunde und Brauchtum“ fertigen jährlich prächtig-bunten Schmuck für den Brunnen am Oftersheimer Rathaus. Wenn die sogenannte Osterkrone dann aufgestellt wird, ist das immer wieder ein besonderer Moment.

Von 
Hannah Gieser
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Die Frauen des Huko-Arbeitskreises – Margit Puff (v. l.), Irmingart Leonhardt und Christa Brake sortieren Eibenzweige für die Osterkrone, die am Freitag aufgestellt wird. © Hannah Gieser

Oftersheim. Ein festes Stahlgerüst, etliche Eibenzweige und Ostereierketten. Aus diesen „Zutaten“ entsteht die Oftersheimer Osterkrone, die an diesem Freitag, 24. März, 9.30 Uhr, über dem Brunnen am Rathaus befestigt wird. Vier Wochen ist die bunte Krone dort zu bestaunen. Zehn Frauen sind an der Fertigung mit sehr viel Spaß und Freude beteiligt.

Der Brauch komme aus der Fränkischen Schweiz und stehe dort für die Huldigung des Wassers, erzählt die 77-jährige Yvonne Wierer. Sie ist ein fester Bestandteil des Arbeitskreises „Volkskunde und Brauchtum“ des Heimat- und Kulturkreises (Huko). Seit der Gründung vor 40 Jahren ist sie genauso wie Irmingart Leonhardt dabei. Nicht nur die Osterkrone wird von ihnen angefertigt.

Tradition in Oftersheim: Osterkrone mit Eibenzweigen geschmückt

Der Arbeitskreis gehört neben den drei weiteren Kreisen „Museum“, „Bild und Dokumentation“ sowie „Märkte“ zum Heimat- und Kulturkreis Oftersheim. Dieser hat das Ziel, Brauchtümer, Kunst und Kultur sowie Mundart und Volksgüter zu bewahren und weiterzugeben.

Hier werden von Carmen Zund (v. l.), Uschi Friedrich, Brigitte Grams und Ute Knapp Eier aus Moos gefertigt, die beim Ostermarkt verkauft werden. © Gieser

Eines davon ist das Schmücken der Osterkrone. Mit frisch geschnittenen Eibenzweigen wird das Stahlgerüst umwickelt. Gar nicht so einfach ist es hier, das Untergestell mit Zweigen zu verdecken und auszupolstern. „Ich habe lange Zweige“, und „ich brauche hier aber kürzere“, tönt es durch den Hof des Heimatmuseums in der Mannheimer Straße. Zwei Schichten der Eiben werden benötigt, damit die Krone am Ende ihre perfekte Form erhält. „Eibenzweige nadeln nicht so sehr, deswegen sind sie so gut geeignet“, berichtet Wierer. „Helmut Spieß hat uns Äste besorgt, er wusste, wo mal wieder Hecken geschnitten werden müssen“, erzählt Wierer schmunzelnd.

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Osterkrone in Oftersheim: Eier erst ganz am Schluss

Am Nachbartisch werden aus Moss Ostereier gefertigt, die Deko für den Ostermarkt sein werden. Während das Moos vorsichtig mit Draht umwickelt wird, geht es an der Osterkrone weiter. Erst am Ende können die Eierketten an der Krone befestigt werden. Die Ketten werden ganz nach dem Motto „wiederverwerten“ mehrfach genutzt. „Solange die Eier noch gut aussehen, benutzen wir sie immer wieder“, erzählt Wierer.

Das Binden erfordert Geschick. Den Huko-Damen geht die Arbeit dank jahrzehnte-langer Erfahrung dennoch leicht von der Hand. © Wiegand

Dass die Frauen ein eingespieltes Team sind, wird schnell klar: Jede weiß, was zu tun ist und kennt die entsprechenden Handgriffe. „Seit 33 Jahren schon schmücken wir die Osterkrone“, erzählt Wierer weiter. Übung genug haben die meisten also. Besonders freuen sich die Frauen des Arbeitskreises auf den Moment, wenn ihre Osterkrone feierlich auf den Brunnen gehoben wird. Daran sind dann auch die Männer des Heimat- und Kulturkreises beteiligt, die sie von der Mannheimer Straße zum Rathaus karren. Die Krone hat ein Gewicht von 30 Kilogramm. Da ist Muskelkraft gefragt.

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