Im Interview

Paddy Schmidt spricht vor Auftritt in Oftersheim über Ehrlichkeit in der Musik

"Paddy goes to Holyhead" stehen seit 1988 für irisch beeinflusste Musik. Ende Juni treten Paddy Schmidt und Almut Ritter, zwei der Mitglieder als Duo bei "Musik im Park" auf. Doch was darf das Publikum dort erwarten?

Von 
Lukas Heylmann
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Almut Ritter und Paddy Schmidt von „Paddy goes to Holyhead“ spielen am 25. Juni bei „Musik im Park“. Das Duo bringt irische Songs mit. © Band/Gilbert

Oftersheim. „Musik im Park“ geht am Sonntag, 25. Juni, in die zweite Runde für dieses Jahr, nachdem im Mai mit dem „Panik Syndikat“ eine Udo-Lindenberg-Tributband in Oftersheim aufgetreten war. Beim kommenden Konzert werden Sänger, Gitarrist und Mundharmonikaspieler Paddy Schmidt und die Geigerin Almut Ritter als Duo auftreten.

Normalerweise agieren die beiden als Mitglieder der vierköpfigen Gruppe „Paddy goes to Holyhead“, die sich der irischen Musik verschrieben hat und schon seit 1988 besteht. In den 1990er Jahren schaffte es die Band mit dem Album „Ready for Paddy?“ in die deutschen Album-Charts. In der langen Bandgeschichte traten „Paddy goes to Holyhead“ schon auf Festivals auf, auf denen sich auch Künstler wie Herbert Grönemeyer, BAP oder die irischen Bands „The Dubliners“ und „The Pogues“ befunden haben.

"Paddy goes to Holyhead" vor Auftritt in Oftersheim im Interview

Im Interview spricht Paddy Schmidt über die Unterschiede zwischen voller Bandbesetzung und Duo sowie über seinen Bezug zur irischen Musik.

Was waren Ihre ersten Erfahrungen mit irischer oder irisch angehauchter Musik?

Paddy Schmidt: Ich hatte in meiner Schulzeit einen irischen Englischlehrer und Kontakt zur Folkszene. Mit 14 Jahren hatte ich meine ersten Worldmusic-Kontakte und konnte viele Erfahrungen von Älteren aufnehmen, die sich intensiv mit keltisch und irischer Musik beschäftigt haben. Außerdem bin ich schon auf spezifische Konzerte gegangen und habe viele Platten aus Irland und Schottland gekauft. Idole von damals waren die „Dubliners“, die „Chieftains“ und die „Fureys“, um nur einige zu nennen.

Woher kam die Inspiration, selbst künstlerisch in diese Richtung zu gehen?

Schmidt: Schon in jungen Jahren beim Gitarrenunterricht. Irische Musik ist ehrlich und authentisch. Ein guter irischer Musiker wird immer seine Lieder erklären. Hinter jedem schönen Song aus Irland steckt meist eine packende Geschichte. Das hat mir immer schon imponiert. Und natürlich auch die bunten und ausschweifenden Melodiebögen.

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Wo liegen die Unterschiede bei einem Auftritt als Duo und einem mit Vollbesetzung?

Schmidt: In der Duobesetzung spielen wir mehr traditionelle Titel, in Vollbesetzung durchaus mehr eigenes Material. Es kommt aber eher auf den Charakter der Veranstaltung an, ob der Auftritt mehr getragen oder tanzbar gestaltet wird. Das hängt auch davon ab, ob die Leute dabei sitzen oder stehen und so weiter.

Setzen Sie zu zweit auf Coverversionen oder gibt es auch Eigenkompositionen?

Schmidt: In der irischen Musik spricht man hier von Adaptionen traditionellen Liedguts. Coverversionen wären eher ungewöhnlich, da oftmals der Urheber unbekannt ist. In unserem Programm finden sich immer zur Hälfte Eigenkompositionen. Einige unserer Lieder waren in den 1990ern in den Charts, zum Beispiel „Bound Around“, „Johnny Went To War“ und „Doolin“.

Irische Musik assoziieren viele Menschen sicher – gerade von einer kleinen Besetzung – mit melancholischen Auftritten in kleinen Pubs. Funktioniert das im Hellen mit (hoffentlich) Sonnenschein in einem Park an einem Sonntagnachmittag?

Schmidt: Das funktioniert sogar hervorragend! Die Künstler müssen das Publikum auf eine musikalische Reise mitnehmen, mit schöner Musik und packenden Geschichten.

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Wie kam der Kontakt zu „Musik im Park“ zustande?

Schmidt: Vor zehn Jahren heiratete Catrin, die Tochter des ehemaligen Oftersheimer Bürgermeisters Helmut Baust, einen Iren und ich wurde für die Musik auf der Hochzeit engagiert. Der Kontakt hält bis heute an und ich freue mich, dass Ute Walter vom Gemeindebüro meinem Wunsch entsprochen hat, uns bei „Musik im Park“ mal wieder auftreten zu lassen.

Auf was darf sich Oftersheim am 25. Juni freuen?

Schmidt: Hoffentlich auf schönes Wetter und gut gelaunte Musiker auf der Bühne. Ich bringe Almut Ritter mit, sie spielt Violine, Concertina und Tin Whistle. Wer jetzt wissen möchte, was das für Instrumente sind und wie sie klingen, sollte unbedingt am Sonntag, 25. Juni, in den Park kommen. Ab 17 Uhr geht es dort los.

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