Im Interview

Pascal Seidel will Bürgermeister in Oftersheim werden

Der Schwetzinger Ordnungsamtsleiter Pascal Seidel bewirbt sich für den Posten als Rathauschef in Oftersheim. Seine Idee: die Ortsmitte aufwerten und den Einzelhandel beleben.

Von 
Janina Hardung
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Sport und Jugend ist ihm wichtig: Bürgermeister-Kandidat Pascal Seidel sitzt vor der Karl-Frei-Sporthalle. © Seidel/Ströbel

Oftersheim. Auf neuen Wegen – das steht auf dem Cover des neuen Kalenders von Pascal Seidel. Seine Familie hat ihm dieses Geschenk gemacht, um ihn bei seiner Entscheidung zu unterstützen.

Der aktuelle Schwetzinger Ordnungsamtsleiter stellt sich am Sonntag, 18 September, als Kandidat für die Bürgermeisterwahl auf. Im exklusiven Interview erklärt er, wie er die Gemeinde gestalten will – und wieso Nachhaltigkeit und Gemeinsamkeit wichtige Themen für ihn sind.

Zur Person: Pascal Seidel

  • Pascal Seidel ist am 18. November 1982 in Schwetzingen geboren. Er wohnt mit seiner Frau Alexandra und den Kindern Mia (10) und Felix (6) in Oftersheim.
  • Für die Bürgermeisterwahl am Sonntag, 18. September, will er als parteiloser die Menschen überzeugen.
  • Seidel ist Diplom-Verwaltungswirt (FH) und arbeitet seit 2014 als Leiter des Ordnungsamtes der Stadt Schwetzingen.
  • Vorher war er Sachgebietsleiter für Kindergärten, Schulen, Jugend und Generationenbüro im Amt für Familien, Senioren, Kultur und Sport der Stadt Schwetzingen.
  • Im Jahr 2018 hat er einen Aufstiegslehrgang zum höheren Verwaltungsdienst an der Führungsakademie des Landes Baden-Württemberg absolviert.
  • Nach dem Grundwehrdienst 2003, hat er bis 2007 an der Hochschule in Kiel öffentliche Verwaltung studiert.
  • In seiner Freizeit sucht Pascal Seidel den körperlichen Ausgleich beim Sport, vor allem beim Tennis und Skifahren.

Herr Seidel, gab es den einen Moment, als Sie sich überlegt haben: Jetzt will ich Bürgermeister von Oftersheim werden?

Pascal Seidel: Den einen Moment gab es nicht. Es war vielmehr ein lang gereifter Entschluss von mir. Ich bin jetzt seit 19 Jahren in der Stadtverwaltung Schwetzingen tätig und habe mich schon immer für andere Themenfelder über meinen beruflichen Aufgabenbereich hinaus interessiert, zum Beispiel für die Stadtentwicklung, die Kinder- und Jugendarbeit, für Bildung und die Schulen. Mir war bereits früh klar, dass ich nicht nur „Verwalter“ sein, sondern aktiv mitgestalten möchte – und deshalb gerne für das Amt des Bürgermeisters kandidiere. Für mich kann das nicht besser passen, als in meiner Heimatgemeinde, in der ich mit meiner Familie lebe.

Tut es auch weh, Schwetzingen möglicherweise dann zu verlassen?

Seidel: Sollten mich am 18. September die Oftersheimer wählen, gehe ich natürlich auch mit einem weinenden Auge, da ich der Spargelstadt gerne verbunden bin. Aber über das Bellamar, die Schimper-Gemeinschaftsschule und darüber hinaus gibt es für den Oftersheimer Rathauschef weiterhin einen intensiven Austausch mit Schwetzingen.

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Und wenn es nicht klappt?

Seidel: Darüber mache ich mir heute noch keine Gedanken, ich möchte in den kommenden Wochen und Monaten alles daransetzen, dass es klappt.

Wie kamen Sie auf die Schlagworte: gemeinsam, nachhaltig und gestalten?

Seidel: Es entspricht meiner inneren Überzeugung, die Themen „gemeinsam“ mit den Bürgern, dem Gemeinderat und den Rathausmitarbeitern „nachhaltig“ für den Klimaschutz und die Finanzen auch für die nachfolgenden Generationen anzugehen und miteinander unsere pulsierende Gemeinde zu „gestalten“.

Was genau wollen Sie anders gestalten?

Seidel: Wichtig ist mir eine Gemeindeentwicklung wie zum Beispiel die Umsetzung des bereits beschlossenen Baugebietes „Stimplin“, sowie der Ankauf von Schlüsselgrundstücken im Gemeindegebiet. Damit sich eine Gemeinde entwickeln kann, benötigt sie an der richtigen Stelle Entwicklungsflächen.

Was ist denn auf dem Logo für Ihre Kandidatur zu sehen?

Seidel: Auf meinem Logo sehen Sie Orte, die für mich die Identität unserer Gemeinde ausmachen. Das sind die Kindergärten und Schulen (Friedrich-Ebert-Grundschule), die Vereine (Kurpfalzhalle, jetzt RSH), Feuerwehr und DRK (Rettungszentrum) sowie ein modernes und bürgerfreundliches Rathaus. Abgerundet habe ich mein Logo mit Bäumen, die den Hardtwald und mein künftiges Engagement beim Umwelt- und Klimaschutz symbolisieren sollen.

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Die alte Feuerwache steht jetzt leer – was könnte da reinkommen?

Seidel: Nach fast drei Jahren bin ich verwundert, dass es noch keine Planungen unter Beteiligung der Bürgerschaft für die Nachnutzung gab. Für mich ist es die Gelegenheit, die Ortsmitte weiter aufzuwerten und etwas Neues für die Menschen zu schaffen. Das kann den Ortskern und auch den Einzelhandel beleben.

Warum sollten die Menschen Sie wählen?

Seidel: Weil ich neben meiner Leidenschaft für unsere Gemeinde eine langjährige Verwaltungsexpertise mitbringe. Ich stehe für Tatendrang und Dynamik, um die künftigen Herausforderungen anzupacken und unser „Ofdasche“ gemeinsam mit den Bürgern und natürlich den Gemeinderäten voranzubringen.

Und es gibt keine Entscheidungen, die sie anders gemacht hätten?

Seidel: Jeder hat seine eigene Art, die Themen anzugehen. Ich selbst – um nur ein Beispiel zu nennen – hätte dem Gemeinderat den Kauf des Gasthauses ,Goldener Hirsch‘ empfohlen, um die Entwicklung dieses Grundstückes selbst gestalten zu können.

Hilft es, dass ihr Vater so lange im Gemeinderat war?

Seidel: Man wächst ein Stück weit als Sohn mit den kommunalpolitischen Themen auf und kann damit Zusammenhänge besser verstehen.

Haben Sie den Zeitpunkt der Kandidatur bewusst so gewählt, weil Roland Seidel aufgehört hat?

Seidel: Nein, mein Vater hat immer gesagt, dass er mit der Vollendung des 80. Lebensjahres seine langjährige Tätigkeit im Gemeinderat beenden und an einen Nachfolger übergeben wollte.

Er findet es aber gut. . . ?

Seidel: Meine Frau Alexandra und meine Familie stehen geschlossen hinter meiner Kandidatur und unterstützen mich.

Wie versuchen Sie, Kontakt zu den Bürgern zu bekommen?

Seidel: Ich möchte in den nächsten Wochen und Monaten bis zur Wahl mit den Vereinen, den Gewerbetreibenden und den Parteien ins Gespräch kommen und mich und meine Ideen vorstellen. Natürlich können die Oftersheimer über Facebook und über meine Website www.pascal-seidel.de mit mir in Kontakt treten. Dort möchte ich auch mit einer Umfrage mit den Menschen in den nächsten Wochen in den Dialog kommen.

Sie haben viele Schwerpunkte genannt: Worauf wollen Sie besonders viel Wert legen?

Seidel: Für mich ist das Wohnen und die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum eines der wichtigsten Zukunftsthemen. Darum hat für mich Priorität: eine gesunde Nachverdichtung, aber auch die Mobilität von und nach Oftersheim wird für mich ein Schwerpunkt meiner Arbeit.

Haben Sie eine Idee, wie man Parkraum schaffen könnte?

Seidel: Auch, wenn das Thema Parken“ eine fast unlösbare Aufgabe ist, ist mein Ansatz aus meiner Erfahrung, dass eine umfassende Parkraumanalyse Lösungen im Interesse aller aufzeigen kann. Ich möchte zudem den Radverkehr attraktiver gestalten und den Klimaschutz insgesamt vorantreiben. Daher spreche ich mich für einen Klimaschutzbeauftragten aus. Bei all diesen Ansätzen gilt für mich, die Menschen mitzunehmen und zu Akteuren zu machen.

Durch die Corona-Krise geht es den Vereinen nicht gut – wie könnte die Gemeinde sie unterstützen?

Seidel: Ich wünsche mir, dass es in der Gemeinde Oftersheim bald wieder Vereinsfeste gibt und Menschen sich ohne Einschränkungen begegnen können. Für mich ist dabei unerlässlich, dass die Gemeinde unsere Vereine nach der Pandemie unterstützt.

Was macht Sie denn charakterlich aus?

Seidel: Ich bin offen, kollegial, gehe auf die Menschen zu und scheue mich auch nicht, Diskussionen zu führen. Für mich ist der Austausch auf Augenhöhe eine Maxime. Dies bedeutet für mich, auch von anderen zu lernen. Wie meine Erfahrung zeigt, ist dies stets eine Bereicherung.

Der Wahlkampf wird sicher anstrengend, wo können Sie in der Gemeinde abschalten?

Seidel: Meine Familie ist mein Ort des Auftankens. Kraft schöpfe ich aber auch bei Spaziergängen und beim Laufen im Wald oder in Richtung Sanddünen, gerne auch beim Match mit meinem Bruder Marcel auf dem Tennisplatz des TCO.

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