Blick auf 2021 - Parkplatznot verschärft sich durch Baustelle auf Mannheimer Straße / Ganztagsangebot an Theodor-Heuss-Schule startet

Jahresrückblick 2021 in Oftersheim: Rettungszentrum auf der Zielgeraden

Von 
Janina Hardung
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Oftersheim. Viele Menschen haben sich dieses Jahr wohl anders vorgestellt. Mit den Impfstoffen schien auch die Normalität zum Greifen nah – aber weit gefehlt. Trotzdem hat sich in der Gemeinde einiges getan. Besonders gebaut wurde erfolgreich: Allen voran das sogenannte Rettungszentrum für die Freiwillige Feuerwehr und des DRK-Ortsvereins.

Tops und Flops 2021

Tops

  • Bürger werden aktiv: Ob Kalender, Flohmarkt oder Halloweenaktion: in diesem Jahr haben die Oftersheimer selbst viel in die Wege geleitet – und sich somit die veranstaltungsfreie Zeit verschönert.
  • Neu gestaltet: Der Heimat- und Kulturkreis hat im Gemeindemuseum Hand angelegt. In der Mannheimer Straße 59 wurde die Römerstube komplettiert und die Sammlung Ortsgeschichte völlig neugestaltet. Außerdem gibt es eine Schulstube.
  • Für die Kinder: Der Gemeinderat hat sich für den Nachwuchs eingesetzt – und Luftfilter bestellt. Im Kampf gegen das Coronavirus wurden sie in den beiden Grundschulen aufgestellt.
  • Bund der Partnerschaft: Auch wenn es nicht gefeiert werden konnte – die sächsische Kommune Weinböhla und Oftersheim verbindet schon seit 30 Jahren eine Menge.
  • Die Jugend packt an: Die Mitglieder des Jugendzentrums haben eine Dreck-weg-Aktion initialisiert. Das Gebiet rund um das Wildgehege wurde von vielen Kindern und Jugendlichen vom Müll befreit.

Flops

  • Hochwasser: Das Unwetter im Juli hat auch die Hardtwaldgemeinde getroffen. Der Leimbach ist an einer Stelle sogar über die Stürzmauer gelaufen – und direkt in einen Keller.
  • Buslinie 717 zu voll: Die stark frequentierte Buslinie steht immer wieder in der Kritik. In der Corona-Krise hat sich die Auslastung aus der Sicht von einigen Nutzern verschärft.
  • Vieles nur digital: Ob Schule, Vereine – oder sogar die Fasnachtsparty: Die Corona-Pandemie hat die Bürger gezwungen, viele Treffen abzusagen und sie ins Netz zu verlegen.
  • Dreiste Betrugsmasche: Vermeintliche Schädlingsbekämpfer haben auch in Oftersheim ihr Unwesen getrieben. Mehrere hundert Euro hatte eine Leserin gezahlt, das Ungeziefer im Bad wurde allerdings nur mit einem Desinfektionsmittel eingesprüht.
  • Asbestplatten gefunden: Bei einer Dünenpflege hat der SPD-Arbeitskreis 40 Kilogramm widerrechtlich abgelegten, asbestbelasteten Zementplatten, in der Nähe vom Sport-Außengelände der Theodor-Heuss-Schule entdeckt.
  • Parkplatznot: Bei der Notfallwegefahrt der Freiwilligen Feuerwehr wurde es sehr oft ziemlich eng. Viele Anwohner parken ihre Fahrzeuge auf der Straße oder an Kreuzungen – das erschwert den Einsatzkräften im Ernstfall den Weg.

Bereits im Juli haben die Verantwortlichen die Schlüssel für den Neubau bei einem kleinen feierlichen Festakt überreicht bekommen – Ziel sei es damals gewesen, schon im September komplett einzuziehen. Doch besonders wegen Brandschutzfragen hat sich dieses Datum immer weiter nach hinten verschoben. Die Probleme sollen in den kommenden Wochen aber tatsächlich behoben werden. 6,7 Millionen Euro hat das Projekt nun letztlich gekostet. In das neue Domizil zieht nun in diesem Jahr auch ein neuer Feuerwehrkommandant ein. Rüdiger Laser wurde nach 20 Jahren von Andrea Danieli abgelöst. Bei der Jahreshauptversammlung ist die neue Personalie von den Mitgliedern gewählt worden. Laser selbst hätte gerne noch ein paar Jahre als Kommandant agiert, aber trotzdem bleibt er der Feuerwehr erhalten. Er will Menschen in Not helfen – und zwar auch noch weiterhin.

Sie ist unter anderem nun Weitsprung-Olympiasiegerin und „Sportler des Jahres“: Malaika Mihambo hat in diesem Jahr ihrer Karriere die Krone aufgesetzt. Dabei ist die 27-Jährige aber auf dem Boden geblieben. Nach ihrer Ankunft aus Tokio stand sie beim Sportgelände des TSV 1895 Oftersheim auf der Bühne – und beantwortete jungen und etwas älteren Fans der Gemeinde all ihre Fragen.Ganz zufällig konnten die Kinder des Ferienprogramms ihr Vorbild in Aktion sehen. Gemeinsam standen sie auf der Rundbahn – und Autogramme und ein Bild gab es noch obendrauf. © Ströbel

Familie und Beruf vereinbaren

Nach Jahren und Monaten der Vorbereitung ist die Theodor-Heuss-Grundschule in den Ganztagsbetrieb gestartet. Die Erstklässler haben mit einer neuen Art des Unterrichts losgelegt: mit Binnendifferenzierung, Ruhe- und Tobepausen, unterschiedlichen Lerngeschwindigkeiten und einem eher ganzheitlichen Ansatz. Alle diese pädagogischen Konzepte benötigen auch eine entsprechende räumliche Umgestaltung des Schulhauses. Hinzu kam der Brandschutz, der bereits im vergangenen Jahr in weiten Teilen modernisiert worden ist. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie und auch die Bildungsgerechtigkeit steht dabei im Vordergrund.

Zum neuen Schuljahr sind die Klassenzimmer der Erstklässler fertig geworden. Sie wurden renoviert und bieten jetzt mit hellgrünen Böden und weißen Wänden eine freundliche Atmosphäre. Außerdem gibt es neue Möbel, die sich an die vielfältigen Ganztagsansätze anpassen und modular für Arbeitsgruppen und lockere Unterrichtskonzepte eingesetzt werden können. Frisch geliefert wurden außerdem zahlreiche professionelle Luftreiniger, um die Corona-Gefahr zu reduzieren.

Noch eine erfreuliche Nachricht: Die Tempo-30-Schilder sind installiert. Das Projekt steht seit einigen Jahren auf dem Plan der Gemeinde. Die Umsetzung war dann doch etwas schwieriger als geplant – besonders für die Heidelberger Straße. Das könnte nun die Lebensqualität der Anwohner erheblich verbessern.

Gebaut wird auch noch in der Mannheimer Straße – zum Leid vieler Anwohner und Geschäfte. Hier muss der Hauptkanal auf einer Länge von etwa 470 Metern zwischen Dietzengässel und Am Biegen saniert beziehungsweise erneuert werden. Auch die Stadtwerke Schwetzingen werden die Versorgungsleitungen für Gas und Wasser sowie die Hausanschlüsse in diesem Bereich erneuern.

Kunterbunt ging es im Sommer in der Gemeinde zu: Etwa 750 Teilnehmer starteten an der Kurpfalzhalle zur lokalen Ausgabe des „Christopher Street Day“. Gemeinsam haben sie für gleiche Rechte von queeren Menschen demonstriert.Die Begeisterung schwappte auch auf die Anwohner über. Viele sind aus ihren Häusern gekommen, beklatschen die Vorbeiziehenden, manche stellten sogar Stühle auf den Bürgersteig. Als Abschluss hisste Bürgermeister Jens Geiß am Rathaus dann noch eine Regenbogenflagge als Zeichen der Vielfalt. © Dorothea Lenhardt

Durchhalten bis März

Diese Arbeiten ziehen sich seit April durch das ganze Jahr – und sollen voraussichtlich im März dieses Jahres abgeschlossen sein. Nach den Feiertagen, am Montag, 10. Januar, beginnt nun der dritte Bauabschnitt zwischen der Friedrichstraße und der Luisenstraße. Parallel erfolgen Arbeiten – punktuell und tageweise – an den Schachtbauwerken in der Ortsmitte. Besonders die aufkommende Parkplatznot durch die unterschiedlichen Straßensperrungen haben für einigen Unmut gesorgt. Das sollte allerdings bald vergessen sein, wenn der Hauptkanal und die Hausanschlüsse erneuert sind – und dann hoffentlich erst einmal einige Zeit lang wieder Ruhe einkehrt. Die Bauarbeiten erfolgen abschnittsweise, die Mannheimer Straße war also nicht dauerhaft komplett gesperrt. Die Gebäude waren zu Fuß erreichbar, nur die Zufahrt mit Fahrzeugen musste eingeschränkt werden.

Mit Blick auf die Zukunft wird unter anderem der Trassenausbau für die Bahn viel Platz für Diskussionen bieten. Der Personen- und Güterverkehr wird zunehmen, weshalb die Infrastruktur angepasst werden muss – hoffentlich im Sinne der Anwohner. Die Lärmbelästigung wird jetzt schon immer wieder angeprangert, im besten Fall könnte der Ausbau deshalb unterirdisch stattfinden. Das für die Gemeinde wohl spannendste Thema dieses Jahres ist wohl die anstehende Bürgermeisterwahl. Am Sonntag, 18. September, wird der Rathauschef gewählt. Ob Bürgermeister Jens Geiß nochmals antreten will, dazu will er voraussichtlich beim Neujahresempfang am Sonntag, 16. Januar, etwas sagen. Erst kürzlich hat sich zudem Roland Seidel (FW) nach 53 Jahren vom Ratstisch verabschiedet – vier verschiedene Bürgermeister hat er miterlebt. Er will Platz für eine neue Generation machen, vielleicht sogar in den eigenen Reihen seiner Familie.

Neun Jahre war Professorin Dr. Sibylle Rolf Pfarrerin in Oftersheim, in denen sie das Gemeindeleben mit ihrem seelsorgerischen Wirken, Engagement und Kreativität geprägt hat.Selten spiegelt sich an einem Ort eine so vielfältige Gemeinschaft wider, denn Sibylle Rolf baute nicht nur Brücken zwischen den Generationen, sondern „sprang auch über Mauern“, die trennend zwischen den Menschen stehen. Viele Menschen sind zu ihrer Verabschiedung gekommen – aber auch online wurde der festliche Gottesdienst übertragen. © Ralf Lackner

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