Gemeinderat

Pristl: Hier waren viele erleichtert

Über die Stimmung nach der Bürgermeisterwahl

Von 
Stefan Kern
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Oftersheim. Die Bürgermeisterwahl vom 18. September in Oftersheim liegt mehr als zwei Wochen zurück und auch die erste Gemeinderatssitzung nach der Wahl ging nun über die Bühne. Die Frage, welche Atmosphäre in dem doch eher angespannten Ratsgremium herrschen würde, lag auf der Hand. Gerade auch, weil sie ja noch von dem bis zum 31. Oktober im Amt befindliche Jens Geiß geleitet worden wäre. Obwohl Bürgermeister Geiß aufgrund einer Erkrankung die Leitung an seinen Stellvertreter Michael Seidling abgab, waren einige atmosphärischen Entwicklungen am Ratstisch nicht zu übersehen.

Wieder mehr um die Sache

Es herrschte eine allgemeine Erleichterung darüber, dass diese Wahl nun vorbei ist und es wieder mehr um die Sache gehen kann. Letzteres war ein Punkt, der diese Zeitung nach der Sitzung durchweg begegnet ist. Von Silke Seidemann (FWV) und Annette Dietl-Faude (CDU) über Jens Rüttinger (SPD) bis zu Patrick Schönenberg (Grüne) ließ keiner Zweifel an seiner Hoffnung, dass nun wieder das möglich sei, wofür die Gemeinderäte gewählt worden seien – die Arbeit für die Bürger in Oftersheim.

Für Seidemann (FWV) lief es in den vergangenen Jahren nicht mehr rund. In diese Kategorie gehört für sie auch der Gemeinderatsbrief vor der Wahl. So kurz vor der Abstimmung sah das für nicht wenige Bürger eher ungeschickt aus. „Doch das liegt nun hinter uns, mir ist mindestens ein Zentner vom Herzen gefallen und für die Zukunft gibt es Grund zur Hoffnung.“ Das sieht auch Dietl-Faude (CDU) so. Das Ergebnis verschaffe dem zukünftigen Bürgermeister Pascal Seidel Legitimation für die bevorstehenden Aufgaben: „Für Oftersheim war es eine gute Wahl.“

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Das sieht auch Rüttinger (SPD) so. Es sei einiges liegengeblieben und das müsse nun zeitnah angegangen werden. Dabei dürfe jetzt nicht das Hauruckverfahren zum Zuge kommen. Alle Baustellen zugleich anzugehen, würde die Verwaltung überfordern.

Froh darüber, dass es weitergeht, ist auch Patrick Schönenberg (Grüne). Schwierigkeiten dürften nicht mehr auf die lange Bank geschoben und müssten angepackt werden. Mit dem 1. November, dem Tag der Amtsübernahme Seidels, beginnt für ihn „eine neue Zeitrechnung, die mit Hoffnung verbunden ist“.

Die entspanntere Atmosphäre über dem Ratstisch, so Peter Pristl (FDP), war denn auch nicht zu übersehen. „Hier waren viele erleichtert.“ Und das nicht ganz zu unrecht. Die Defizite der vergangenen Jahre seien nicht von der Hand zu weisen und nun herrsche Zuversicht darüber, dass diese behoben würden. Was ihn aber ärgert, ist die Wahlbeteiligung. Es sei beschämend, dass nur die Hälfte der Wahlberechtigten ihre Stimme abgegeben hätten.

Schnabel: „Ärmel hochkrempeln“

Aber auch das sei nun Vergangenheit, betonte Kerstin Schnabel (FWV). „Jetzt heißt es: Ärmel hochkrempeln, die Bürger erwarten das von uns und zwar völlig zurecht.“

Von Neubürgermeister Pascal Seidel erwarten die Gemeinderäte dabei Rückenwind. Er sei ein Verwaltungsfachmann und wisse, wie ein Rathaus funktioniere. Das gereiche Oftersheim, so Werner Kerschgens (SPD), ganz klar zum Vorteil.

Freier Autor Stefan Kern ist ein freier Mitarbeiter der Schwetzinger Zeitung.

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